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Nachgefragt bei Handwerksunternehmen

Nachgefragt bei Handwerksunternehmen

handwerk.com hat bei Handwerksunternehmen nachgefragt, wie sie mit der Währungsumstellung umgehen und welche vorbereitenden Maßnahmen sie treffen.

Helga Henrich

Geschäftsführerin Ihre Friseur GmbH in Quedlinburg

Wir haben uns gesagt, besser zu früh anfangen als zu spät: Deshalb haben wir bereits im Mai 2000 ein neues Kassensystem angeschafft. Die 15 neuen Geräte sind nicht nur eurofähig, sondern auch mit unserem Computersystem verbunden. Das ist in jedem Fall eine Verbesserung, so dass sich die Investition von 75 000 Mark gelohnt hat. Ansonsten sind wir gerade dabei, unsere 101 Mitarbeiter auf die neue Währung einzustimmen und die organisatorischen Fragen der Umstellung zu besprechen. Im betrieblichen Ablauf werden vor allem die ersten beiden Monate kritisch, in denen noch beide Währungen gelten. Wichtig ist dann, dass unsere Mitarbeiter die Kunden dazu motivieren, möglichst bargeldlos, also mit Karte, zu bezahlen. Sonst müssen wir einfach zu viel Wechselgeld vorrätig haben. Bei der Preisgestaltung ist es wichtig, dass die Kunden nicht noch mehr verschreckt werden, als es viele sowieso schon sind: Vor allem ältere Leute haben doch Angst vor Preiserhöhungen. Einige Preise muss man auf-, andere abrunden, damit man dem Verbraucher gegenüber fair bleibt. Unsere Zulieferfirmen haben sich bereits umgestellt: Die meisten Rechnungen, die wir bekommen, sind schon in Euro ausgestellt.

Dip.-Ing. Bernd Zorn,

Inhaber der Firma Gerhard Zorn Mechanische Werkstätten in Stendal

"Das lassen wir auf uns zukommen. Noch läuft bei uns alles in Mark. Auch unsere Kalkulationen für den Export machen wir in Mark und rechnen dann für das Angbot in die jeweilige Landeswährung unserer Kunden um. Zumindest innerhalb Europas wird die Abwicklung durch die Währungsumstellung erleichtert. Aber insgesamt wird die Mark leiden: Die ist ja jetzt schon schwach genug.

Unsere Software stellt der Netzwerktechniker erst zum 1. Januar um, vorher ist das technisch nicht möglich: Wir können unser Programm nur entweder in Mark laufen lassen oder in Euro. Unsere Lieferanten lassen uns noch die Wahl, und deshalb bezahle ich meine Rechnungen noch in Mark.

In der zukünftigen Preisgestaltung sehe ich keine großen Schwierigkeiten auf uns zukommen: Es wird umgerechnet, gerundet und fertig. Letztlich sehe ich kein großes Problem in der Umstellung: Es ist ja nicht die erste Währungsreform, die wir mitmachen. Und ob die Umstellung Verbesserungen mit sich bringt, kann sowieso nur die Zukunft zeigen."

Horst Rothe,

Geschäftsführender Gesellschafter des Fleischereibetriebes Erich Rothe GmbH in Lüneburg

Warum muss es überhaupt eine Übergangsfrist geben? Besser wäre, wenn am Stichtag 1. Januar die Mark ihre Gültigkeit verliert und fortan nur noch der Euro gilt. In diesen zwei Monaten gibt es doch nur Theater an den Kassen. Jedenfalls werden wir kein zusätzliches Personal für diese Zeit einstellen und anlernen, das lohnt sich nicht. Wir haben in unserem Laden um die 40 Verkäuferinnen und Kassiererinnen, das müssen wir irgendwie hinbekommen. Vielleicht richten wir eine Wechselstube ein. Allerdings nur für runde Beträge, Münzen nehmen wir nicht an. Denn ich sehe nicht ein, dass wir sozusagen Bank spielen und den Leuten ihr Kleingeld einwechseln. Wo sollten wir denn hin mit all den Münzen #8211; in den Kassen ist doch viel zu wenig Platz.

Wenn die Kunden in Mark bezahlen und Euro herausgegeben haben wollen, wird es kritisch. Aber mal abwarten: Vermutlich ist nach einer Woche die ganze Umstellerei erledigt und alle haben sich an den Euro gewöhnt.

(Britta Lorenz)

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