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Software-Piraten aus Unwissenheit

Software-Piraten aus Unwissenheit

Manch Unternehmer befindet sich - ohne es zu wissen - bereits mit einem Bein im Gefängnis. Wer nämlich Software-Raubkopien in seinem Betrieb einsetzt, handelt illegal und kann mit saftigen Geldstrafen oder gar Gefängnis bestraft werden. Bei "Schnäppchen" aktueller Software ist besondere Vorsicht geboten, denn betrügerische Händler schrecken nicht einmal vor gefälschten Echtheitszertifikaten zurück.

Zu Software-Piraten werden viele kleine und mittelständische Unternehmen aus Unwissenheit. So befindet sich so mancher Chef - ohne es zu wissen - bereits mit einem Bein im Gefängnis. Denn beim Einsatz illegaler Software drohen im schlimmsten Fall fünf Jahre Gefängnis und darüber hinaus saftige Geldstrafen und Gebühren für die Nachlizenzierung.

Verboten ist zum Beispiel der Einsatz von Raubkopien. Das Problem: Sie sind zum Teil nur sehr schwer als solche zu erkennen. Die kriminellen Händler dieser Programme fälschen sogar die Echtheitszertifikate, um ihre Kunden in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Generell gilt: Vorsicht bei besonders günstig angebotenen Programmen. Bei einem Rabatt von bis zu 30 Prozent auf aktuelle Software kann der Kunde fast immer davon ausgehen, dass es sich dabei um eine Raubkopie handelt, weiß Rudolf Gallist, Vorsitzender des Verbandes der Softwareindustrie Deutschlands (VSI). Ein besonders günstiges "Schnäppchen" sollte daher vor dem Kauf eingehend geprüft werden.

Fälschung trotz Originalverpackung

Um ihre ahnungslosen Kunden zu täuschen, mischen findige Fälscher sogar Originalbestandteile wie den Karton mit Raubkopien, so die Warnung. Auch bei einer leichten Unsicherheit in Bezug auf die Legalität einer Software sollten sich Firmen deshalb lieber an den Hersteller des Produktes wenden und nachfragen. Auch im Unternehmen selbst ist das Herstellen von Kopien verboten. Ausnahme: Die Kopie ist zum Betrieben der Software etwa als Sicherungskopie notwendig.

Als Kavaliersdelikt gilt auch in vielen Unternehmen die so genannte illegale Lizenznutzung: Die Firma erwirbt ein Exemplar von einer Software installiert sie dann auf sämtlichen PCs. Auch diese Haltung kann teuer werden. Wer ein Programm auf mehreren Rechnern einsetzen will, der muss die dazu erforderlichen Lizenzen erwerben.

Vorsicht bei Händler-Geschenken

Informationen und Beratung dazu gibt es bei Fachhändlern oder direkt beim Hersteller. Zu viel Kundendienst eines Fachhändlers kann einer Firma jedoch auch schaden. Gerade bei schleppenden Verkaufsverhandlung bieten einige Software-Verkäufer als Dreingabe an, eine bestimmte Software kostenlos auf dem Rechner zu installieren. Geschenk oder nicht, bei einer Entdeckung dieser illegalen Software bleibt der "schwarze Peter" bei der Firma: Sie muss Strafe bezahlen und nachträglich eine Lizenz erwerben.

Misstrauisch sollten Unternehmen auch dem Kauf von "Compilation CDs" sein, die verschiedene Programme von unterschiedlichen Herstellern enthalten. Auch hier besteht eine große Gefahr, dass es sich bei der Software um Raubkopien handelt. Mittlerweile lassen sich viele Programme aus dem Internet herunterladen. Hier sollten besonders Firmen darauf achten, welche Beschränkungen für die Nutzung oder Weitergabe dieser Software bestehen.

Hersteller klären auf

Um besonders kleine und mittlere Firmen über Software-Piraterie aufzuklären, starten Software-Hersteller und Verbände immer häufiger Informationskampagnen. Nachdem der Herstellerverband Business Software Alliance (BSA) vor Kurzem mit einer solchen Kampagne auf sich aufmerksam gemacht hat, zieht jetzt Microsoft nach und berät nun bis September dieses Jahres kostenlos kleine und mittelständische Unternehmen in Nordrhein Westfalen, mit rund 12.000 Betrieben die Hochburg für Firmen in dieser Größe. Potentiellen Software-Piraten will der Branchen-Riese mit der Kampagne nicht auf die Schliche kommen: "Wir wollen informieren und nicht verfolgen," erklärt Birgit Strobel, Sprecherin des Konzerns.

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