"Da klingelt die Kasse", schwärmt die Mehrheit der Handwerker in der aktuellen Umfrage "Steuererstattung auf Handwerkerrechnungen: Anreiz für Kunden?". Die Regierungspläne kommen an: "Kunden, die ihre Rechnungen zum Teil absetzen können", verbessern nach Meinung von 62 Prozent der Teilnehmer die Auftragslage.
Eine deutliche und anhaltende Verbesserung der Wirtschaftslage für das Handwerk "gibt es nur mit radikalen Reformen", antworten 30 Prozent der Handwerker. Erst dann gibt es wieder "Kunden, die nicht knausern".
Die geplante Mehrwertsteuererhöhung der schwarz-roten Bundesregierung lässt die Freude über ein mögliches Auftragsplus bei acht Prozent der Unternehmer schnell wieder sinken. Ihre Antwort: "Kunden, die höhere MwSt. zahlen: Das frisst den Vorteil wieder auf."
Laut Koalitionsvertrag sollen zu den haushaltsnahen Dienstleistungen, die steuerlich absetzbar sind, bald auch private Handwerkerrechnungen zählen. Bis zu 3000 Euro kann ein Privathaushalt dann im Jahr zu 20 Prozent steuerlich geltend machen.
Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, begrüßt im Gespräch mit dem Norddeutschen Handwerk die dadurch entstehende "zusätzliche private Nachfrage nach Handwerksleistungen mit Wachstums- und Beschäftigungseffekten". Eine höhere Mehrwertsteuer hingegen erhöhe die Handwerkerverrechnungsstunde um fast einen Euro und treibe die Kunden in die Schwarzarbeit.