
"Mehr Frauen ins Handwerk", lautet derzeit ein Ansatz, das Fachkräfteproblem zu lösen. Gerade liegt eine Studie
vor, die zeigt, was Frauen davon abhalten könnte. Vorschläge gibt es auch, was Poltik, Betriebe und Handwerksorganisationen daran ändern könnten.
Ein guter Ansatz, findet Tischlermeisterin Susanne Pauli aus Klein Lengden. Doch das sei nicht genug, schreibt sie in einem Kommentar zum Thema:
Pauli ist seit 10 Jahren selbstständig. Die gute Nachricht: „Ich habe im Laufe der Jahre sehr viele Männer und Frauen - handwerkend und nicht handwerkend - getroffen, die absolut kein Problem mit einer handwerkenden Frau haben.“
Die schlechte Nachricht: Als Frau einen Ausbildungsplatz zu finden, sei wohl möglich. Doch „als ausgebildete Gesellin wird es schon erheblich schwieriger, Arbeit zu finden.“
Pauli fragt: „Woran hängt es? Ist es zwar möglich, eine Frau in dem Beruf auszubilden, aber nicht vorstellbar, gleichberechtigt mit ihr zu arbeiten?“
Es wäre „eine gute Idee, die Betriebe zu fragen, warum sie keine Gesellinnen einstellen“, rät die Tischlermeisterin. „Und die Gesellen zu fragen, was es ihnen so schwer macht, mit Frauen gleichberechtigt in ihrem männerdominierten Handwerk zu arbeiten. Und erst recht, im praktischen Alltag die klassischen Rollenbilder aufzubrechen.“
Umdenken bedeute auch: Wo sind die Männer, die den Frauen Rückendeckung geben, wenn sie sich selbstständig machen wollen? So wie die Unternehmerfrauen im Handwerk sonst ihren Männern?
Den ganzen Kommentar der Handwerkerin lesen Sie hier.
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(jw)
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