Der Streit um Auto-Schnäppchen im Supermarkt wird vor Gericht fortgesetzt. Solange sie nicht von der Justiz gestoppt wird, will die Handelskette Edeka weiter den Fiat Punto verkaufen.
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Auto-Schnäppchen aus dem Supermarkt
Streit um Autos aus dem Supermarkt
"Die Händler-Infrastruktur wird vernichtet"
Der Hörgeräteakustikermeister Dr. Roland Timmel schreibt an handwerk.com:
#8222;Ich empfinde die Entwicklung, dass bald jeder alles verkaufen kann, ist furchtbar. Beratung, Service, Reparatur? Alles ungeklärt. Sicher ist nur, dass die Raffgier von gewissenlosen Verkäufern und der Geiz unreifer Konsumenten Folgen haben wird:
viele Fehlkäufe - die Folge ist Verschwendung und höherer Naturverbrauch,
viel Frust bei Kunden
weiter steigende Konsumentenverschuldung
Vernichtung der Fachhändler-Infrastruktur
Insofern kann ich auch die Aufhebung des Rabattgesetzes und die Aufweichung des Ladenschlussgesetzes nicht gut finden.
Konsum kann doch nicht der Sinn des Lebens sein!"
Interessante Kombination
Monika Hannig freut sich über Preisvorteile:
#8222;Als Verbraucher begrüße ich es, wenn alternative Wege beschritten werden, die mir auch preislich Vorteile bringen. Auch finde ich die Kombination mit den anderen Artikeln sehr interessant! Natürlich wird die Automobilbranche versuchen, ihre Besitzstände zu verteidigen. Dabei beachtet von denen meines Erachtens keiner, dass der Anteil der Wagemutigen, die ein Auto im Supermarkt kaufen, wohl doch nicht so hoch werden wird. Und das Folgegeschäft, wenn mehr Autos der eigenen Marke im Verkehr sind, ist schließlich auch nicht zu verachten, das wird aber gerne stillgeschwiegen.
Dieses wird mit Sicherheit ein Geschäftssektor für die Kleinwagen bleiben, da die meisten Kunden die sachliche Beratung vor Ort vorziehen werden.
Und noch eine Anmerkung: Wenn die Automobilbranche Absatzprobleme hat,
warum wehrt sie sich gegen den alternativen Vertriebskanal? Der Versuch, Marktanteile auf Kosten des Preises zu
erlangen, ist doch ein
gängiges Wirtschaftsmittel."
"Autohändler wildern selbst in fremden Revieren"
Der Juwelier Rudloff schreibt an handwerk.com:
#8222;Warum sollten Autohändler in unserem freien Land einen besonderen Schutz genießen, den ja leider andere Branchen auch nicht mehr haben (siehe Computer im Discounter, Brötchen an der Tankstelle). Und nicht zu vergessen: Uhren und Schmuck beim Kaffeeröster und in den Autohäusern, die Textilien in ihren Räumen verkaufen und somit selber in fremden Revieren wildern."
Keine Bereitschaft zum Handeln
Jens Kleinhenz erkennt verkrustete Verkaufsstrukturen:
#8222;Es ist schon komisch: Aldi verkauft Rechner, Kaffeehersteller alles Mögliche (nur keinen Kaffee) #8211; und da regt sich doch der Autohandel darüber auf, dass Edeka den Verkauf ankurbelt. Es ist in Deutschland schon immer so gewesen, dass der innovative Wettbewerb massiv behindert wird, um die eigenen verkrusteten Verkaufsstrukturen schonen zu können. Beispiel Mercedes: Viele kaufen dort einfach nicht, da die Verkäufer keine Bereitschaft zum Handeln erkennen lassen."
Kein Brot aus dem Autohaus
Jörg Willing vom Autohaus Teichmann in Potsdam schreibt an handwerk.com:
#8222;Ich sage, Schuster bleib bei deinen Leisten. Ich kaufe auch keine Butter
beim Radio- und Elektrofachmann. Und mein Brot werde ich auch nicht im
Autohaus kaufen."