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Steuern

So knacken Sie den Betriebsprüfer

Gute Vorbereitung ist alles: Wer weiß, wie er den Steuerprüfer nehmen muss, kann seine Nachzahlungen minimieren.

von Jörg Wiebking

Immer häufiger bekommen Handwerker Besuch von der Steuerprüfung. Das kann so oder so ablaufen, je nachdem wie der Prüfer behandelt wird. Diese Erfahrung hat auch John Fürntratt (41) gemacht. Früher ist der Geschäftsführer der Design amp; Technik GmbH amp; Co. in Braunschweig regelmäßig mit dem Fiskus „aneinander gerasselt“.

In den ersten Jahren „war das Finanzamt mein natürlicher Feind“. Irgendwann habe er erkannt, dass er damit nicht weiter kommt. „Die sitzen am längeren Hebel und können mehr Druck machen.“ Seitdem überlässt er diese Termine seinem Steuerberater. Und Fürntratt hat seine Haltung geändert. „Das Grundverhältnis muss Respekt sein. Das ist einfach deren Job.“

Dass es bei der Prüfung auf die Psychologie ankommt, bestätigt Dirk Witte, Steuerberater aus Wildeshausen. „Wird ein Prüfer anständig behandelt, wird der auch mal fünfe gerade sein lassen.“ Wie ein Unternehmer das erreicht? Dafür hat Witte fünf Tipps parat:

Internes Vorgespräch führen
Führen Sie ein Vorgespräch mit dem Steuerberater. Daran sollten alle Verwaltungsmitarbeiter teilnehmen. Je besser Sie vorbereitet sind, desto entspannter sind Sie. Das registriert der Prüfer und ist gleich besser gestimmt.

Gutes Klima schaffen
Laden Sie den Prüfer zu einer Betriebsführung ein. Behandeln Sie ihn höflich, freundlich und als normalen Menschen. Bieten Sie in Maßen Kaffee oder Tee und Kekse an. Smalltalk sogt für ein gutes Klima. Doch Vorsicht: Machen Sie den Prüfer nicht unnötig neugierig, indem Sie zum Beispiel über teure Hobbys, besondere wirtschaftliche Erfolge oder den neuen Firmenwagen sprechen.

Zugang zu Informationen regeln
Klären Sie vorher mit dem Steuerberater, wer Auskunft geben soll und wie sich alle anderen verhalten. „Ich habe keine Ahnung, bitte fragen Sie den Chef“ ist eine Antwort, die der Prüfer akzeptieren muss. Wenn die Prüfung ein paar Tage dauert, sollte der Steuerberater öfter vorbeischauen und sich mit dem Prüfer unterhalten.

Vorsicht vor Prüferfutter
Immer noch beliebt ist der Trick, absichtlich ein paar Fehler einzubauen, damit der Prüfer einen schnellen Erfolg erzielt und vielleicht anderes übersieht. In der Regel erkennen die Steuerprüfer jedoch solches Prüferfutter. Es kann sie sogar dazu motivieren, bei einer Prüfung, die sie sonst schnell beendet hätten, genauer hinzusehen.

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