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Nichts als die Wahrheit

So enttarnen Sie Lügner am Telefon

Sie werden belogen! Und zwar öfter als Sie denken. Schon beim nächsten Telefonat sollten Sie ganz genau hinhören – und diese 10 Tipps beherzigen.

Sie sind extrem schwierig zu erkennen: Lügen am Telefon. "In einem direkten Gespräch enttarnt die Körpersprache Lügen", sagt Coach und Berater Karsten Noack aus Berlin. Am Telefon gibt es hingegen nur wenige Hinweise. Genaues Hinhören und gezieltes Nachfragen sind deshalb wichtig.

Darum wird am Telefon gelogen
Warum am Telefon eher gelogen wird als im direkten Gespräch, erklärt Noack so: Viele Menschen sind am Telefon hemmungsloser, weil sie den Gesprächspartner nicht sehen. Und Telefonate sind oft anonym, die Gesprächspartner kennen sich nicht, die Hemmschwelle zum Lügen ist noch niedriger.

Nächste Seite: So erkennen Sie Lügner am Telefon.

Lügner schnell enttarnen

Stimmlage
Ein wichtiges Indiz ist die Stimme. Ändert sich die Stimmlage bei bestimmten Themen oder mehrmals im Laufe des Gesprächs, sollten Sie hellhörig werden.

Wenn die Stimme erheblich höher wird, bedeutet das, dass die andere Person Stress hat. Fällt Ihnen das auf, sollten Sie nachhaken und dranbleiben. Aber: Nicht jeder Ausrutscher bedeutet gleich, dass man Sie über den Tisch ziehen will.

Zögern
Die kleinen Wörtchen "äh" und "mh" können darauf hindeuten, dass sich Ihr Gesprächspartner seiner Sache nicht ganz sicher ist. Es dauert länger, bis Ihre Fragen beantwortet werden. Auch dann gilt: genau hinhören!

Übertreiben
Übertreibt Ihr Gegenüber pausenlos, kann es sein, dass er Sie von falschen Tatsachen überzeugen will. Kann es stimmen, was Sie da gesagt bekommen?

Drum herum reden
Will Sie jemand auf die falsche Fährte locken, redet er oft um den heißen Brei herum. So soll ein gewisser Spielraum erzeugt werden, beispielsweise für anstehende Termine.

Sie werden "vollgequatscht"? Wieder einen Lügner enttarnt! Lesen Sie Seite 3.

Inhaltsleere Aussagen lenken ab

Details, Details, Details
Auch Detailreichtum kann auf mangelnde Ehrlichkeit hindeuten: Wer Ihnen unzählige Informationen mitteilt, die mit dem Gesprächsthema an sich nichts zu tun haben, will Sie möglicherweise von Tatsachen überzeugen, die nicht stimmen. Tipp: Notieren Sie sich die Einzelheiten und fragen Sie nach. Kann sich Ihr Gesprächspartner dann nicht mehr an die Einzelheiten erinnern, waren Infos nicht relevant – Sie sollten von der Unwahrheit überzeugt werden.

Allgemeinplätze
Ungenaue Formulierungen, die keine genauen Aussagen beinhalten – auch ein Zeichen. Ihr Gesprächspartner weiß nicht, wovon er spricht und kommt nicht auf den Punkt. Gemeinplätze sind Sätze wie "...man sagt ja, dass" oder "dafür kann es 1000 Gründe geben" oder "...wie Sie vielleicht wissen".

Widersprüche
Je mehr Informationen und Unwahrheiten jemand von sich gibt, desto unübersichtlicher wird die Gesprächssituation – die Basis für Widersprüche. Kommt Ihnen Aussagen seltsam vor, sollten Sie nachhaken. Wenn die Antwort auf die Nachfrage wieder vage ist, hat sich der Verdacht verhärtet: Sie werden belogen.

Nächste Seite: Lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehen!

Lügenbolde aus der Kundenkartei streichen

Sie wurden gerade erst belogen und wollen dafür sorgen, dass es nicht wieder passiert? Dann sollten Sie folgende Tipps befolgen.

Ein Beispiel: Sie hatten Ärger mit einem Kunden, der die Rechnung nicht bezahlt oder große Teile des Auftrags reklamiert hat. Will genau dieser "Lügenbold" wieder eine Dienstleistung von Ihnen, sollten Sie sich fragen: Kann ich mir diesen Auftrag leisten? Oder: Unter welchen Umständen kann ich den Auftrag annehmen? Was passiert, wenn es wieder schiefgeht?

Ihr Ziel sollte sein: Gute Kunden, gut kalkulierte Aufträge, beste Qualität liefern. Sie müssen also das Risiko genau kalkulieren. Und wenn Sie vom Kunden keine Sicherheiten, etwa in Form von einer Anzahlung heraushandeln können, ist es dieser Auftrag einfach nicht wert. Dann sollten Sie ihn auch nicht annehmen.

Denn wenn sich die miesen Aufträge häufen, wird auch die Qualität Ihrer Arbeit schlechter. Die miesen Kunden binden so viel Zeit und Kapazität, dass die guten möglicherweise auf der Strecke bleiben.

Nächste Seite: Wer ständig belogen wird, muss an sich arbeiten.

Klare Regeln statt Wankelmut

Wenn Sie glauben, dass Sie häufig belogen werden, sollten Sie an Ihrem Verhalten arbeiten.

Hartnäckig bleiben
Fragen Sie gezielt nach, wenn Ihnen im Gespräch etwas komisch vorkommt. Sprechen Sie das Thema an, etwa "Mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier etwas nicht stimmt". Geht Ihr Gesprächspartner nicht darauf ein und bügelt Ihre Bedenken ab, stimmt wahrscheinlich wirklich etwas nicht.

Erziehen Sie Ihre Geschäftspartner
Wenn Sie gute Leistungen erbringen, können Sie Vorkasse verlangen – ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Wer das weiß, wird Sie auch nicht anlügen oder die Rechnung am Ende doch nicht bezahlen.

Stellen Sie klare Regeln auf
Überlegen Sie sich feste Regeln, die für Ihre Geschäfte gelten. Und seien Sie ehrlich sich selbst gegenüber, wenn Zweifel aufkommen.


(ja)

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