Es muss nicht Armani oder Brioni sein. Keiner erwartet, dass Mode Ihre Kernkompetenz ist. Und doch sagen Sie mit Ihrer Kleidung viel über sich und Ihr Geschäft aus. Typberater Andreas Weinzierl gibt die wichtigsten Basis-Tipps für einen sauberen Eindruck.
Die gängigsten Garderobenfehler im Handwerk
1. Abgetragene Schuhe
Damit vermitteln Sie Nachlässigkeit in den Details und signalisieren, dass Sie nicht auf sich achten. Außerdem sind nasse Füsse und schiefe Absätze unbequem.
Empfehlung: Tun Sie was für sich und Ihre Kollegen vom Schustergewerk und lassen sie Ihre guten Schuhe ab und zu reparieren. Kostenpunkt: zwischen 6 und 10 Euro pro Paar.
2. Zottelkopf und Bärengesicht
Viele Handwerker sind fit, aber nicht George Clooney. Die schlechte Wirkung von Dreitagebart und fettigen Haaren macht keine ordentliche Kleidung mehr wett.
Empfehlung: Gönnen Sie sich den Besuch beim Frisör. Nehmen Sie sich die Zeit für eine saubere Rasur. Wann immer Sie den Betrieb verlassen, verrät Ihnen ein Blick in den Spiegel wie Sie nach außen wirken.
3. Wenn die Krawatte zum Strick wird
Vorweg: Krawatte tragen ist heute eher Kür als Pflicht. Darum Vorsicht, der schöne Effekt verpufft sofort, wenn Sie es verkehrt machen. Peinlich wird es:
- Wenn Sie die Krawatte zum Freizeithemd tragen
- Wenn die Krawatte zu kurz oder zu lang ist. Da liegt die Betonung auf Bauch oder unter der Gürtellinie und das wollen weder Sie noch Ihre Kunden.
- Wenn Sie zur strengen Krawatte den obersten Hemdknopf öffnen. Das ergibt seltsame Formen und passt einfach nicht zusammen
Empfehlung: Entscheiden Sie sich fürs Freizeithemd und lassen Sie die Krawatte weg. Alternativ: Businesshemd und den Krawatten-Knigge beachten. Die Krawattenspitze sollte bis zur Gürtelschnalle reichen. Nachhilfe in punkto Knoten gibt es entweder bei Ihrem Partner oder im Netz.
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Zwischen hemdsärmelig und geschäftlich: ein angemessener Kleidungsstil für Chefs im Handwerk
Der klassische Chef im Handwerk ist weder ganz Bürohengst noch ganztags Bauarbeiter. Stattdessen: auf allen Bühnen und Baustellen unterwegs. Stilberater Andreas Weinzierl rät zu einem geschäftlichen Stil, der unkompliziert ist und trotzdem klasse zeigt. Sein Vorschlag:
Die Hose: eine heile (!) Jeans geht völlig in Ordnung.
Das Hemd: entscheiden Sie sich für ein schönes Hemd in dezenten Farben oder in weiß. Mit einer Farbe oder feinen Streifen sind Sie auf der sicheren Seite. Wenn Ihnen weiß steht - gut so - die Farbe strahlt Kompetenz und Reinheit aus.
Die Schuhe: der Klassiker sind Schnürschuhe in schwarz oder braun.
Der Gürtel: Zu einer Hose mit Schlaufen gehört zwangsläufig ein Gürtel. Wichtig: er muss farblich zu den Schuhen passen.
Das Sakko: In Ihrem Büroschrank sollte immer Platz sein für eine schönes aber schlichtes Sakko passend zum Hemd. Praxistauglich und dezent sind dunkelblau, anthrazit oder grau – je nach Muster, Körperform und Körpergröße. Machen Sie es sich einfach und halten Sie daneben einen Bügel frei für sauberes, frisches Hemd, das zum Sakko passt. Dann sind Sie jederzeit startklar auch für spontane Außentermine.
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Noch ein Tipp für besondere Anlässe:
Beispiel: ein wichtiger Termin steht an, aber Sie können Ihren Gesprächspartner nicht so recht einschätzen. Googlen Sie nach Bildern von ihm. Indem Sie sich daran orientieren und mit Ihrer Kleidung für eine gewisse Nähe sorgen, können Sie oft unterbewusst bei Ihrem Gesprächspartner punkten.
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(kö)