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Erfolgreiche Telefonate

Telefonieren unter Stress: So finden Sie den richtigen Ton

Gestresst am Telefon? Das spüren auch Kunden und Mitarbeiter – und rufen schlimmstenfalls nicht mehr an. 4 Tipps, wie Sie andere den Stress nicht mehr spüren lassen.

Unternehmer, die viel kommunizieren, sollten auch immer mal wieder zwischendurch Stress abbauen. Denn der überträgt sich auf Ihre Stimme und ist auch am Telefon zu spüren, weiß Telefontrainerin Claudia Fischer aus München.

Zwar lässt sich der Stress im Büro nicht einfach abschalten. Doch mit diesen drei Tipps können Sie den Stresspegel in Ihrer Stimme deutlich senken.

1. So lassen Sie schnell Druck ab!
Einfache Mittel sind beispielsweise Strecken, Durchatmen oder ein kurzer Gang an die frische Luft, rät sie.

2. So konzentrieren Sie sich auf das Gespräch!
„Das Wichtigste ist, dass Sie Ihrem Gesprächspartner immer Ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Und sich voll auf das Gespräch konzentrieren“, sagt Fischer. Ihre Tipps, wie Sie das beim Telefonieren umsetzen:

  • Gehen Sie bewusst und konzentriert ans Telefon, wenn es klingelt.
  • Vermeiden Sie Nebentätigkeiten, wenn Sie telefonieren.
  • Stellen Sie sich, bevor sie antworten, gedanklich auf das Gespräch ein. Wenn Sie einen Telefontermin haben, machen Sie sich vorab einige Stichpunkte.
  • Achten Sie auf den Namen des Gesprächspartners. Notieren Sie den Namen, damit Sie ihn im Kopf behalten.
  • Stellen Sie sich ein Getränk bereit: Wer viel spricht, braucht mehr Flüssigkeit.
  • Telefonieren mit einem Headset erleichtert die Verständigung, verbessert die Gesprächsqualität und kann eine schlechte Körperhaltung beim Mitschreiben von Notizen vermeiden

Übrigens können aufmerksame Gesprächspartner an der Stimmlage hören, wenn Sie gestresst sind. Vielleicht, weil Sie sich gerade geärgert haben, unter Zeitdruck stehen oder andere Dinge im Kopf haben.



Wie Sie es schaffen, trotzdem gut und überzeugend zu klingen, lesen Sie auf der nächsten Seite.

3. Trainieren Sie Ihre stressfreie Stimme

Wenn Sie angespannt sind, kann das Ihre Stimme beeinflussen und verändern. Woran erkennt man das? „Die Tonlage verlagert sich in einen anderen Bereich, man spricht u.a. gepresster, schneller und mit einer veränderten Stimme“, sagt Fischer. Das habe zur Folge, dass Sie weniger authentisch rüberkommen. Und wenn Ihr Gesprächspartner das wahrnimmt, kann es sein, dass sich die negative Stimmung auch auf ihn überträgt.

 „Die gute Nachricht ist: Die Stimme ist trainierbar“, sagt Claudia Fischer. „Sie hat einen Bereich, in dem sie zuhause ist, sich wohlfühlt – eine Tonlage, mit der Sie am besten wirken.“

Diese sogenannte „Indifferenzlage“ ist die Stimmlage, in der Sie authentisch und überzeugend klingen. Claudia Fischer gibt Tipps, wie Sie sie üben können:

  • Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin und legen eine Hand auf Ihren Brustkorb. Schließen Sie die Augen und denken Sie an Ihre Lieblingsessen. Stellen Sie sich vor, Sie haben Hunger, es duftet und es läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen. Sie nehmen den ersten Happen – es ist einfach nur lecker. Und weil es schmeckt, sagen Sie „Mmhhh“. Wiederholen Sie dieses „Mmhhh“ mehrfach. Sie werden merken, dass Ihre Lippen vibrieren. Auch unter Ihrer Hand auf dem Brustkorb spüren Sie sicherlich die Resonanz. Dann haben Sie alles richtig gemacht.
  • Nach dem „Mmhhh“ sprechen Sie jetzt noch ein Wort – z.B. „Apfeltorte“ (Worte mit den Vokalen a oder o eignen sich besonders gut).
  • Jetzt können Sie zudem Ihre tägliche Telefonbegrüßung üben „Guten Tag Herr xxx, ich bin lt;Vorname gt;, lt;Nachname gt; von lt;Firmenname gt;“. Ich grüße Sie!“. Sagen Sie das genauso, als würden Sie wirklich telefonieren.
    Nach mehreren Wiederholungen wird Ihre Stimme ganz von allein in Ihren normalen Sprechtonbereich, die Indifferenzlage, fallen. Sie wird dort auch bleiben, wenn Sie das immer wieder üben. Dann fühlt sich Ihre Stimme wieder „zuhause“.
  • Zusätzlich können Sie sich von Zeit zu Zeit auf ein Band aufnehmen und immer mal wieder abspielen. "So wie Sie Ihre Stimme auf Band hören, wird sie auch vom Gegenüber am Telefon wahrgenommen. Sich selbst zu hören, ist anfangs nicht jedermanns Sache", sagt Fischer. Aber die Stimme zu trainieren lohne sich.



    4. Lächeln hilft
    Und noch einen Tipp bzw. Abwehrmechanismus gegen Stress am Telefon hat sie parat: die Lächel-Übung.

    So geht's: Sie sind ärgerlich, sauer, genervt. Stellen Sie sich vor den Spiegel (in einem Raum, in dem Sie allein sind) und lächeln sich bewusst eine Minute lang selbst an. Sie werden sich komisch fühlen in den ersten zehn bis 15 Sekunden. Aber das ist egal, gestresst sind Sie sowieso. Klingt seltsam, aber versuchen Sie es einfach mal. „Am Anfang schneidet man automatisch nur Grimassen“, sagt Fischer. Aber nach einer Weile fängt man an, zu entspannen, das Gehirn denkt, Sie lächeln, produziert dadurch Freudenhormone, und Sie fühlen sich besser.

    Und das überträgt sich auf die Stimme: Gehen Sie bewusst mit einem Lächeln ans Telefon und fragen Sie Ihren Gegenüber, ob er einen Unterschied merkt. Sie werden sehen, es lohnt sich!

    Weitere hilfreiche Tipps zu erfolgreichen Telefonaten finden Sie in Claudia Fischer's Buch: "99 Tipps für erfolgreiche Telefonate". Hier können Sie es bestellen.




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