Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Pilotprojekt "Benchmarking im Handwerk"

Pilotprojekt "Benchmarking im Handwerk"

Vergleichen, lernen, besser werden – Benchmarking ermöglicht schnelle Anpassungen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.

Vergleichen, lernen, besser werden #8211; Benchmarking ermöglicht schnelle Anpassungen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.

Kooperation mindert die Kosten

Benchmarking war bisher vor allem eine Sache für große Unternehmen, die sich intensiv mit Wettbewerbsanalysen beschäftigen. Das hat seinen Grund, denn der Vergleich von Prozessen und Methoden ist kostspielig und zeitaufwändig. Auf 250 000 bis 500 000 Mark schätzt etwa Christian Jürgens die Gesamtkosten eines Benchmarkingprojektes. Dennoch sieht der Marketingberater der Handwerkskammer Lüneburg-Stade eine Möglichkeit für Handwerksbetriebe, sich dieses Instrument zu Nutze zu machen: Jürgens rät zur Kooperation. Ob in Eigenregie oder unter der Mitwirkung eines Verbandes #8211; #8222;finden sich 100 Betriebe, fallen für jeden Teilnehmer 2000 bis 3000 Mark an", rechnet Jürgens vor. #8222;Einhundert Betriebe sind allerdings das Minimum."

120 Betriebe im Pilotprojekt

Noch günstiger kann es werden, wenn sich Betriebe an einem Forschungsvorhaben beteiligen. So wie 20 Handwerksunternehmen aus dem Kammerbezirk Lüneburg-Stade, die sich gemeinsam mit 100 nordrhein-westfälischen Handwerkern einem Benchmarking unterzogen haben.

Gewerkeübergreifende Analyse

Bau- und Ausbaugewerke, Elektro- und Metallbauunternehmen wie auch holzverarbeitende Betriebe waren beteiligt. Der branchenübergreifende Vergleich sei kein Problem, berichtet Jürgens. #8222;Zwischen Unternehmensprozessen und Gewinnsituation besteht eine Abhängigkeit". Je mehr Unternehmen man befrage, desto klarer werde, dass #8222;sich gute Betriebe verschiedener Branchen in bestimmten Bereichen ähneln".

Überlegen und Lernen

Aufgabe des Benchmarking ist es, diese erfolgreichen Prozesse zu identifizieren und Lernprozesse in jenen Unternehmen in Gang zu setzen, die hier noch Defizite haben. Im ersten Schritt mussten die Unternehmen daher einen fast 60-seitigen Fragebogen beantworten. Die Fragen drehten sich um die Betriebsorganisation, das Personalwesen, das Rechnungswesen und das Marketing. Bilanzzahlen waren hingegen kaum gefragt. Eine erste Folge dieser Arbeit: #8222;Die Betriebs-inhaber mussten sich teilweise sehr kritisch mit den eigenen Betriebsprozessen auseinandersetzen."

Die Besten verhalten sich ähnlich

Die statistische Auswertung ergab #8222;einen deutlichen Zusammenhang zwischen Erfolg und Referenzprozessen, da dort die meisten guten Betriebe ein einheitliches Antwortverhalten zeigten". Dazu zählten zum Beispiel:

Marketing: Erfolgreiche Betriebe setzen eher auf zielgerichtete Marketing-Instrumente wie Proben, Schaufenstergestaltung und die Teilnahme an Messen als auf Werbung in den Medien.

Motivation: Erfolgreiche Unternehmen fördern die Mitarbeitermotivation durch Angebote der betrieblichen Weiterbildung.

Entscheidungen: Die Beteiligung von Mitarbeitern an Entscheidungen des eigenen Aufgabenbereichs wird in erfolgreichen wie weniger erfolgreichen Betrieben gepflegt. Bessere Erfolge erzielen allerdings Unternehmen, die Mitarbeiter nicht bei allen Entscheidungen befragen.

Wie derart erfolgreiche Prozesse und Methoden im Detail aussehen, wurde im nächsten Schritt des Projekts ermittelt. Ziel der Einzelanalyse ist es, Verbesserungsvorschläge für die übrigen Teilnehmer abzuleiten.

"Ein wichtiges Management-Instrument"

Die Gesamtergebnisse des Benchmarking-Projektes werden zwar erst Mitte Dezember der Öffentlichkeit präsentiert. Schon jetzt ist für Jürgens jedoch klar: #8222;Alle Beteiligten sehen die Notwendigkeit, Lernprozesse in den Betrieben zu beschleunigen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Das Lernen von anderen Betrieben wird als wichtiges Management-Instrument gesehen." Um so mehr hofft der Kammerberater auf Möglichkeiten, die Umsetzung der Maßnahmenvorschläge zu begleiten und die Ergebnisse nach einem Jahr kontrollieren zu können.

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Ist vier Tage arbeiten besser als fünf? Das soll jetzt die wissenschaftliche Auswertung eines Pilotprojekts zeigen.

Arbeitszeiten

Deutschland startet Pilotprojekt zur 4-Tage-Woche

Betriebe jeder Größe können sich ab sofort um eine Teilnahme bewerben. Unternehmen erhalten Unterstützung, um neue Arbeitszeitmodelle einzuführen.

    • Personal, Politik und Gesellschaft, Strategie
Höhe der Fördergelder: In Ostdeutschland können Betriebe bis zu 2.800 Euro bekommen, in Westdeutschland beträgt der Zuschuss bis zu 1.750 Euro pro Beratung.

Politik und Gesellschaft

Bis zu 2.800 Euro: Bund fördert KMU-Unternehmensberatungen

Sie wollen sich professionell beraten lassen, wie Sie Ihren Betrieb leistungs- und wettbewerbsfähiger aufstellen? Dafür können Sie jetzt Zuschüsse vom Staat bekommen!

    • Politik und Gesellschaft, Unternehmensfinanzierung, Strategie
Die Palette wasserbasierter Beschichtungen wächst im Lager der Tischlerei der Abtei Königsmünster.

Holzhelden

Umstieg Wasserlacke: „Unkompliziert in der Anwendung“

Ein paar Anpassungen, schon kann man die Vorteile wasserbasierter Beschichtungen selbst erleben. Dieser Betrieb stellt nach und nach um. Seinem Lieferanten bleibt er dabei treu. 

    • Holzhelden
Luisa Lüttig und Aaron Kukic sind Miss und Mister Handwerk 2022.

Handwerkswettbewerb

Das sind Miss und Mister Handwerk 2022

Luisa Lüttig und Aaron Kukic sind die Sieger des Wettbewerbs „Miss und Mister Handwerk 2022“. Beide Gewinner haben große Zukunftspläne im Handwerk.

    • Personal