Der Frisör Rene Krombholz ist begeistert, wenn er über das Internet spricht. Eröffnen sich ihm doch auf diesem Weg völlig neue Möglichkeiten, sein unternehmerisches Potenzial zu erweitern. So wurde sein Frisör-Betrieb beispielsweise unter 600 Mitbewerbern in Düsseldorf für eine Aktion ausgesucht, bei der sich zwölf Kundinnen in seinem Salon verwöhnen lassen durften. Die Veranstalter wählten ihn aus, weil ihnen unter anderem sein Internet-Auftritt so gut gefallen hat.
Ähnlich erfolgreich hat sich der "Geschäftszweig Internet" bei dem Fleischermeister Marco Haag entwickelt. Auch er profitiert stark von der Außendarstellung seiner Homepage: "Der Kunde schätzt uns kompetenter ein", sagt der Trierer, das habe sich besonders während der BSE-Krise bemerkbar gemacht. Bereits seit 1998 ist er mit seiner Homepage online, die Zugriffszahlen steigen stetig.
Kosten sparen durch enge Zusammenarbeit
Wie auch bei der Tischlerei Behrens. Der Betrieb aus Salzgitter nutzt das Internet vor allem für die Business-to-Business-Zusammenarbeit und kooperiert auf diesem Weg viel mit Wohnungsbaugesellschaften, Industriekunden und Architekten. Die Tischlerei bietet ihren Kunden unter anderem durch ein Passwort die Möglichkeit, jederzeit den Schriftverkehr zwischen Auftraggeber und -nehmer einzusehen. Durch solche Serviceleistungen hat sich das Miteinander zwischen Kunden und Lieferanten nach Angaben von Bernhard Neumann intensiviert. Das senkt Kosten auf beiden Seiten. "Wir arbeiten schon seit vier Jahren elektronisch mit einer Wohnungsbaugesellschaft zusammen. Die Zusammenarbeit reicht bis zur Buchhaltungsdienstleistung, das heißt, wir buchen unsere Rechnungen in der Buchhaltung des Kunden ein. Die Kostenersparnis für unseren Kunden liegt bei zehn Euro pro Rechnung", erklärt Neumann.
Ein eigener Web-Auftritt ist in den meisten Fällen nicht besonders teuer. Auch dann nicht, wenn man wie der Schlossermeister Wolfgang Hennig eine Agentur mit dem Design beauftragt. Mit rund 1000 Euro beziffert der Hamburger die Gesamtkosten der Investition, wobei die Arbeit zwischen der Agentur und dem Schlossereibetreib quasi geteilt wurde. Noch geringer waren die Kosten für Rene Krombholz, der Frisör hat sich von einer Agentur das Grundgerüst erstellen lassen und dafür etwa 200 Euro bezahlt.
Aufwand recht gering
Hennig schätzt, dass die Aktualisierung seiner Seiten rund zwei bis drei Stunden pro Monat in Anspruch nimmt. Bernhard Neumann beziffert den Aufwand mit zirka zwei bis drei Stunden pro Woche. Etwas mehr Zeit benötigt Krombholz, denn die Inhalte im Internet gehen teilweise konform mit seiner Kundenzeitung "Figaro-News".
Jeder Betrieb hat auch abhängig von seiner Größe einen anderen Anspruch und eine andere Herangehensweise an seinen Internet-Auftritt. In einem Punkt jedoch sind sich alle einig: Würden die Web-Seiten von einer Sekunde auf die andere abgeschaltet, würde auf längere Sicht der Bekanntheitsgrad sinken und damit auch der Umsatz, selbst wenn er derzeit nur einen kleinen Teil des Gesamtgeschäfts ausmacht.
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