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Ideen umsetzen

So überwinden Sie Angst vor der eigenen Courage!

Eigentlich wissen Sie, was richtig wäre, aber irgendwie haben Sie es noch nicht auf den Weg gebracht? Wirtschaftspsychologe Winfried Neun weiß warum. 7 Tipps, wie Sie die Angst vor der eigenen Courage leichter überwinden.

Wer seine Firma erfolgreich führt, muss immer wieder die richtigen Weichen stellen. Diejenigen, die wirtschaftlich ins Rudern kommen oder verschwinden, haben meistens versäumt, das zu tun.

Dabei fehlt es in den Betrieben selten an den richtigen Ideen, sagt Wirtschaftspsychologe Winfried Neun. "Wir müssen nur Methoden finden, an das Wissen heranzukommen und es zu nutzen."

Warum viel Sinnvolles auf der Strecke bleibt erklärt Neun in seinem Buch "Warum es uns so schwerfällt, das Richtige zu tun". 7 Tipps des Experten, damit aus Ihren guten Absichten rechtzeitig Taten werden. 

Tipp 1: Sorgen Sie dafür, dass diffuse Ängste Sie nicht lahmlegen
Wir können nichts dafür: Wenn auf jeder Zeitungsseite von Wirtschaftskrise und Bedrohungen die Rede ist, steckt das leicht an. Das menschliche Hirn reagiert auf Verlustängste stärker als auf Gewinne und andere positive Signale. Und allgemeine Verunsicherung lähmt.

Halten Sie aktiv dagegen: Schreiben Sie systematisch auf, welche dieser diffusen Ängste Ihr Unternehmen tatsächlich betreffen und wo Sie nachbessern müssen, damit Ihr Kurs weiter stimmt. "Nichtstun ist der Tod, Tätigkeit ist das Leben", wusste schon der alte Fritz.

Tipp 2: Machen Sie’s konkret und definieren Sie Ihre Ziele
"Die Welt geht zur Seite, wenn einer weiß, was er will", sagt Neun. Für diese Überzeugungskraft in Ihnen müssen Sie bei Ihren Entscheidungen eine Balance zwischen intuitiv getroffener Überzeugung und Logik finden.

Dafür ist es nötig, Aktionismus beiseitezuschieben und in Ruhe Ihre Vision zu definieren. Und zwar, bevor Sie mit anderen darüber sprechen.

Fixieren Sie schriftlich Pro und Contra. Dabei sollten in jeder Spalte mindestens 5 Aspekte auftauchen. Jeweils drei aufzuschreiben, das schaffen Sie mit purer Ratio. Damit auch weitere Gehirnareale ins Spiel kommen, müssen Sie mehr notieren.

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Tipp 3: Ihr Unterbewusstsein arbeiten lassen

Sie haben ein Problem und wissen spontan nicht, wie Sie damit umgehen sollen? Das könnte zum Beispiel eine hohe Forderung sein, die Ihre Firma belastet.

Schauen Sie sich die Sache genau an. Legen Sie den Sachverhalt dann bewusst zur Seite. Ihr Gehirn wird sich weiter damit beschäftigen. Zu einem späteren Zeitpunkt fällt Ihnen die Lösung leichter. Und Sie können sie angehen.

Tipp 4: Machen Sie aus Absichten konkrete Ziele
Lernen Sie von Bergsteigern, dass die Summe kleiner Etappen zum Ziel führt. Zerlegen Sie große Ziele in kleine Etappenziele. So bleiben Sie motiviert und kommen seltener in Versuchung, alles auf einmal infrage zu stellen.

Arbeiten Sie mit einfachen aber realistischen Belohnungssystemen. Etappenziel geschafft? – Genießen Sie abends das Bad, auf das Sie sich den ganzen Tag freuen.

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Tipp 5: Mit Plan A, B und C haben Sie ausreichend Asse im Ärmel

Manche Unternehmer schwanken bei der Lösung komplexer Probleme zwischen Hochstimmung und Tatendrang auf der einen Seite und lähmendem Pessimismus auf der anderen Seite.

Planen Sie kühl, indem Sie sich Wenn-dann-Lösungen überlegen. Plan A, Plan B, Plan C, das reicht. Das schafft Überblick und ermöglicht Ihnen, flexibel zu reagieren.

Fixieren Sie das schriftlich. Dann wissen Sie, welche Asse Sie im Ärmel haben und Ihr Verstand ist beruhigt.

Tipp 6: Auch in Notsituationen Ruhe bewahren
Ihre Zahlen gehen runter, es fehlt an Aufträgen, Sie haben Anlass zur Sorge? Hüten Sie sich vor Hektik und bewahren Sie Ruhe.

Erinnern Sie sich an frühere Erfahrungen, um sich klarzumachen: Ich kann das.Treffen Sie in der ersten Aufregung am besten keine Entscheidungen, sondern konzentrieren sich zunächst auf Ihre Stärken.

  • Wenn Sie an sich zweifeln, schreiben Sie auf, was Sie können.
  • Überlegen Sie außerdem, was Ihre gesamte Organisation leisten kann.
  • Überblick: Wie ist Ihre Firma in welchen Bereichen aufgestellt?
  • Was sind die Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter?
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Tipp 7: Packen Sie Veränderungen an, bevor Sie sich Sorgen machen müssen

Wenn es schon brennt in Ihrem Unternehmen, haben Sie damit zu tun, die dringendsten Probleme zu lösen, Feuer zu löschen. Im Zustand akuter Angst oder Bedrohung denken wir logisch-linear.

Der Teil unseres Gehirns, der bis zu einer Billion Gedanken gleichzeitig zulässt und uns mit unserem Erfahrungsgedächtnis stützt, steht dann nicht zur Verfügung. Und das ist schade.

Beugen Sie vor und setzen Sie sich regelmäßig damit auseinander, wo Ihr Unternehmen steht. Besonders, wenn es gut läuft.

Je unbeschwerter Sie sind, desto freier sind Sie in Ihren Gedanken. Mit regelmäßigen Soll-Ist-Vergleichen bleiben Sie auf der Hut.

Tipps von Winfried Neun können Sie nicht nur lesen, sondern auch sehen. Hier geht’s zu seinem Youtube-Kanal.

Weitere Infos auf handwerk.com

(kö)

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