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Neues Betriebssystem

Passt Windows 8 ins Handwerksbüro?

Windows 8 ist auf dem Markt. Microsoft gibt sich mächtig Mühe, dass das neue Betriebssystem rasant vorankommt. Doch lohnt sich das Einstiegsschnäppchen auch fürs Handwerksbüro?

Die neue Benutzeroberfläche
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Vorsicht, frisch gefliest. Das neue Windows bricht offensiv mit seiner bekannten Optik – und vor allem mit dem Bedienkonzept. Kein Wunder: Denn Windows 8 möchte mehr sein als ein Betriebssystem für Ihren Rechner. Jeder Nutzer soll PC, Tablet und Smartphone mit der gleichen Software bedienen können.

Doch dieser im Prinzip clevere Ansatz führt zur größten Schwäche von Windows 8 am PC, sagt Helmut Fleischer. "Was am Tablet gut funktioniert, hakelt mit Maus und Tastatur", moniert der Geschäftsführer von IT-Dienste360 GmbH. Er hält das neue Bedienkonzept für "eher fragwürdig" im gewerblichen Einsatz. Nur in den wenigsten Handwerkerbüros werde mit berührungssensitiven Bildschirmen gearbeitet, gibt Fleischer zu bedenken.

Die neue Kachelstruktur von Windows 8 erinnert den Wirtschaftsinformatiker an das bewährte Startmenü, "nur dass das in der neuen Version über den gesamten Bildschirm verteilt ist". Was Fleischer regelrecht ärgert: "Bisweilen soll Werbung in die Kacheln eingeblendet werden. Das hat auf einem Rechner im Büro nichts zu suchen."

Was empfiehlt der Fachmann? Lesen Sie weiter auf Seite 2.

7 statt 8

Was der IT-Dienstleister seinen Kunden aus Handwerk und kleinem Mittelstand rät: "Greifen Sie zu Windows 7. Windows Vista und vor allem XP gehören nicht mehr auf den Rechner im Büro." Gerade bei XP werde es zunehmend schwer, passende Treiber für neue Hardware wie Drucker und andere Peripherie-Geräte zu bekommen, seitdem Microsoft den Support dafür abgekündigt hat Treibersoftware sei dagegen für Windows 7 auf breiter Front vorhanden – und vor allem ausgereift.

Auch hier sieht der Experte noch Schwächen bei Windows 8: "Nehmen Sie nur den Virenscanner von Avira. Da kommt der erste wirksame Schutz im ersten Quartal 2013." Und damit zu spät für sensible Betriebsdaten. Ähnlich sei das bei vielen Treiberprogrammen für Hardware-Komponenten. "Mit Windows 8 öffnet Microsoft geschickt die Tür zu Cloud- und App-basierten Diensten. Das mag für den privaten Anwender ein ganz nützlicher Ansatz sein. Im Handwerksbüro geht es ohne Office-Paket und Branchenlösung meist doch nicht", weiß der Fachmann.

Wo Windows 8 glänzt lesen Sie auf der nächsten Seite.

Windows 8: Schnäppchen zum Start

Windows 8 auf dem Tablet
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Wer mit dem neuen Bedienkonzept zurechtkommt – Smartphone und Tablet-Nutzer dürften hier klar im Vorteil sein – für den bietet Windows 8 auch gute Seiten.

Schnäppchen-Preis: So ist das Betriebssystem zum Beispiel noch bis in den Januar hinein zum günstigen Einführungspreis von knapp 30 Euro für die Download-Version und rund 50 Euro für die Version auf einem Datenträger zu haben.

Schnell-Start: Außerdem arbeitet die Software auch auf kleiner dimensionierter Hardware flott. Allein das Hochfahren des Rechners geht ungefähr drei Mal so schnell, als das bei den bisherigen Windows-Versionen der Fall war.

Cloud: Endlich bietet auch Windows eine automatische Synchronisation über die Cloud. Tragen Sie also einen neuen Kontakt in das Verzeichnis auf Ihrem PC ein, ist der im Handumdrehen auch auf dem Windows-Smartphone oder -Tablet verfügbar.

Kompatibel: Alte Software lässt sich laut Microsoft weitgehend problemlos unter dem neuen Betriebssystem nutzen.

Alles in allem rücken mit Windows 8 auch im Microsoft-Kosmos PC, Tablet und Smartphone dichter zusammen. Das Bedienkonzept des neuen Windows ist – zumindest am PC – ungewohnt. Gleichzeitig zeigt Windows 8 die Richtung auf, in die sich die IT-Welt entwickeln wird – weg von großen Software-Installationen hin zu Apps, die sich der Nutzer nach seinen individuellen Bedürfnissen zusammenstellen kann.

(ha)

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