von Jörg Wiebking
Sie sind zufrieden mit Ihrem Steuerberater? Das ist nicht selbstverständlich, wie eine Umfrage der Kanzleiberatung Straßenberger Konsens-Training unter 1200 Mandanten zeigt. Demnach hatte fast jeder zweite Befragte in der Vergangenheit Anlass zur Beschwerde. Jeder fünfte Mandant halte die Honorare für zu hoch, 40 Prozent wünschten sich transparentere Rechnungen. Auch mit der Beratungsqualität und Verlässlichkeit zeigten sich die Befragten unzufrieden. Die Folge: Immer mehr Mandanten seien bereit, den Steuerberater zu wechseln, wenn sie mit den Leistungen nicht zufrieden sind.
Online recherchieren
Doch wie findet man den passenden Steuerberater. Helfen kann zunächst ein Blick ins Internet. Unter www.gelbeseiten.de zum Beispiel präsentieren sich immer mehr Steuerberater ausführlich mit Angaben zum Schwerpunkt und zur Zielgruppe. Hilfreich ist auch der Suchservice des Deutschen Steuerberaterverbandes. Unter www.dstv.de können Mandanten unter rund 13000 Steuerberatern nach Fachbereichen, Qualifikation, Branche und Ort recherchieren.
Chemie muss stimmen
Doch solche Informationen sind nur erste Anhaltspunkte, weiß Gabriela Nokel, Betriebsberaterin der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade: #132;Nicht nur die fachliche Kompetenz ist wichtig, auch die Chemie zwischen Berater und Mandant muss stimmen. #147; Ein Steuerberater sollte durch seine Persönlichkeit überzeugen, rät Nokel: Ist er sympathisch? Kann er zuhören? Nimmt er sich Zeit? Und drückt er sich so aus, dass der Mandant sich gut beraten fühlt? Bei diesen Punkten sollten Handwerker keine Abstriche machen, rät Nokel. #132;Schließlich wird es in der Zusammenarbeit immer wieder um wichtige Themen gehen, da muss der Mandant dem Steuerberater und seinen Ratschlägen auch dann vertrauen können, wenn sie vielleicht nicht so angenehm für ihn sind. #147;
Ansprechpartner klären
Ob die Chemie wirklich stimmt, lässt sich jedoch nur im direkten Kontakt klären. Nokel rät, sich wenigstens drei verschiedene Steuerberater anzuschauen. Außerdem sollte das Gespräch mit dem Mitarbeiter der Kanzlei geführt werden, der für den Mandanten später zuständig ist. Im Zweifelsfall sollten Handwerker danach fragen, wer sie betreuen wird. In größeren Kanzleien kann es durchaus passieren, dass der Chef die Akquise übernimmt und die Fälle danach an einen Mitarbeiter übergibt. Ansonsten spiele die Kanzleigröße nicht unbedingt eine Rolle. Handwerker sollten sich nur vergewissern, dass bei Bedarf Spezialisten für besondere Themen zur Verfügung stehen. Das könnten eigene Mitarbeiter des Steuerberaters sein, aber auch Experten seines Netzwerks.
Empfehlungen nutzen
Hilfreich bei der Vorauswahl infrage kommender Steuerberater können zudem Empfehlungen sein. Durch eine Empfehlung hat zum Beispiel auch Marcell Tasler seinen Steuerberater gefunden. #132;Die Auswahl an Steuerberatern ist so groß, da ist so eine Empfehlung sehr nützlich #147;, berichtet der Fliesenlegermeister aus Barsinghausen. Sein Steuerberater kümmert sich um Buchhaltung, BWAs und Jahresabschlüsse. #132;Er ist jederzeit erreichbar und beantwortet Fragen sofort, da muss ich nicht erst tagelang auf eine Antwort warten. #147; Besonders gut gefällt Tasler, dass sein Steuerberater #132;supervorsichtig #147; ist. #132;Der kontrolliert alles ganz genau und geht auf Nummer sicher, damit es bei einer Betriebsprüfung keinen Ärger gibt. #147; Auch die Kosten stimmen, ist sich Tasler sicher. Über einen Wechsel zu einem anderen Steuerberater hat er jedenfalls noch nie nachgedacht.