Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Fahrbericht Mitsubishi L200

Schornsteinfeger wagt den Härtetest

Den Sonntagsanzug lassen wir mal im Schrank. Jetzt geht es ab ins Gelände. Da fühlt sich der Mitsubishi L200 Pick-up am wohlsten.

Für anspruchsvolle Aufgaben gemacht
Fahrbericht_L200_Titel

Winziger Wendekreis, Start-Stopp-Funktion, Rückfahrkamera. Wenn sein Fahrer es unbedingt will, meistert der Mitsubishi L200 brav jeden Ausflug durch die Stadt. Gemacht ist er allerdings für anspruchsvollere Aufgaben.

Dieser Pick-up kann quer auf einem Hang mit 45 Grad Gefälle stehen, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Sein Allradantrieb ist bergsteigertauglich. Und der L200 schaufelt sich bis zu einer Tiefe von 60 Zentimetern durch Schlamm und Wasser.

Wie bringt man so einen Wagen an seine Grenzen? Man gibt ihn einfach Carsten Böttcher. Der ist Schornsteinfeger in Hannover, Waldbesitzer und begeisterter Fliegenfischer. „Ich schone kein Material“, sagt Böttcher. Für ihn stand ein Ausflug ins Gelände fest im Programm.

Extremtest am Steilhang
Erstes Ziel: ein Steilhang. Umschalten auf Allradantrieb mit Differenzialsperre und zusätzlicher Geländeuntersetzung für maximales Drehmoment. Dann: Gas geben. „Ich habe den Wagen extrem belastet, aber er hat sich hochgekämpft“, sagt Böttcher. Steigungen bis 70 Prozent soll der Mitsubishi laut Hersteller erklimmen. Zumindest gefühlt war der Testhang des Schornsteinfegers noch steiler. „Vor allem beim Runterfahren wurde mir doch ein wenig mulmig“, gibt der Tester zu.  

Im Berufsalltag ist Carsten Böttcher vor allem in der Stadt unterwegs. Hinzu kommen regelmäßig Fahrten auf dem Land, auch in unwegsamerem Gelände. Deswegen ist Böttchers Firmenwagen ein SUV. Hin und wieder muss er Holz aus seinem Wald holen. Dann nimmt er einen Anhänger. „Für solche Aufgaben wäre ein Pick-up schon praktisch.“

Wandelbare Ladefläche
Sechs Verzurrösen sichern auf der Ladefläche des Mitsubishi L200 die Transportware gegen Verrutschen. Die Ladefläche gibt es in unterschiedlichen Verkleidungen wie Kunststoff oder Riffelblech. Den individuellen Nutzungsansprüchen tragen verschiedene Laderaumabdeckungen Rechnung, etwa als Softcover oder massiv und abschließbar, flach oder bündig abschließend mit dem Fahrerhaus. So wäre das Fahrzeug auch besser für den Berufsalltag des Schornsteinfegers geeignet. „Neben verschiedenen Werkzeugen transportiere ich auch empfindliche Messgeräte, die vor der Witterung geschützt werden müssen.“

Von Freisprechanlage bis Rückfahrkamera – so alltagstauglich ist der L200. Seite 2

Souverän in der Stadt

Könnte auch steiler stehen
Fahrbericht_L200_Wiese

Durch Stadt und über Land habe sich der L200 souverän gezeigt. „Da wackelt nichts, die Lenkung ist direkt, die Sitzposition angenehm – unterm Strich ein entspanntes Fahren“, sagt der Unternehmer. In der Stadt punktet der 5,28 Meter lange Pick-up-Truck auch mit einem kleinen Wendekreis. Der fällt mit 11,8 Metern geringer aus als bei manchem Großkombi. Als Manko empfand Böttcher die fehlenden Parksensoren vorne. „Die Rückfahrkamera ist allerdings super – der rote Begrenzungsstrich zeigt beim Parken präzise an, wie weit man sich an andere Objekte heranwagen darf.“

Das Innere des Fahrzeugs ist übersichtlich aufgebaut. „Man gewöhnt sich schnell daran“, sagt Böttcher. Zwei Hebel für den elektrisch verstellbaren Fahrersitz, ein Wählknauf, um zwischen den vier Antriebsmodi zu wechseln. Das geht bei bis zu 100 Stundenkilometern auch während der Fahrt: Hinterrad- oder Allradantrieb, mit oder ohne Differenzialsperre und zusätzlicher Geländeuntersetzung.

„Die Freisprecheinrichtung ist wirklich gut gelungen“
Über das Multifunktionslenkrad lassen sich Tempomat und Freisprechanlage steuern. Letztere hat Böttcher während der Fahrt besonders häufig genutzt. „Ich telefoniere viel im Auto“, erklärt er. „Die Freisprecheinrichtung ist wirklich gut gelungen“, sagt Böttcher. „Kopplung und Reaktionszeit sind sehr schnell und man bekommt eine gute, klare Verbindung.“ Nur den Klingelton müsse man ändern können. „Der ist peinlich.“

Etwas überrascht war der Unternehmer vom Bedienkonzept des Informationsdisplays, das zwischen Drehzahlmesser und Geschwindigkeitsanzeige Parameter wie Durchschnittsverbrauch, Restreichweite und gefahrene Kilometer anzeigt. Um zwischen den jeweiligen Anzeigen zu wechseln, muss man durch das Lenkrad hindurch einen kleinen Knopf unterhalb der Anzeige drücken. „Das hätte man einfacher gestalten können“, kritisiert Böttcher.

Nach dieser Innenrauminspektion wird es Zeit, das Fahrzeug noch einmal dort zu testen, wo es sich am Wohlsten fühlt. Als weitere Offroad-Station hat sich der Unternehmer eine Strecke mit tiefem Schlamm gesucht. Bis zur Hälfte lässt er die Räder im Morast versinken. Kein Problem für den L200. „Der Pick-up wühlt sich überall raus“, sagt Böttcher mit einem Grinsen. An seine Grenzen habe er den Pick-up nicht bringen können, aber dafür hat er der Autowaschanlage einiges abverlangt. „Am Ende des Tages sah der Wagen wirklich klasse aus.“

3,5 Tonnen Zugkraft
Der Einstiegspreis für den L200 liegt bei knapp 22.100 Euro plus Mehrwertsteuer. Das Preis-Leistungs-Verhältnis findet der Unternehmer fair. In der getesteten Vollausstattung inklusive Spurhalteassistent, Einbau-Navigationssystem und Digitalradio kostet er ohne Mehrwertsteuer knapp 33.900 Euro. Wer sich für die optionale Anhängerkupplung entscheidet, bekommt noch ein echtes Zugpferd: 3,5 Tonnen kann der Pick-up ziehen.

Das Fazit des Unternehmers: „Der Pick-up ist ein guter Kompromiss zwischen Stadtnutzung und Geländefahrten“, sagt Böttcher. „Ich würde ihn bevorzugt auf dem Land fahren.“

(deg)

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Schornsteinfeger bringen Glück ins Haus, weil sie durch ihre Arbeit die Gefahr von Bränden verringern.

Panorama

Darum gelten Schornsteinfeger als Glücksbringer

Neben Glücksklee, Marienkäfer und Hufeisen gilt auch der Schornsteinfeger als Glücksbringer – und das schon seit Jahrhunderten. Doch warum ist das so?

    • Panorama
Pick-up VW Amarok: In zweiter Generation auf Ford-Basis, aber mit typischem Markengesicht.

Fahrbericht

VW Amarok: Belastbares Kooperations-Produkt

Seit Mai ist der VW Amarok Nummer zwei am Start. Dieses Mal entstand der Pick-up auf Basis des Bestsellers Ford Ranger. Was kann der Wolfsburger mit Pritsche?

    • Fuhrpark
Ford Ranger Raptor: Von den zivileren Varianten unterscheidet sich das Spitzenmodell der Palette durch die muskulösere Motorhaube, hochgezogene Auspuffendrohre und graue Akzente.

Neuvorstellung

Ford Ranger: Nicht nur fürs Grobe

Mit über 40 Prozent Marktanteil ist der Ford Ranger Deutschlands beliebtester Pick-up. Jetzt steht die neueste Generation in den Startlöchern.

    • Fuhrpark
„Unterirdisches“ Arbeitszeugnis: Nach zwei Jahren klagte ein Mann vor Gericht und forderte eine Korrektur. Zu Recht?

Urteil

Schlechtes Arbeitszeugnis: Wie lange muss der Arbeitgeber korrigieren?

Gegen ein schlechtes Arbeitszeugnis darf ein ehemaliger Mitarbeiter klagen. Wie lange er sich dabei Zeit lassen darf, hat jetzt ein Gericht entschieden.

    • Recht, Arbeitsrecht