Digitale Fremdfinanzierung über Online-Kreditplattformen ist für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) „immer noch eine große Ausnahme“. Zu diesem Ergebnis kommt die KfW in einer Umfrage unter 15.000 Mittelständlern. 2018/19 hätten nur rund zwei Prozent aller Unternehmen Kredite über die neuen Plattformen aufgenommen, daran habe sich 2020/21 wenig geändert.
Die durchschnittliche Kredithöhe habe bei 58.000 Euro gelegen, wobei die Hälfte aller Online-Finanzierungen bis zu einem Beitrag von maximal 30.000 Euro anfielen. Das sei ein Hinweis darauf, dass Online-Kreditplattformen vor allem für Betriebsmittelfinanzierungen genutzt würden: Betriebsmittelkredite hätten oft ein geringes Volumen und würden in der Regel kurzfristig benötigt. Hier könne die „vergleichsweise hohe Zusagegeschwindigkeit der digitalen Anbieter“ eine entscheidende Rolle spielen.
Die Vor- und Nachteile der digitalen Anbieter gegenüber einer klassischen Finanzierung seien demnach klar verteilt: Die Geschwindigkeit bis zur Finanzierungszusage und der geringe Antragsaufwand seien Pluspunkte der Kreditplattformen. „Dagegen sind der Mangel an persönlicher Erreichbarkeit sowie Vertrauen zum Finanzierungspartner klare Wettbewerbsnachteile“, so die KfW. „Hier kommt die enorme Verbundenheit des Mittelstands zu oftmals langfristig bestehenden Bankbeziehungen – gepaart mit persönlichen Beziehungen – zum Tragen.“
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