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Steuervorteile statt Schwarzarbeit

Steuervorteile statt Schwarzarbeit

Privatpersonen soll künftig Handwerker-Rechnungen von der Steuer abesetzen können. Mit diesem Vorhaben will die Bundesregierung die Schwarzarbeit zurückdrängen. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks unterstützt das Projekt, Widerstand kommt aus dem Bundesfinanzministerium.

Die Bundesregierung startet einen neuen Versuch, die Schwarzarbeit zurückzudrängen. Dazu soll es Privatpersonen künftig möglich sein, Handwerker-Rechnungen von der Steuer abzusetzen. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Margareta Wolf, bestätigte am Rande einer Veranstaltung in Lübeck, dass in ihrem Hause an einem entsprechenden Konzept gearbeitet werde. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks signalisierte in Berlin seine Unterstützung für das Projekt.

Nach Angaben Wolfs erhofft sich die Bundesregierung daraus einen drastischen Attraktivitätsverlust der Schwarzarbeit. Mit der geplanten Neuregelung lohne sich die Schattenwirtschaft nicht mehr, meinte die Grünen-Politikerin. Die Folge: Mehr Aufträge für das Handwerk und somit mehr Einnahmen für den Fiskus und die Sozialversicherung.

Die Pressesprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums, Regina Wierig, betonte am Mittwochmorgen jedoch, dass es sich bei den Aussagen der Staatssekretärin lediglich um eine Überlegung von vielen handele. Im Wirtschaftsressort würden derzeit "alle möglichen Gedanken zur Bekämpfung der Schwarzarbeit" geprüft, sagte sie auf Anfrage. Die Aussagen Wolfs würden aktuell auf ihre Finanzierbarkeit hin überprüft. Konkrete Pläne zur Umsetzung gibt es nach Angaben der Sprecherin derzeit nicht.

Handwerkspräsident Dieter Philipp sieht nach eigenen Worten in Wolfs Überlegungen ein #8222;wirkungsvolles Instrument", um die Schattenwirtschaft #8222;endlich wirkungsvoll zu bekämpfen". Die Ursache der Schwarzarbeit liegt nach Philipps Einschätzung aber vor allem in der viel zu hohen Gesamtbelastung der Bürger und der Betriebe durch Steuern und Lohnzusatzkosten. Deshalb bleibe der ZDH bei seiner Forderung nach einer Absenkung der Einkommensteuertarife, betonte Philipp.

Widerstand gegen das Vorhaben regt sich nach Informationen des Radiosenders NDR 4 im Bundesfinanzministerium: Die Idee sei unausgegoren. Sie passe nicht in das bestehende Steuersystem, in dem zwischen Privatausgaben und Investitionen unterschieden werden, von denen alleine die Investitionen steuerlich absetzbar sein.

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