"Seien Sie bereit, sich und Ihr Unternehmen zu ändern."
Kurt Assfalg ist Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Assfalg amp; Collegen GmbH in Westerstede und berät seit 1974 kleine und mittlere Unternehmen insbesondere im Handwerk und ist Runder-Tisch-Berater. Er ist Mitglied im Fachverband DIE KMU BERATER - Verband freier Berater e.V. Kontakt: http://www.asgi-beratung.de
von Kurt Assfalg
Am Runden Tisch muss der Unternehmer aktiv mitarbeiten. Schon in der Vorbereitung muss er beweisen, dass er sich nicht auf die Hilfe anderer verlässt. Zur Vorbereitung gehören die folgenden Punkte:
1. Veränderungsbereitschaft
Der Unternehmer muss bereit sein, sich und sein Unternehmen zu ändern. Er darf nicht davon ausgehen, dass es wie bisher für ihn weitergeht.
2. Ziele formulieren
Der Unternehmer muss sich darüber klar sein, was er will. Wichtig sind zumindest grob formulierte Vorstellungen für die Zukunft des Unternehmens, die als Rahmen für das Controlling dienen können.
3. Falsche Hoffnungen vermeiden
Der Unternehmer muss sich darüber klar sein, dass der Runde Tisch kein Geld zur Verfügung stellt. Vielleicht lässt sich durch Verhandlungen am Runden Tisch die Tilgung von Verbindlichkeiten strecken oder aussetzen. Neues Geld gibt es in der Regel jedoch nicht.
4. Klarheit über die private Position
Am Runden Tisch ist auch die private Situation des Unternehmers nicht unerheblich. Der Unternehmer muss bereit ist, sich selbst zu engagieren, zum Beispiel privates Vermögen als Sicherheit einzubringen. Wenn einem Betrieb geholfen wird, müssen alle mitziehen, auch der Unternehmer. Sonst darf er nicht mit den Banken und Lieferanten rechnen.
5. Aktuelle Daten vorbereiten
Ein Statusbericht, eine aktuelle Positionsbestimmung für das Unternehmen, ist eine unabdingbare Voraussetzung für den Runden Tisch. Das Zusammenstellen dieser Daten durch den Unternehmer ist sehr zeitaufwändig, für die Betriebsanalyse durch den Berater jedoch unverzichtbar. Zum Statusbericht gehören aktuelle Zahlen aus der Buchhaltung: ohne Bilanzen geht nichts. Wichtig ist zudem eine aktuelle Übersicht über geschäftliche und private Verbindlichkeiten und Forderungen, aber auch über Vermögen, das potenziell als Sicherheit für neue Darlehen in Frage kommen könnte (auch Lebensversicherungen etc.).
6. Checklisten nutzen
Beim Erstellen des Statusberichtes können Checklisten hilfreich sein, die von den Handwerkskammern aber auch von Beratern des Runden Tischs zur Verfügung gestellt werden. Der Unternehmer muss diese Checklisten vor der Beratung ausfüllen. Sie geben dem Berater einen Überblick, damit er die zur Verfügung stehende Zeit optimal für Analyse und Entwicklung von Konzepten nutzen kann.
7. Rechtzeitig zur Handwerkskammer
Wichtigster Tipp: Rechtzeitig zur Kammer gehen, nicht warten, bis kaum mehr Lebenszeichen des Betriebes wahrnehmbar sind. Vorsorge ist immer besser als Krisenbewältigung.