- Tischlermeister Jürgen Hoppe hat sich auf die Nachrüstung und den Einbau von einbruchsicheren Türen und Fenstern spezialisiert.
- Durch regelmäßige Weiterbildungen ist er beispielsweise beim LKA gelistet. Das sichert ihm Aufträge, die andere Betriebe nicht bekommen.
- Das Engagement in einer regionalen Schutzgemeinschaft und die Zusammenarbeit mit der Polizei bringt zudem Anfragen von Kunden vor Ort. Das nimmt dem Unternehmer einen Teil der Akquise ab.
Es vergeht fast keine Woche, in der Jürgen Hoppe nicht von der Polizei zu einem Einsatzort gerufen wird. Der Tischlermeister hat sich auf Einbruchschutz spezialisiert und hilft der Polizei entweder Türen zu öffnen oder Kunden aufgebrochene Türen und Fenster zu reparieren.
Bevor Hoppe den Familienbetrieb im niedersächsischen Rinteln 1999 von seinem Vater übernommen hat, lag der Schwerpunkt der Tischlerei auf dem Fensterbau. Doch das wurde durch die Konkurrenz aus der Industrie zum Verlustgeschäft. Deshalb suchte der Unternehmer nach einer anderen Ausrichtung. „Das Thema Einbruchschutz passte gut zu unserem Wissen und unserem Kundenstamm“, betont Hoppe, der in seiner Tischlerei auch individuelle Möbel fertigt.
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Durch Qualifizierung neue Zielgruppen erschlossen
Über die Innung und die Handwerkskammer bildeten sich Hoppe und sein Geselle weiter. Mit dem neuem Wissen kamen auch neue Kunden: Denn mit der neuen Qualifizierung hat sich Hoppe beim Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen als Referenzbetrieb beworben und ist seit über zehn Jahren als Betrieb für den Einbau von mechanischen Sicherungseinrichtungen gelistet. „Wer auf der Liste steht, muss dem LKA regelmäßige Weiterbildungen nachweisen“, betont der Unternehmer. Das bringe im Gegenzug aber neue Kunden, beispielsweise Einbruchsopfer, die auf dieser Liste Fachbetriebe für die Erneuerung von Türen und Fenstern finden.
Regionales Netzwerk „Zuhause Sicher“ als Kontaktbörse
Nicht nur auf Landesebene, auch regional wollte Jürgen Hoppe das Thema Einbruchschutz vorantreiben. Deshalb gründete er 2010 gemeinsam mit Unternehmern anderer Gewerke, wie Glasern und Elektrikern, eine regionale Schutzgemeinschaft unter dem Dach des bundesweiten Netzwerks „Zuhause sicher“ in Hannover. Der Verein will Hausbesitzer und Wohnungseigentümer für das Thema Sicherheit sensibilisieren. Dafür arbeitet das Netzwerk eng mit der Polizei zusammen. Seit Kurzem ist der 50-Jährige öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Tischlerhandwerk – der einzige mit dem Schwerpunkt Einbruchschutz im Netzwerk „Zuhause sicher“ in Niedersachsen.
„Auf Bauherrenmessen zeigen wir, wie schnell herkömmliche Fenster aufgehebelt werden können“, berichtet Hoppe. Vorbeugen und aufklären sind nicht nur die Ziele auf Messen, sondern auch wichtig für die tägliche Arbeit. „Viele Kunden wissen nicht, welche Sicherheitsanforderungen Türen und Fenster erfüllen sollten, um Einbrechern standzuhalten“, betont er. Gerade bei Neubauten würden oft noch Standardfenster verbaut, die nicht der Sicherheitsklasse RC2 oder höher entsprechen – nämlich Fenster mit innenliegenden Sicherheitsbeschlägen.
Dadurch das Jürgen Hoppe landesweit und regional als Fachbetrieb für den Einbruchschutz gelistet ist, entfalle für ihn ein Teil der Kundenakquise. Denn durch die Zusammenarbeit kommt er an viele Aufträge, auch durch Empfehlungen. Was den 50-Jährigen an seinem Beruf reizt? „Die Mischung aus Handwerk und Technik“, sagt er. Er sei froh, dass er diesen Schwerpunkt gewählt hat. Denn Kunden seien sehr dankbar, wenn sie sich zuhause sicherer fühlen. „Da spielen viele Emotionen mit, vor allem auch Angst. Und die können wir ihnen nehmen“, freut sich der Handwerker.
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