Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Unerwünschte Anrufe

Telefonwerbung rechtlich sauber kontern

Genervte Reaktionen verärgerter Kunden sind Telefonwerber durchaus gewöhnt. Wer ihnen wirklich den Stecker ziehen will, muss sich rechtlich wehren.

In der Leitung hängen lassen, anonyme Anrufe blocken oder gar ein Gegeninterview starten - die kleinen Gemeinheiten gegenüber Telefonwerbern haben eigentlich nur einen Zweck: den eigenen Frust über die unerwünschten Anrufe loszuwerden. Doch wer wirklich seine Ruhe haben will, muss das auch unmissverständlich klar machen. "Ohne vorherige Einwilligung sind solche Anrufe bei Privatpersonen grundsätzlich verboten, aber auch Unternehmer haben ein Recht darauf, ihre Arbeit ungestört zu erledigen", berichtet Rechtsanwalt Thomas Lapp aus Frankfurt. Und damit haben Sie das Recht auf Ihrer Seite:

Einwilligung entziehen
Nicht immer ist klar, ob ein Werber überhaupt die Erlaubnis für den Anruf hat, denn die vergibt man schneller, als man denkt. "Als ausdrückliche Erlaubnis zählt zum Beispiel, wenn sich jemand an einer Werbeaktion einer Zeitschrift beteiligt und dabei seine Telefonnummer angibt", erläutert Lapp. Als Einwilligung gelte sogar schon, wenn ein Unternehmer in Internetnetzwerken nach Leistungen oder Kontakten sucht und dabei seine Telefonnummer angibt. Zumindest die Anbieter dieser Leistungen dürften dann anrufen. Doch egal, ob mit oder ohne Einwilligung - wer lästige Werber von weiteren Anrufen abhalten will, muss vor allem eines tun: "Man muss klar sagen, dass man keine weiteren Anrufe wünscht", rät Lapp. Wer die Anrufer nur auf "später" vertröstet, schrecke sie nicht ab, sondern geben ihnen damit ausdrücklich die Erlaubnis für weitere Anrufe.

Nicht vergessen sollten Unternehmer bei der Gelegenheit, die Daten des Anrufers abfragen: Name, Unternehmen, Anlass des Anrufs und zur Sicherheit auch den Auftraggeber. Denn wenn ein Callcenter im Auftrag eines Dritten anruft, können Sie später bei Bedarf beide Parteien zur Rechenschaft ziehen. Wenn die mündliche Absage nicht genügt, sollten Betroffene schriftlich Klarheit schaffen, indem sie zum Beispiel dem Anbieter ein Fax senden und jeden weiteren Anruf für jegliche Leistung verbieten.

Rechtliche Schritte einleiten
Nervt ein Telefonwerber dennoch weiter, so können Handwerker nun einen Rechtsanwalt oder die Wettbewerbszentrale einschalten (www.wettbewerbszentrale.de), um den Anrufer abmahnen zu lassen. Die Wettbewerbszentrale wird zwar ohne Kosten für den Beschwerdesteller tätig, sie entscheidet allerdings selbst, ob sie eine Abmahnung ausspricht und informiert Nichtmitglieder auch nicht über den Stand der Dinge.

Datenschutz mobilisieren
Wer dem Anrufer richtig schmerzhaft auf die Finger klopfen will, sollte schriftlich Angaben darüber anfordern, woher er die persönlichen Daten hat, wie er sie speichert, an wen er sie weiterleitet und zu welchen Zwecken er sie nutzt. Zugleich sollte der Betroffene verlangen, dass die Daten gelöscht oder zumindest gesperrt werden. "Wenn darauf keine Antwort kommt, kann man sich an die Datenschutzaufsichtsbehörden wenden, und die werden für so ein Unternehmen unangenehm."

(jw)

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen der uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Freier Freitag: Ein Vorteil der 4-Tage-Woche ist das lange Wochenende.

Personal

4-Tage-Woche: Das gilt rechtlich!

Sie wollen eine 4-Tage-Woche im Betrieb ausprobieren und möchten wissen, was Sie rechtlich beachten sollten? Hier gibt es die wichtigsten Antworten.

    • Personal, Recht
Fotolia_166380461_Subscription_Yearly_XXL_PLUS-web(ENT_ID=67445.jpeg

Im Gedächtnis bleiben

4 Tipps für den professionellen Gesprächsabschluss am Telefon

Das schnelle Ende eines Telefongesprächs ist eine vertane Chance, denn der Gesprächsabschluss bleibt bei Kunden im Gedächtnis. So gelingt er Ihnen. 

    • Strategie

Werkzeug

Sauber abgeschnitten: Metabo-Stichsäge im Test

Stichsägen sind so eine Sache – selten wirklich präzise, meistens kabelgebunden und oft ziemliche Dreckschleudern. Dass es auch anders geht, zeigt Metabo mit der STA 18 LTX 140.

    • Werkzeug
Aufmerksamer Handwerker deckt Telefonbetrug auf – die Aufgebrachtheit der Kundin hatte den Monteur alarmiert.

Miese Masche

Handwerker verhindert Telefonbetrug

Als eine Kundin einen Anruf von Telefonbetrügern erhält, reagiert ein vor Ort im Haus arbeitender Handwerker umgehend – und verhindert damit Schlimmeres.

    • Panorama