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Management

Schnellschüsse vermeiden

Wer die Fußball-Euphorie rund um die WM 2006 für sich nutzen will, sollte vorsichtig handeln. Die FIFA hat sich nämlich viele Markenrechte gesichert.

von Astrid Funck

Josef Bünger ist fußballbegeistert und steht für Werder Bremen ein, seinen Verein. Und weil auch viele seiner Kunden fußballbegeistert sind, verkauft der Inhaber der Bremer Bäckerei Bünger ein spezielles Werder-Brot. Dafür und für den Titel Werder-Bäcker zahlt er Lizenzgebühren an den Verein. Um eine Produktlizenz für die Fußball-WM 2006 hat sich Bünger gar nicht erst bemüht: Das ist für kleine Betriebe nicht bezahlbar. Aber er will sich etwas anderes einfallen lassen.

Vorsicht Grauzone!

Ein WM-Brötchensortiment schwebt dem Bäcker vor, versehen mit dem Slogan Wir essen uns fit für die WM. Doch solche Werbeschmankerl sind mit Vorsicht zu genießen, denn der Weltfußballverband FIFA kämpft mit harten Bandagen gegen die Verletzung seiner Markenrechte für Logos, Bilder und Wortmarken. FIFA Fußball-Weltmeisterschaft (tm) lautet einer der urheberrechtlich geschützten Titel, doch auch wer seine Produkte schlicht WM-Wurst oder WM-Brötchen tauft, bewegt sich damit in einer rechtlichen Grauzone.

Wir würden es schade finden, wenn die Begeisterung und Kreativität der lokal ansässigen Betriebe völlig unterbunden wird, sagt Jens Grittner, Pressesprecher vom FIFA-Organisationskomitee Deutschland. Delia Fischer von der FIFA Marketing amp; TV AG mit Sitz in der Schweiz warnt aber vor den Gefahren: Gundsätzlich stehen Assoziationen mit der FIFA WM 2006 (tm), die einen gewerblichen Hintergrund aufweisen, in Gefahr, mit dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb zu kollidieren, wenn ein offizieller Zusammenhang mit der FIFA und den von ihr durchgeführten Veranstaltungen suggeriert wird, so ihre schriftliche Stellungnahme. Die

FIFA beurteile solche Aktivitäten von Fall zu Fall, Vorab-Genehmigungen erteile sie nicht.

Rechtsexperten um Rat fragen!

Ein Bäcker also, der in unmittelbarer Nähe zu einem WM-Großereignis seinen Verkaufswagen aufstellt und zum Beispiel WM-Berliner verkauft, muss mit einer Abmahnung rechnen. Um kein Risiko einzugehen, sollten die Betriebe einen Anwalt für Marken- und Werberecht konsultieren oder ihre Innungen um Hilfe bitten, bevor sie loslegen, empfiehlt Kay Schöne, Berater für Mittelstandsmarketing in München.

Lutz Leiskau, Marketingleiter der BÄKO-Zentrale Nord in Duisburg rät den Betrieben dazu, mit Produkten wie dem Elfer-Gebäck (Elfmeterpunkt aus Zuckerguss) oder Slogans wie Jetzt geht es um die Wurst! Assoziationen zu wecken, ohne einen direkten Bezug zur WM herzustellen. Und da sei wirklich Kreativität gefragt.

WM-Markenrechte, Tickets und Lizenzen

Produkte: Lizenzen für diverse Produktkategorien vergibt die EM.TV AG, Kontakt: Tel. (0 89) 99 500-0 oder E-Mail: info@em.tv. Allerdings sind nur nationale oder europaweite Lizenzen erhältlich, die zudem für die meisten Handwerksbetriebe kaum erschwinglich sein dürften.

Alternative: Die Betriebe setzen sich mit einem der Lizenznehmer in Verbindung, um an kleinere Kontingente heranzukommen. Eine Liste der Lizenznehmer gibt es bei der EM.TV AG.

Lebensmittel: Für die Vergabe von Lizenzen im Food-Bereich ist die FIFA Marketing amp; TV AG in Zug (Schweiz), Tel. (00 41) 41 72 700-00 oder E-Mail: reception.marketing@fifa.org, zuständig.

Markenrechte: Welche Schriftzüge (Titel) und Embleme geschützt sind, steht in den Richtlinien zur Verwendung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006 (tm) Marken, nachzulesen im Internet unter www.fifaworldcup.com.

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