Foto: Syda Productions - Fotolia.com
Frau zählt mehrere Stapel mit Münzen

Unternehmensfinanzierung

Außenstände: Der Zaster der Zahlungsfaulen

Vorauszahlungen, Abschläge, Sicherheiten: Bei größeren Aufträgen lassen viele Betriebe nichts anbrennen. Aber auch bei kleineren Aufträgen von Privatkunden gibt es Möglichkeiten, die das Risiko minimieren.

Auf einen Blick:

  • An Äußerlichkeiten oder ihrem Auftreten sind zahlungsfaule Kunden nicht zu erkennen.
  • Liefern Betriebe Produkte wie Flachbildschirme oder Waschmaschinen, sollte bereits im Angebot ein Eigentumsvorbehalt vereinbart werden
  • Andere Absicherung: die Abtretung. Bei der Reparatur von Schadensfällen kann der Betrieb die Abwicklung mit der Versicherung übernehmen.

Wie enttarnt ein Handwerksmeister den neuen Kunden als „falschen Fuffziger“? Wie erkennt er an ihrem Äußeren die Betrüger mit dem angeblich dicken Einkommen? Einer, der es wissen muss, ist der Inkassounternehmer Lothar Claahsen. Seine Antwort überrascht. Sie lautet: gar nicht. „Wenn wir beide hier durch den Ort gehen würden, könnte ich auf Personen zeigen, bei denen jeder sagen würde: ‚Denen geht’s gut.‘“ Durch seinen Beruf kennt Claahsen die Details der Biographien der Menschen. Details, die andere Geschichten erzählen.

Aktuell hat die handwerk.com-Redaktion über den Fall der „falschen Ärztin“ berichtet. Die Frau hatte Betriebe verschiedener Gewerke um ihr Geld gebracht, sie hatte das Leben einer erfolgreichen Akademikerin vorgetäuscht. Die Betriebsinhaber glaubten ihr.

Waschmaschine, Trockner, Flachbildschirm: Der falschen Ärztin hatten Betriebe Geräte geliefert, die ein Gerichtsvollzieher unter Umständen nicht pfänden kann.

Gerade für solche Aufträge habe der Gesetzgeber „etwas Tolles“ installiert, sagt Claahsen. Den „Eigentumsvorbehalt“ sollte der Kunde bereits im Angebot unterschreiben: „Ich bestelle das Produkt x zum Preis y und vereinbare mit dem Handwerker z den Eigentumsvorbehalt bis zur vollständigen Bezahlung.“

Im Fall der Fälle können Betriebe später, wenn sie einen Forderungstitel haben, die gelieferten Produkte über den Gerichtsvollzieher pfänden lassen: „Ich muss nur nachweisen können, dass ich den Eigentumsvorbehalt rechtswirksam vereinbart habe.“

Eine weitere gute Absicherung: die Abtretung. Wird ein Betrieb beispielsweise nach einem Wasserschaden gerufen, gibt es oft eine Versicherung, die die Kosten reguliert. Dann könnten die Betriebe dem Kunden einerseits die Arbeit abnehmen und sich andererseits darüber absichern, sagt Claahsen: „Welche Versicherung ist es? Lassen Sie uns eine Abtretung vereinbaren, ich regele das für Sie mit der Versicherung.“

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen der uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Wer von Kunden Vorkasse verlangt, muss sich rechtlich absichern oder ein gutes Kommunikationsgeschick haben.

Rechtlich absichern

Vorkasse von Kunden verlangen: Diese Möglichkeiten gibt es

Rein rechtlich ist es schwer, von Kunden bei Vertragsabschluss eine Vorauszahlung zu verlangen. Doch es gibt Ausnahmen, die Handwerker nutzen können.

    • Baurecht

Corona

Homeoffice mit Folgen: Privatkundengeschäft bricht ein

Weil während der Corona-Krise viele Privatkunden ins Homeoffice wechselten, brachen bei Malermeister Frank Braunschweig die Aufträge massiv ein. Ging es Ihnen ähnlich?

    • Corona, Unternehmensfinanzierung
Smiley-Haken-web.jpeg

Corona

5 Tipps: So halten Sie Kunden trotz Lockdown

Kunden springen ab oder stornieren Verträge – in Zeiten der Corona-Krise keine Seltenheit. Mit diesen Maßnahmen können Sie das Risiko minimieren.

    • Corona

Politik und Gesellschaft

Flüchtlinge beschäftigen ohne Risiko

Flüchtlinge rechtssicher einstellen, Abschieberisiko minimieren. Das geht. Worauf Betriebe achten sollten, erklärt unsere Fachkräfte-Expertin Svenja Jambo.

    • Politik und Gesellschaft, Personal