Auf einen Blick:
- In herausfordernden Zeiten sind Führungspersönlichkeiten gefragt, die gelernt haben, mit Unsicherheiten und negativen Emotionen umzugehen.
- Verschiedene Methoden können ihnen dabei helfen, in Balance zu bleiben.
- Besonders wichtig ist es, den Fokus gezielt auf stärkende Aspekte zu richten.
Kürzlich moderierte ich eine Erfahrungsaustauschgruppe – in Zeiten des Corona-Virus natürlich als Video-Konferenz. Dort sagten viele Unternehmer, dass sie doppelt gefordert seien. Sie müssten Vorbild sein, mit Zuversicht und Mut vorangehen und ihren Beschäftigten Halt geben. Dabei seien sie selbst oft genauso verunsichert und orientierungslos wie diese. Ihre Frage: „Was können wir tun, um in Krisenzeiten mentale Stärke zu gewinnen?“
Aus meinen Seminaren und Vorträgen zum Thema „mentale Stärke“ habe ich hier einige Tipps für Sie zusammengefasst:
Gedanken- und Emotionskarussell stoppen – innere Distanz aufbauen
Unangenehme Gefühle wie Angst, Selbstmitleid und Wut sind normal in Lebenssituationen, die Menschen vor außergewöhnliche Herausforderungen stellen. Sie einfach wegzudrücken, funktioniert nicht. Wie Bojen ploppen sie immer wieder an die Oberfläche. Vermeidbar ist jedoch, sie immer weiter zu befeuern und sich von ihnen überwältigen zu lassen.
Mein Rat: Stoppen Sie Ihr Gedanken- und Emotionskarussell und bauen Sie Distanz zu Ihrem Gefühl auf. Das gelingt, indem Sie zum Bobachter Ihrer selbst werden. Benennen Sie Ihre Emotionen und spüren Sie, wo sie sich in Ihrem Körper bemerkbar machen. Ist es ein Druck im Bauch? Schnürt es Ihnen den Hals zu? Mit dieser Art der Wahrnehmung akzeptieren Sie, dass Sie negative Gefühle haben, rauben diesen Gefühlen jedoch ihre beherrschende Kraft.
Positive Aspekte bewusst wahrnehmen
Oft setzen Menschen gerade in der Krise besondere Zeichen der Verbundenheit und Wertschätzung. Handwerksunternehmer berichteten mir zum Beispiel von Mitarbeitern, die ihre Loyalität dem Betrieb gegenüber ausdrückten. Von Hausverwaltungen, die Restbudgets locker machten, um treue Dienstleister mit zusätzlichen Aufträgen zu versorgen. Von Kunden, die Rechnungen besonders schnell bezahlten. Von verbindenden Gesprächen im Kollegenkreis.
Solche Erlebnisse geben Kraft in Krisenzeiten. Wer solche Gesten bewusst wahrnimmt, sie zu schätzen weiß und selbst überlegt, wie er andere stärken kann, erlebt eine positive Dynamik. Im Umkehrschluss heißt das: Jammerer, die nicht müde werden, die negativen Umstände zu beklagen, sind Gift.
Ich empfehle: Schieben Sie Weltuntergangs-Arien – auch Ihren eigenen – einen Riegel vor und bleiben Sie positiv.
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