Die Stimmung im Mittelstand verschlechtert sich: Mehr Firmenpleiten, mehr Entlassungen und eine sinkende Investitionsbereitschaft vermeldet der Informationsdienstleister Creditreform als Ergebnisse seiner Herbstumfrage.
Immer weniger Mittelständler schätzen ihre Auftragslage als positiv ein. Binnen Jahresfrist sank der Anteil guter und sehr guter Noten um 8,9 Prozentpunkte auf 32,7 Prozent. Von einer schlechten Auftragslage sprechen demgegenüber 16 Prozent der 4.600 Befragten, im Vorjahr waren es 11,3 Prozent. Deutlich gelitten hat darunter die Investitionsbereitschaft der kleinen und mittleren Unternehmen #8211; erstmals sei die Zahl der investitionsunwilligen Betriebe größer als die der Investionswilligen. Mit Umsatzsteigerungen rechnen in den nächsten sechs Monaten 28,9 Prozent der befragten Unternehmer. Vor einem Jahr gaben sich noch 36,5 Prozent optimistisch. Rückläufige Umsätze befürchten hingegen 24,7 Prozent der Betriebe #8211; ein Zuwachs um 9,4 Prozentpunkte.
Entlassungen vor allem im Baugewerbe
22,3 Prozent haben in den vergangenen Monaten Personal eingestellt (2000: 30,3 Prozent). 24,5 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen Monaten Stellen abgebaut zu haben (Vorjahr: 18 Prozent). Die Bereitschaft zur Schaffung neuer Arbeitsplätze sinkt von 15,2 auf 11,2 Prozent. Die Zahl der Betriebe, die Entlassungen vornehmen wollen, stieg um 6,6 Prozentpunkte auf 23,1 Prozent. Besonders stark betroffen ist das Baugewerbe: Hier wollen nur noch 3,6 Prozent Personal einstellen, aber 36,2 Prozent müssen Mitarbeitern die Kündigung aussprechen.
Kleinunternehmen rutschen in die Pleite
Die Zahl der Insolvenzen ist im ersten Halbjahr 2001 um 18,3 Prozent auf 15.5000 Fälle angestiegen, im Vorjahreszeitraum waren es 13.1000 Insolvenzfälle. Besonders betroffen sind kleinste Unternehmen mit weniger als fünf Mitarbeitern #8211; rund 56 Prozent der insolventen Unternehmen in Westdeutschland und 43,4 Prozent in Ostdeutschland gehören zu dieser Größenklasse.