Ob als Spezialist für Sonderbau , Fahrer oder „Mann für alles“: Tischlermeister Ralf Wilkens freut sich über die Unterstützung der älteren Mitarbeiter in seinem Betrieb.
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Ob als Spezialist für Sonderbau , Fahrer oder „Mann für alles“: Tischlermeister Ralf Wilkens freut sich über die Unterstützung der älteren Mitarbeiter in seinem Betrieb.

Rentner beschäftigen

Darum bereichern ältere Mitarbeiter diesen Betrieb

Rechtzeitig vor Renteneintritt hat Ralf Wilkens einen Gesellen gefragt, ob er seinem Betrieb erhalten bleibt. Er und andere Senioren nehmen dem Kernteam viel Arbeit ab.

Drei Fragen an Tischlermeister Ralf Wilkens. Er ist Inhaber von Wilkens – Fenster und Türen aus Holz mit 18 Mitarbeitenden in Staffhorst.

Sie beschäftigen Rentner in Ihrem Betrieb. Wie haben Sie diese Arbeitsverhältnisse angebahnt?

Ralf Wilkens: Derzeit arbeiten bei uns drei Rentner. Einer von ihnen ist ein jahrelanger Mitarbeiter. Ihn haben wir rechtzeitig vor dem Eintritt in die Rente gefragt, ob er bereit wäre, stundenweise weiter für uns zu arbeiten. Das hat funktioniert. Zudem arbeiten bei uns noch zwei ältere Kollegen, die wir durch externe Stellenanzeigen gewinnen konnten. Alle haben einen Minijob-Vertrag.

Für welche Arbeiten setzen Sie die Rentner ein und wie funktioniert das im Betriebsalltag?

Wilkens: Unser Tischler ist spezialisiert auf Sonderbau und hat Know-how, das hier im Betrieb dringend benötigt wird. Er arbeitet beispielsweise an Sonderanfertigungen für Fenster und Türen mit speziellen Profilen. Außerdem bringt er ein besonderes künstlerisches Geschick mit, auf das wir gern zurückgreifen. Die anderen älteren Mitarbeiter arbeiten auf Abruf in verschiedenen Bereichen: einer als Fahrer für regelmäßige Lieferungen und der andere übernimmt kleinere Arbeiten, die im Tagesgeschäft anfallen. Insgesamt nehmen sie den anderen Mitarbeitenden viel ab.

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Wie profitieren Sie noch von den älteren Mitarbeitern?

Wilkens: Sie sind unheimlich verlässlich und dafür sind wir besonders in Zeiten des Fachkräftemangels sehr dankbar. Außerdem bringt die Mischung aus jüngeren und älteren Mitarbeitenden eine gute Stimmung ins Team. Die Rentner nehmen sich auch Zeit für den Auszubildenden oder die Praktikanten und erklären fachliche Dinge in Ruhe. Das geht bei den anderen im Team im Tagesgeschäft manchmal unter.

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