Zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden
ist über das geplante Gleichstellungsgesetz in der Privatwirtschaft
Streit entbrannt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte eine baldige Umsetzung des von Familienministerin Christine Bergmann (SPD) angekündigte Frauen-Gleichstellungsgesetzes.
Die Benachteiligung von Frauen in Aus- und Weiterbildung, bei
Einstellung und Aufstiegsmöglichkeiten sowie bei der Entlohnung müsse
abgebaut werden, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula
Engelen-Kefer. Bergmann hatte im vergangenen September Eckpunkte für
eine verpflichtende Frauenförderung durch die Arbeitgeber vorgelegt.
Seither ruht das Vorhaben.
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sprach sich gegen das
Gleichstellungsgesetz aus. Chancengleichheit lässt sich nach den
Worten des Arbeitgebervertreters nicht mit der gesetzlichen
Brechstange durchsetzen. Mit noch mehr Regulierungen und Zwang würde
die Chancengleichheit von Männern und Frauen in Deutschland nicht
weiterentwickelt. Zwangsläufige Quotenregelungen seien Instrumente
aus der Mottenkiste, die in der Praxis zu absurden Ergebnissen
führten, sagte Hundt.