Der Mittelstand könnte zum eigentlichen Gewinner der Internet-Entwicklung werden. Die Erfolgsfaktoren im Zuge der Globalisierung und des E-Commerce seien nicht mehr die Größe oder die Bilanzsumme eines Unternehmens, sondern Geschwindigkeit, Präzision und Wissen, sagte Erwin Staudt, Chef von IBM Deutschland.
"Kleine Unternehmen können viel schneller als große die technischen Innovationen nutzen", so Staudt. Größere Investitionen seien dafür nicht nötig. "Das Internet ist ja vorhanden." Dennoch verhalte sich der Mittelstand in Deutschland dem elektronischen Geschäft gegenüber noch sehr zurückhaltend. "Viele Unternehmen sind zwar im Internet präsent, doch lediglich 16 Prozent nutzen beispielsweise die Interaktivität des Mediums", sagte Staudt. Präsenz allein genüge aber längst nicht mehr. "Die gesamte Infrastruktur, das ökonomische Denken, Vertrieb und Logistik stehen auf dem Prüfstand."
Der Mittelstand stelle in Deutschland 98 Prozent aller Industrieunternehmen und erbringe 60 Prozent aller deutschen Umsätze. 49 der 60 wichtigsten Erfindungen der letzten zehn Jahre seien aus mittelständischen und kleinen Familienbetrieben gekommen. Der Fokus der IT-Branche liege zwangsläufig auf dem industriellen Mittelstand. Er mache ein Drittel des IBM-Umsatzes aus.
