Auf einen Blick:
Mit einer immer breiteren Angebotspalette moderner leichter Nutzfahrzeuge reagieren die Hersteller auf die Anforderungen ihrer Kunden. Mehr Nutzlast bei nahezu gleichen Abmessungen stehen da ebenso auf der Haben-Seite wie zum Teil deutlich gesteigerter Fahrkomfort.
Neue Motoren sollen gleichzeitig den wachsenden Anforderungen an die Schadstoff-Grenzwerte Paroli bieten. Praktischer Nebeneffekt: Die modernen Triebwerke verbrauchen zum Teil deutlich weniger wertvollen Kraftstoff und helfen auch – durch längere Wartungsintervalle – die Fuhrparkkosten im Zaum zu halten.
Wer liefert was? Welche Assistenten machen das Leben wirklich leichter? Unsere kleine Übersicht liefert viele wichtige Details.
Während Volkswagen, Opel, Renault, Mercedes und Ford grundlegend neue oder zumindest tiefgreifend überarbeitete Versionen vom Bulli, Vivaro, Trafic, der V-Klasse und des Ranger auf die Räder gestellt haben, glänzen viele andere Hersteller mit cleveren neuen Details für ihre bestehenden Modelle. Alle Neuerungen verfolgen dabei vor allem, den Fahrkomfort und die Sicherheit der rollenden Betriebsmittel weiter zu verbessern. Und gleichzeitig durch effizientere Motoren zum einen dazu beizutragen, die Kosten zu senken, und zum anderen, die nötige Antwort auf drohende Fahrverbote in den Innenstädten zu liefern.
Volkswagen
Kürzlich hatte VW nach Wolfsburg in die Autostadt eingeladen und präsentierte – nur wenige Meter vom Werk entfernt, wo der Urvater aller Bullis entwickelt wurde – die neue Version des klassischen VW Transporters. Da es sich um ein Facelift und kein komplett neues Fahrzeug handelt, trägt der voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres lieferbare Bulli den eher technischen Namen T6.1. Auf den ersten Blick fällt die komplett überarbeitete Front auf. Im Inneren hält die Digitalisierung weiter Einzug. So war der gezeigte Multivan mit einem komplett digitalen Armaturendisplay ausgerüstet. Anders als bisher verbaut VW im neuen Transporter eine elektromechanische Lenkung. Die macht neue Fahrassistenten wie Spurhalte- und auch Einparkhelfer möglich. Fast von selbst versteht es sich, dass die neuen TDI-Motoren mit ihren 2 Litern Hubraum nach Werksangaben die strenge Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen. Sie leisten zwischen 90 und 199 PS. Gänzlich neu ist eine reine E-Variante, die VW in Kooperation mit Partner ABT auf den Markt bringen will. Avisierte Reichweite: 400 Kilometer, gemessen nach den NEFZ-Bestimmungen.
Ford
Die Kölner haben ihren beliebten Pick-up Ranger modernisiert (einen Fahrbericht zum bisherigen Modell finden Sie hier). Neben einer neuen 213 PS starken Top-Motorisierung verbaut Ford nun auf Wunsch erstmals eine Zehn-Gang-Automatik. Was den Variantenreichtum der Karosserie angeht, bleibt alles beim Alten: Zu haben ist der Ranger als Einzelkabine, als sogenannte Extra-Kabine mit Doppelflügeltüren, als 2+2-Sitzer und als Doppelkabine mit 4 Türen und Platz für bis zu 5 Insassen. Bei dieser Variante haben die Entwickler erstmals eine aktive Geräuschkompensation realisiert, was Störgeräusche im Fahrzeug minimiert und für einen höheren Fahrkomfort sorgen soll. Wie bisher ist der Ranger in vier Ausstattungslinien zu haben. Die neu konzipierte Antriebstechnik unter der Haube soll den Spritdurst des Kölners um rund neun Prozent zügeln. Unbenommen davon ist die mit 3,5 Tonnen bärenstarke Zugkraft.
Peugeot
Peugeot rüstet den Boxer weiter auf. Das wirkt sich laut Herstellerangaben vor allem in einem Mehr an Sicherheit und einem gesteigerten Fahrkomfort aus. Neu an Bord ist dafür zusätzlich ein Spurhalteassistent mit einer Verkehrsschildererkennung. Außerdem bieten die Franzosen nun einen optionalen Nothalteassistenten an sowie eine Einparkhilfe, die die Vorrüstung einer Rückfahrkamera gleich mitbringt. Auch an der Motortechnik wurde und wird kräftig geschraubt. Ziel: Bis Mitte des Jahres sollen alle Triebwerke die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen und damit auch in Dieselfahrverbotszonen unbeeindruckt vorankommen.
Citroën
Für weiteren frischen Wind aus Frankreich sorgt Citroën mit der Erweiterung der Solution-Familie. Neuestes Mitglied: Der Citroën Jumpy. Mit der Workline Solution an Bord verfügt der Transporter unter anderem über einen doppelten Ladeboden, unter dem sich drei geräumige Schubladen verbergen. Zudem verfügt der Franzose jetzt über eine professionelle Ladungssicherungseinrichtung der Adolf Würth GmbH & Co. KG.
Fiat
Auch Fiat rollt aktuell ein Sondermodell des Dauerläufers Ducato ins Rampenlicht. Der Ducato Edizione ist auf 100 Exemplare limitiert und zeichnet sich darüber hinaus durch Notbremsassistent, Lederlenkrad, Beifahrerdoppelsitzbank, Klimaautomatik, Bluetooth-fähiges Radio mit integriertem Navigationssystem, Rückfahrkamera und Online Service aus. Abgerundet wird das Paket durch zwei Motorvarianten (beide Euro-6-Turbodiesel mit 2,3 Litern Hubraum, die 150 oder sogar 170 PS leisten).
Nissan
Auf der Motor Show in Brüssel überraschte Nissan mit einer Studie auf Basis des NV300, speziell für Tischler und Schreiner. Dabei wird der Transporter zur Werkstatt auf Rädern, die sogar über ein tragbares Batteriepaket verfügt, mit dem vor Ort beim Kunden netzunabhängig gearbeitet werden kann. Basis dafür sind aufbereitete Batterie-Pakete aus dem Elektro-Pkw Leaf. Äußerst individuell präsentiert sich die NV300 Concept genannte Studie auch im Innenraum. So verfügt der personalisierte Laderaum über einen integrierten Touchscreen-Computer, schwenkbare Sitze auf Bodenschienen, maßgeschneiderte Staufächer und LED Beleuchtung im Dach.
Opel
Opel gibt weiter Gas bei der Erneuerung seiner Nutzfahrzeugpalette. Nach dem Combo steht jetzt der Vivaro im Rampenlicht. Geordert werden kann der „Neue“ ab sofort in nun drei Fahrzeuglängen zwischen 4,6 bis 5,3 Metern. Die Nutzlast klettert um 200 auf jetzt maximale 1.400 Kilogramm und die Anhängelast geben die Rüsselsheimer mit 2,5 Tonnen an, das größtmögliche Ladevolumen mit 6,6 Kubikmetern. Elektrische Schiebetüren und ein umfassendes Angebot an modernen Assistenz-Systemen machen das Fahren laut Herstellerangaben komfortabel und sicherer. Beim Händler verfügbar sein soll der neue Vivaro ab dem Spätsommer dieses Jahres. Im kommenden Jahr soll dann nach Werksangaben erstmals eine rein elektrisch angetriebene Version folgen.
Renault
Was Opel der Vivaro ist Renault der Trafic. Lieferbar sein wird die dritte Generation des Trafic in zwei Längen von 5 und 5,4 Metern. Neben der Basis-Laderaumhöhe von 1,4 Metern kann eine Hochdach-Version geordert werden. Damit kann der Kastenwagen zwischen 5,2 und 8,6 Kubikmetern Ladegut transportieren. Unter der Haube verbaut Renault neue Triebwerke, die aus 1,6 Litern Hubraum in fünf Abstufungen zwischen 95 und 145 PS Leistung schöpfen. Dank des konsequenten Down-Sizings und weiterer Optimierung der Motortechnik konnte der Verbrauch laut Hersteller um bis zu 21 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig wurden die Wartungsintervalle auf nun 40.000 Kilometer verlängert.
Mercedes
Weniger Transporter als vielmehr komfortabler Mannschafts-Bus ist Mercedes mit der V-Klasse unterwegs (hier geht es zum Fahrbericht des noch aktuellen Vorgängermodells). Und die hat nun ebenfalls ein umfassendes Facelift spendiert bekommen. Gleichfalls überarbeitet haben die Schwaben auch den Citan. Der kompakte Transporter buhlt äußerlich mit sportlichen Optikelementen um die Gunst seiner Käufer und überzeugt unter der Haube mit einem neuen drehmomentstarken Vierzylinder-Diesel, der nach Herstellerangaben die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllt.
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