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Tipps für die Praxis

So klappt’s vor der Webcam

Termine per Webcam? Das soll ja Zeit und Geld sparen und moderner sein als das Telefon. Doch Videogespräche haben ihre Tücken.

Tückische Technik im Videochats
Videotelefonie

Im Kino oder vor der Glotze wirken Videogespräche meist unglaublich toll: gestochen scharfe Bilder von knitterfreien Menschen in stylischer Kleidung, die perfekt ausgeleuchtet und druckreif über die wirklich wichtigen Dinge im Leben diskutieren. Großes Kino also, noch auf dem kleinsten Display.

Wollen wir das? Können wir das überhaupt? Schwerlich. Bis auf die hochauflösenden Bilder natürlich. Denn eine Cam für 50 Euro überträgt alles im Detail: Fältchen, Pickel, Frühstücksreste auf der Krawatte …. Und sonst? Schwaches Licht (manchmal), hakelnde Bilder (oft), schlechter Ton (öfter) und Bartstoppeln in HD (Tendenz: zunehmend) sind der Normalfall. Genau das ist das Problem mit der Technik: Wir können kaum mithalten mit der Scheinwelt der Medien. Dafür fehlt uns einfach die nötige Ausstattung, also Kameramann, Beleuchter, Maske, Tonmann, Drehbuch, Regisseur. Nicht zu vergessen die Schauspielausbildung und das Catering.

Drei ziemlich ernstgemeinte Tipps für den Videochat
Darum gibt gibt es zum Thema „Videogespräche“ eigentlich auf kostenlosen Videochat-Plattformen wie Skype oder Google Hangouts nur 3 vernünftige Tipps, die ich guten Gewissens geben kann:

  • Gewähren Sie nur ausgewählten Menschen diese Ehre! Problemlos skypen kann man eigentlich nur mit Menschen, die einen schon nach einer durchzechten Nacht erlebt haben und nachsichtig auf kleine Aussetzer und einen verknautschen Gesamteindruck reagieren.
  • Vermeiden Sie möglichst Videogespräche, in denen es um etwas Wichtiges geht! Zum Beispiel um einen neuen Kunden, einen großen Auftrag oder das erste Kennenlernen der künftigen Schwiegermutter.
  • Ansonsten: Bereiten Sie sich vor – und Ihre Umgebung! Falls Sie um das Videogespräch nicht herumkommen, sollten Sie vorher Ihre Wirkung testen, ebenso die Technik, den Ton und das Licht. Und sorgen Sie für Ruhe. Denn die Mikros dieser Dinger sind zwar klein, aber unglaublich leistungsstark. Jedenfalls immer dann, wenn es um Töne geht, die niemand hören will (die WC-Spülung zum Beispiel). Dann aber gerne auch durch Wände und geschlossene Türen („Hallooohoo, das Klopapier ist schon wieder alle!“).

  • Sie wollen oder müssen unbedingt vor die Webcam? 6 Tipps, wie Sie die 6 schlimmsten Fehler vermeiden, lesen Sie auf der nächsten Seite!

     

    Videochat: 6 Fehler, die Sie vermeiden sollten!

     1. Fehler: Wo muss ich jetzt drücken? Leider gibt es keine Standards für Videogespräche. Manche Partner nutzen Skype, andere Google Hangouts, manche stehen auch auf Facetime. Das sollten Sie vor einem wichtigen Gespräch klären und dann genug Zeit einplanen, um die Technik auszuprobieren – falls Sie diese nicht schon längst routiniert nutzen. Nichts ist ein peinlicher, als wenn man vor dem Skype-Call seine Gesprächspartner anrufen muss um zu fragen, wie das eigentlich geht.

    2. Fehler: Ein schwaches Profil
    Ein Urlaubsfoto als Profilbild und der Benutzername „Turbotoni99“ kommen im Freundeskreis bestimmt gut an. Doch bei Geschäftskontakten zählt Professionalität. Das bedeutet: ein professionelles Businessfoto, ein eindeutiger Benutzername und ein kurzer seriöser Profiltext.

    3. Fehler: Starren Sie nicht auf den Bildschirm!
    Augenkontakt ist wichtig, doch vor der Cam gelten etwas andere Regeln: Bei Videogesprächen blicken die Teilnehmer oft auf den Bildschirm, also vermeintlich in das Gesicht und die Augen des Gegenübers. Das Problem dabei: Weil Sie so nicht in die Kamera schauen, wirkt das auf den Gesprächspartner, also ob Sie ständig vor sich auf den Schreibtisch blicken, abgelenkt oder unsicher sind. Vom Augenkontakt merkt er so also wenig.

    Besser: Schauen Sie direkt in die Kamera und nicht auf den Bildschirm! Nur so hat Ihr Gegenüber den Eindruck, dass Sie ihn direkt anschauen.

    Ideal ist eine Kamera, die sich bei aufrechter Haltung in Augenhöhe und nah am Monitor befindet. So können Sie direkt in die Linse blicken und Ihr Gegenüber noch einigermaßen im Blick behalten. Ohne viel Extraaufwand klappt das am besten mit einer in ein Notebook integrierten Cam. Dann sollten Sie allerdings das Notebook für den Videochat so positionieren, dass sie nicht von oben auf den Monitor schauen, sondern die Cam in Augenhöhe haben. Sonst wirken Sie auf Ihren Gesprächspartner leicht arrogant. Gut funktioniert auch eine Webcam, die sich oben auf den Rahmen des Bildschirms montieren lässt.

    Nächste Seite: Worauf Sie beim Licht und Bildausschnitt achten müssen!

    In richtige Licht rücken

    4. Fehler: Schlechtes Licht!
    Die Beleuchtung ist bei Videoaufnahmen entscheidend. Das gilt auch für Gespräche vor der Webcam. Licht von oben erzeugt Schatten im Gesicht, oft in Form von Augenringen. Beleuchtung von der Seite wirkt theatralisch und kommt sie von hinten, dann werden Sie für Ihr Gegenüber zur Silhouette. Im Neonlicht sehen Sie blass aus, bei zu geringer Beleuchtung sind Sie kaum zu erkennen. Daher sollten Sie eine warme Lichtquelle wählen, die Ihr Gesicht gleichmäßig von vorne ausleuchtet, ohne Sie zu blenden.

    5. Fehler: Smalltalk vor der Cam
    Videogespräche mit Geschäftspartnern sollen Zeit und Kosten sparen. Hat Ihr Gesprächspartner diesen Weg vorgeschlagen, dann sollten Sie sich mit Smalltalk zurückhalten. Falls Ihr gegenüber nicht von sich aus plaudert, sind wahrscheinlich eher Fakten gefragt.

    6. Fehler: Verlassen Sie sich nicht auf den Bildausschnitt!
    Theoretisch haben Sie natürlich volle Kontrolle darüber, was Ihr Gesprächspartner zu sehen bekommt. Ein Schreibtisch voller Akten? Ein chaotisch gefülltes Regal im Hintergrund? Entweder Sie sorgen vorher für Ordnung oder Sie positionieren die Kamera so, dass solche Details einfach nicht zu sehen sind. Heikel wird es allerdings, wenn Sie meinen, dass Sie selbst als Blickfang alles abdecken. Das zwingt Sie nämlich zu größter Selbstbeherrschung und Vorbereitung: Nur keine falsche Bewegung nach links oder rechts, sonst kommt der Hintergrund ins Bild. Und wie sicher können Sie sich sein, dass Sie nicht mitten im Gespräch aufstehen und etwas holen müssen?


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    (jw)

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