Die Rezepte der Politiker werden
immer abstruser.
Anstatt aus der Pisa-Studie Konsequenzen in Richtung "bessere Ausbildung schon in der Grundschule" zu ziehen, wird nun eine "abgespeckte Berufausbildung" gefordert.
Die so Ausgebildeten hätten doch im Arbeitsmarkt gegen Null tendierende Chancen.
Die Anforderung an qualifizierte Handwerker werden ständig höher, und einfache Jobs in der Produktion werden zunehmend durch Automaten, Roboter und Schwarzarbeiter besetzt.
Was tut not?
Wir brauchen ein soziales Umfeld, das die Frustrationsschwelle der Jugendlichen deutlich erhöht,
Erfolgserlebnisse möglich macht, sich auch der Schwächeren annimmt, ohne Eliten auszugrenzen. Ganztagsschulen könnten in einer Arbeitswelt, in der häufig beide Eltern arbeiten müssen, in der die Anzahl der Alleinerziehenden wächst und so viele Jugendliche einer Verwahrlosung vor TV und Computergames anheim gegeben sind, zumindest ein ernstzunehmender Lösungsansatz sein.
Natürlich kostet das Geld. Aber volkswirtschaftlich betrachtet ist eine solche Investition ein Klacks (neudeutsch: Peanuts) in Relation zu den Folgekosten langjähriger Arbeitslosigkeit, Verelendung und Kriminalitätsgefährdung von immerhin circa zehn Prozent der Heranwachsenden.
Natürlich ist auch die Ganztagsschule kein Allheilmittel. Hinterfragt werden müsste genauso die absolute Konsumorientierung der Gesellschaft. Es gibt etliche Familien, in denen beide Eltern arbeiten, obwohl unter Umständen ein Gehalt ausreichen würde. Ist heute Lebensqualität einzig und allein eine Frage der Geldmenge, die man zur Verfügung hat?
Thomas Fischer
Thomas Fischer Metallbau
Mainz