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Reicht die Deckung?

Für Schäden, die Mitarbeiter beim Kunden verursachen, zahlt die Betriebshaftpflichtversicherung. Sparen können Handwerker an dieser Police – aber nur am richtigen Ende!

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Es ist der Alptraum jedes Handwerkers: Rauchschwaden über der Baustelle, 120 Feuerwehrleute im Großeinsatz. #132;Da rutscht einem schon das Herz in die Hose #147;, erinnert sich Dachdeckermeister Dieter Maassen an den Anblick der brennenden St.-Peter-Kirche in Düsseldorf. Sein erster Gedanke: #132;Hoffentlich ist der Schaden nicht so groß. #147; Denn schnell war klar, dass einer seiner Gesellen das Feuer ausgelöst hatte: Mit einer offenen Flamme hatte der Mitarbeiter eine Abdichtbahn erwärmt, um damit die Regenrinne an einer sonst nur schwer zugänglichen Stelle sauber abzudichten. Doch darunter, durch eine kleine Ritze im Dachstuhl, sei wohl durch den Wind ein Sog entstanden, der brennenden Staub hinter die trockene Verschalung trieb. Für Maassen folgten 14 Tage zwischen Bangen und Hoffen: Wie hoch ist der endgültige Schaden? Reicht die Betriebshaftpflicht von fünf Millionen Euro aus? Sie reichte aus.

Und wenn nicht? #132;Grundsätzlich haftet auch ein Mitarbeiter für Schäden, die er verursacht #147;, erläutert Rechtsanwalt Roland Gross aus Leipzig: Bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit hafte der Mitarbeiter voll, bei mittlerer Fahrlässigkeit anteilig, nur bei leichter Fahrlässigkeit müsse der Betrieb alleine für die Schäden einstehen. #132;In der Praxis wird sich ein Kunde aber an seinen Vertragspartner halten, also an das Unternehmen #147;, berichtet Gross. Um so wichtiger sei eine Betriebshaftpflichtversicherung, betont der Anwalt. #132;Ein Unternehmen muss sich richtig absichern, sonst muss es selbst in dem Umfang mindestens für Schäden aufkommen, die auch eine Versicherung gedeckt hätte. #147;

Bei der Betriebshaftpflicht kommt es auf die richtige Deckungssumme an. #132;In der Regel ermitteln Versicherer die Deckungssumme anhand von Bruttolohnsumme, Mitarbeiterzahl, Tätigkeit des Unternehmens und statistischen Unfalldaten #147;, erläutert Versicherungsberater Michael Rieger aus Hannover. An der Deckungssumme sollte man nicht zu sparen versuchen, sonst entsteht eine Deckungslücke, die der Betrieb selbst finanzieren muss. Wer sparen will, sollte das lieber an anderer Stelle tun:

Lange Laufzeiten: Obwohl die Versicherer dafür Rabatte anbieten, muss sich das nicht unbedingt lohnen. Wer jährlich vergleichen und problemlos wechseln kann, kommt vielleicht günstiger weg als mit einem Rabatt, zumindest, wenn es sich um eine kleinere Firma handelt, die einen Wechsel ohne viel Zeitaufwand vollziehen kann.Paketlösungen lohnen sich nur, wenn sie tatsächlich zu den gewünschten Konditionen günstiger sind als die wirklich benötigten Einzelpolicen - selbst dann, wenn sie Policen enthalten, die der Betrieb eigentlich nicht benötigt.Ein Selbstbehalt von ein oder zwei Prozent klingt nach wenig, doch wenn sehr große Schäden drohen, kommt einiges zusammen. In solche Fällen kann ein Absolutbetrag für den Selbstbehalt günstiger sein.Wer Angebote vergleicht, kann mit dem Versicherer auch verhandeln, zum Beispiel über einen höheren Rabatt, einen geringeren Selbstbehalt oder eine höhere Deckungssumme.

Dieter Maassens Versicherungssumme reichte jedenfalls aus. Und das Gericht stellte das Verfahren gegen den Gesellen gegen eine Geldbuße von 1200 Euro ein / wegen geringer Schuld. Ähnlich sieht auch dessen Chef die Sache: #132;Das hätte auch jedem anderen Kollegen passieren können. #147; Seinen Job werde der Mitarbeiter deswegen jedenfalls nicht verlieren.

(jw)

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