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Schummelware vom Baumarkt? Viel Dose, wenig Inhalt

Braucht Thomas Engler spontan Material, hat er nur eine Option: den örtlichen Baumarkt. Doch für den ist neuerdings wohl weniger mehr.

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Auf einen Blick:

  • Malermeister Thomas Engler fühlt sich nach seinem letzten Baumarkteinkauf getäuscht.
  • Grund: Die Dose 2-Komponenten-Spachtel war nur halb gefüllt. Für den Meister eine klare Mogelpackung.
  • Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Schreiben Sie uns!

Glücklich ist Malermeister Thomas Engler mit dem einzigen Baumarkt in seinem Ort schon lange nicht mehr. Einst gab es hier noch einen Fachhandel, der die Materialwünsche von Handwerkskunden bedienen konnte. Heute aber muss er sich dort mit Heimwerker-Sortiment zufriedengeben. „Wir versuchen schon, da selten einzukaufen, aber um einen spontanen Kundenwunsch zu erfüllen, lässt sich der Gang zum Baumarkt nicht immer vermeiden“, sagt Engler.

Ein Töpfchen mit viel Luft nach oben

Bei seinem letzten Einkauf hat der Meister dabei eine ärgerliche Entdeckung gemacht: Thomas Engler hat einen Topf 2-Komponenten-Spachtel im Baumarkt besorgt. „Ich mache das Töpfchen auf und denke: Nanu, das ist ja nur halb voll!“ Für den Meister eine klare Mogelpackung. „Ich kannte so etwas bisher nur aus Fernsehberichten über Lebensmittel, aber jetzt geht das bei uns auch schon los“, sagt Engler.

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Eine logische Erklärung findet der Meister für derart viel Luft in der Dose nicht. Es handelt sich zwar um ein 2-Komponenten-Gebinde, theoretisch könne man also Platz zum Mischen in der Dose lassen. Doch für diesen Zweck liegt der Spachteldose extra ein Mischbehälter bei. „Außerdem wird die Masse nur mit zwei Prozent Härter angerührt, dafür brauche ich keine halbleere Dose“, sagt Engler.

Ein Foto der offenen Tube hat Thomas Engler direkt auf dem Facebook-Account seines Betriebes geteilt. Die Kommentatoren sind von der Mogelpackung ebenso wenig begeistert wie der Meister.

Engler fühlt sich getäuscht, auch weil ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen bei solch unnütz großen Verpackungen nicht zu erkennen sei.

Kein Einkauf mit Mikroskop und Waage

„Würde ich unsere Kundschaft so behandeln, wie wir Handwerker von unserem Baumarkt behandelt werden, hätte ich schon keine Kunden mehr“, sagt Engler. Schon jetzt fährt er für manchen Extrawunsch eines Kunden die 30 Kilometer zu den Baumärkten der nächstgrößeren Stadt. Vielleicht wird er das in Zukunft öfter tun. Eines wird Thomas Engler jedenfalls nicht machen: „Ich habe nicht vor, mit Mikroskop und Waage auf Materialsuche zu gehen und wünsche mir, dass das künftig auch nicht nötig sein wird.“

Da kann sich der Baumarkt eine Scheibe von den Fachhändlern abschneiden, bei denen der Meister im Regelfall sein Material bestellt: „Wenn ich bei meinen Lieferanten eine Dose kaufe, dann ist die randvoll."

Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ist die Beobachtung von Thomas Engler ein unglücklicher Einzelfall oder haben auch Sie in letzter Zeit Mogelpackungen in Ihrem Warenkorb entdeckt? Kommentieren Sie unter dem Artikel oder schreiben Sie uns an gille@handwerk.com.

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