Eine Untersuchung zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat unter handwerk.com-Lesern für
Diskussionen gesorgt.
Hintergrund: Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hatte einen Arbeitsplätzeverlust prophezeit, den das
EEG in Zukunft verursachen werde. Solar-Expertin Martina Polke sieht das anders: Die Branche der regenerativen
Energien sei eine Jobmaschine, die quasi nebenbei den "dringend notwendigen Umbau" der
Energieversorgung auf den Weg bringe.
Polke ist Marketingleiterin der IBC Solar AG in Bad Staffelstein (Bayern). Das Unternehmen ist bereits seit
1982 auf "Solarstromsysteme" spezialisiert. Anders als beim Kohlepfennig sei das EEG keine Subvention im
Sinne des Wortes und belaste auch nicht die Staatskasse, schreibt Polke in einem Brief an die handwerk.com-Redaktion. Der finanziell gebeutelte deutsche
Endverbraucher werde seit Jahren ganz bewusst gegen Erneuerbare Energien eingenommen, indem man
dem EEG alle Kostensteigerungen in die Schuhe schiebe: "Leider gibt's noch keine ebenso große Lobby für
die Sonne aber wir arbeiten dran."
"Woher soll denn die Energie der Zukunft kommen"? fragt handwerk.com-Leser Ferdinand Bauer. Der Chef
der Bauer Energietechnik in Ingolstadt erinnert daran, dass die Schätzungen für die weltweiten Ölreserven ständig nach unten korrigiert werden. Zudem werde der riesige neue Energiebedarf von Ländern wie China die
Preise weiter explodieren lassen und die Endlichkeit des schwarzen Goldes beschleunigen.
Anders als die Wirtschaftsforscher vom RWI ist Handwerksmeister Bauer der festen Überzeugung, dass die
Erneuerbaren Energien auch in Zukunft für reichlich Arbeitsplätze sorgen werden: "Ohne Abgase, ohne
Strahlung, ohne Endlagerung." In seinem eigenen Betrieb hat er bis heute 12 Arbeitskräfte geschaffen, die alle
direkt mit Erneuerbaren Energien zu tun haben.
Notiz am Rande: Die Nachfrage nach den Solaranlagen, die Bauer seinen Kunden aufs Dach setzt, habe sich
gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Bauer: "Wenn die Zulieferer noch schneller liefern könnten, dann könnte
ich noch mehr Leute beschäftigen."
Irrweg oder vernünftiger Schritt in die Zukunft? Wie ist Ihre Meinung zur gesetzlichen Förderung der
Erneuerbaren Energien? Schreiben Sie an die Redaktion.