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Fotos gezielt nutzen

Pinterest: Mit Bildern besser verkaufen

Brauchen wir wirklich noch ein soziales Netzwerk mehr? Verständlich, wenn Sie so denken. Doch gerade für Handwerker ist Pinterest eine riesige Chance: weniger Smalltalk, mehr Bilder! Wer mit den Händen arbeitet, kommt hier groß raus.

von Martina Jahn

Pinterest funktioniert etwas anders als die gängigen sozialen Netzwerke wie Twitter, Facebook, Google+ und andere. Hier dreht sich eigentlich alles um Fotos.

Mit der "virtuellen Pinnwand", wie Pinterest sich selbst nennt, können Sie eigene Bilder (Pins) hochladen. Ebenso können Sie Dinge, die Sie im Netz finden auf Ihrer Pinnwand veröffentlichen und mit anderen teilen.

Neue Kunden für die Website
Das Interessante: Bei Fotos – etwa von Ihrer Website - bleibt der Link erhalten und führt auf die Seite zurück. Pinterest kann also, wenn Sie es clever nutzen, Kunden auf Ihre Website lenken.

Nur mithilfe von Bildern und Beschreibungen können Sie Ihren Betrieb und Ihre Dienstleistungen bekannter machen, neue Zielgruppen erreichen oder sie einfach nur mit Gleichgesinnten zu bestimmten Themen austauschen. Oder Sie folgen anderen Nutzern, die Interessantes für Sie oder Ihren Betrieb bereithalten.

Für wen lohnt sich das Mitmachen?
"Generell für jeden, der Bilder von Produkten hat, die sich optisch gut verkaufen lassen", sagt Christian Müller, Autor, Coach und Social-Media-Experte aus Winnenden. Und das betrifft Betriebe aus ganz vielen Gewerken.

Netzwerker: Sind Sie schon in anderen sozialen Netzwerkern aktiv? Dann bietet Ihnen Pinterest die Möglichkeit, sich mithilfe von Bildern weiter zu vernetzen. Für Sie könnte Pinterest ein weiteres Netzwerk sein, ein neuer Baustein im Marketing-Mix.

Handwerker: Machen Ihre Produkte und Leistungen schon auf den ersten Blick Eindruck? Haben Sie Fotos oder Videos davon? Dann ist Pinterest eine ideale Plattform für Sie.

 

Nächste Seite: Kleine Bedienungsanleitung für Ihr Marketing – so funktioniert Pinterest!

So funktioniert Pinterest


Anmeldung
Sie können sich mit den Daten eines bereits bestehenden Profils bei Facebook oder Twitter anmelden. Oder Sie registrieren sich bei Pinterest direkt.

Pins und Pinnwände
Einmal angemeldet erscheint eine große Pinnwand mit vielen Bildern (Pins) von unterschiedlichen Nutzern des Netzwerks. Pinterest fordert sie auf, auf die Dinge zu klicken, die Sie interessant finden.

Wichtig: Anhand dieser ersten Auswahl schlägt Ihnen Pinterest immer wieder Themen, Pinnwände und Nutzer vor, die für Sie interessant sein könnten. Sie können aber jederzeit den Pinnwänden wieder „entfolgen“, oder neue Pinnwände in Ihre Interessenliste aufnehmen, indem Sie ihnen folgen.

Als Betrieb macht es Sinn, eigene Pinnwände anzulegen und sie thematisch so zu benennen, dass Nutzer sie auch finden. Eine Pinnwand mit dem Namen "Unser Team" könnte beispielsweise die Mitarbeiter des Betriebs vorstellen. Eine andere "Unsere Leistungen" kann mit Bildern bestückt sein, die zeigen, auf welchen Bereich Sie sich spezialisiert haben.

Als Maler bieten sich Bilder von schönen Wänden, Zimmern oder neue Muster von Tapeten an. Tischler pinnen ihre kreativsten Möbelstücke oder Ladeneinrichtungen. Bäcker und Konditoren stellen beispielsweise neue Brotsorten oder die schönsten Tortenkreationen vor. 

 Nächste Seite: Praxistipps vom Experten – so machen Sie mehr aus Ihrem Pinterest-Auftritt.

Tipps zur Nutzung von Pinterest

Ein vollständiges Profil ist ein Muss
Bearbeiten Sie Ihr Profil von Anfang an so, dass der Nutzer alles über Sie und Ihren Betrieb finden kann. Name, Adresse, Telefonnummer, Link zu Ihrer Website, anderen Profilen im Netz (Blogs, Foren, sozialen Netzwerken), ist besonders wichtig.

Beschreiben Sie genau, was Sie tun und verteilen Sie sinnvolle Stichworte dafür. Überlegen Sie dabei, wonach Kunden oder potenzielle Kunden im Netz suchen. Das bringt Sie in den Suchmaschinen nach vorne.

Fotos sinnvoll benennen
Wenn Sie einen Pin veröffentlichen, sollte Sie immer etwas dazuschreiben und ein Bild nie unkommentiert lassen. Sind es Bilder, die Sie selbst hochladen, achten Sie genau auf die Stichworte, die Sie vergeben. Bringen Sie Wörter unter, die auch auf Ihrer Website zu finden sind und die Ihren Betrieb und Ihre Dienstleistung auszeichnen.

Repinnen
Das "Repinnen" gleicht dem "Retweeten" bei Twitter: Sie finden einen Pin auf der Pinnwand eines anderen Nutzer und Repinnen es. Somit können Sie Ihre eigene Beschreibung oder Ihren Kommentar dazuschreiben und das Bild auf eine Ihrer Pinnwände hängen.

Durch das Repinnen verbreiten Sie Pins anderer Nutzer. Das ist sinnvoll, wenn Sie wollen, dass auch Ihre Bilder weiter verteilt werden. Wie in anderen sozialen Netzwerken können Sie sich einen Namen als Experte für Ihr Gewerk machen.

Gefällt mir
Unter jeden Pin in dem Netzwerk können Sie Ihr "Gefällt mir" setzen. Das gleicht dem "Gefällt mir" bei Facebook. Das Bild bleibt auf der Pinnwand, auf der es hängt aber in Ihrem Profil erscheint, welche Bilder Ihnen gefallen.

"Pin-it"-Button
Wenn Sie sich für Pinterest entscheiden, sollten Sie es Freunde, Kunden und Geschäftspartner auch wissen lassen. Hierfür haben die Betreiber dieser Seite einen Button entwickelt, der ähnlich dem Facebook- und Twitter-Button auf Webseiten eingebunden werden kann. Den HTML-Schnipsel können Sie sich kostenlos herunterladen und dort einbauen, wo er auf die Website passt – auch unter Bildergalerien oder Texte beispielsweise.

Zudem gibt es ein so genanntes "Bookmarklet" – eine Art Lesezeichen für Pinterest. Das dient dazu, dass Sie aus dem Netz heraus Bilder leicht pinnen können. Unter dem Menü Hilfe à Extras bei Pinterest können Sie dieses Bookmarklet einfach in Ihre Lesezeichen-Leiste ziehen.

Finden Sie nun ein Bild im Netz, klicken Sie auf den Button, dann erscheint das Bild, das Sie mit Stichwörtern und einem Kommentar versehen können. Danach drücken Sie "pin it" und es erscheint auf der Pinnwand Ihrer Wahl.

Entscheiden Sie sich
Gerade wenn Sie regelmäßig starke Fotos oder Videos von Ihrer Arbeit anfertigen, sollten Sie sich überlegen, wo Sie diese Aufnahmen platzieren. „Dann bietet es sich an, Fotos primär auf Pinterest zu veröffentlichen und von dort aus in die anderen Netzwerke zu streuen“, empfiehlt Müller. Das reduziert gleichzeitig die Komplexität der Netzwerke, wenn klar ist, dass Fotos nur noch über Pinterest laufen. Und es gibt immer einen Bezug zu Ihrer Internetseite, wenn Sie das wollen.

Nächste Seite: Warum es sich lohnt, neuen Trends zu folgen.

Mischen Sie in Ihrem Themengebiet mit!

Trends aufspüren
Bei der Auswahl der Pinnwände, denen Sie folgen, sollte Sie auch darauf achten, was Sie lernen können. Schauen Sie sich Ideen anderer Nutzer an, die auch in Ihrem Gewerk arbeiten, auch wenn sie beispielsweise aus anderen Ländern kommen.

Da Pinterest aus dem USA kommt, schwappen viele Trends erst später zu uns rüber. Vielleicht spüren Sie Themen auf, mit denen Sie sich schon vor Ihrer Konkurrenz auf dem Markt etablieren können.

Gezielt folgen
Schauen Sie nach der Reichweite und Bedeutsamkeit der Pinnwände und Nutzer, denen Sie folgen. Wählen Sie gezielt danach aus, was Ihnen die Pinnwand bringt. Dann kommen auch Sie voran, was die Verbreitung Ihrer Inhalte anbelangt.

Fotos in andere Netzwerke streuen
Um die Reichweite Ihrer Bilder und der dazugehörigen Kommentare zu erhöhen, bietet es sich an, aus Pinterest heraus in Facebook, Twitter oder Google+ zu posten. Dann erhöhen Sie einmal die Reichweite der Bilder und zum anderen zeigen Sie auch in den anderen Netzwerken, dass Sie auf Pinterest aktiv sind. Somit holen Sie auch aus anderen Netzwerken neue Interessenten auf Ihre Website, wenn Sie geschickt mit Ihrem Pinterest-Profil verknüpft ist.

Auch Texte und Grafiken können Sie pinnen
Mit einem kleinen Tool, das sich "Shotpin" nennt. Damit können Sie Screenshots von Texten und Grafiken machen und die Bilder davon an die Pinnwände stellen. Wie Shotpin funktioniert, lesen Sie hier.

Sorgen Sie für Ihren guten Ruf!
Was die allgemeinen Regeln für das pinnen anbelangt, ähneln sie anderen Netzwerken. Verbreiten Sie also nicht nur Werbefotos Ihrer Produkte, sonst schaden Sie Ihrem Ruf sofort. Eine Mischung aus eigenen Bildern und Ideen anderer ist optimal. Gute Tipps oder Hinweise zu bestimmten Themen schaden ebenfalls nicht, so machen Sie sich in Ihrem Gebiet einen Namen.

 

Nächste Seite: Das Problem mit den Urheberrechten

 

Die Quelle der Bilder muss bekannt sein

Unbedingt auf Urheberrechte achten
Der Umgang mit Fotos ist generell komplizierter als der mit Texten. Denn derjenige, der Fotos macht, hat in der Regel auch die Rechte an ihnen. Unproblematisch ist, wenn Sie auf Pinterest nur mit Bildern arbeiten, an denen Sie die Rechte haben.

Wenn Sie aber andere Bilder teilen und von anderen Seiten Bilder pinnen, müssen Sie aufpassen, dass die Personen auf deren Pinnwände Sie die Bilder gefunden haben, auch wissen, woher die Bilder stammen. Das lässt sich in der Praxis leider nicht immer überprüfen, deshalb tragen Sie ein gewisses Restrisiko.

Das bedeutet: Ehe Sie Material verwenden, bei dem das Urheberrecht ungeklärt ist, lassen Sie lieber die Finger davon. Denn Sie können belangt werden, wenn jemand sein Foto findet und Sie es verwendet haben.

Beispiel: Machen Sie einen Screenshot Ihrer Sammlung von Bildern auf einer Pinnwand und Fotos davon sind von anderen Nutzern, müssen Sie auf Nummer sicher gehen, dass Sie diese Bilder verwenden dürfen.

Einige Seiten lehnen Pinterest-Nutzung ab
Wer nicht möchte, dass von seiner Seite aus Bilder gepinnt werden, für den hat Pinterest einen Code entwickelt, der auf der Website eingebaut werden kann.

So erkennen die Seiten, von denen nichts auf Pinterest veröffentlicht werden soll: Wenn Sie ein Bild per Bookmarklet pinnen wollen, erscheint folgender Satz: "Das Pinnen auf Pinterest ist von dieser Seite aus nicht gestattet. Bei Fragen wende dich bitte an den Inhaber dieser Website. Vielen Dank für deinen Besuch!"

Somit halten sich die Pinterest-Betreiber aus der Diskussion heraus, weisen aber darauf hin, dass der Inhaber der Website nicht zulässt, dass von dort aus gepinnt wird.

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