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Foto: handwerk.com

Ausbildung für die Tonne

Traumgehalt statt Traumberuf

Das Handwerk bildet aus, die Industrie greift ab. Dass Betriebe junge Leute fit fürs Leben machen, ist ehrenwert, zahlt sich aber oft nicht aus.

Der Kampf um die Fachkräfte von morgen gerät zum Kampf der Wirtschaftsbranchen. Das Problem in der Kurzfassung: Handwerksunternehmer fangen die jungen Leute auf, die anderswo durchs Rost fallen. Die mit dem krausen Lebenslauf. Die mit den mangelhaften Rechtschreibkenntnissen. Die Bewerber, die von der Industrie nicht einmal zum Gespräch eingeladen werden.

Im Handwerk werden sie fit gemacht fürs Leben, für die Arbeitswelt – eine riesige Investition für kleine Betriebe.

Und plötzlich werden die eben noch Aussortierten interessant. Die Personalleiter der  Industrieunternehmen betrachten die Neu-Gesellen mit anderen Augen. Da stehen Leute vor ihnen, die etwas können. Die Arbeitsprozesse umsetzen, die selbstständig arbeiten können, die womöglich sogar pünktlich zum Schichtbeginn an der Stechuhr stehen würden.

Nächste Seite: Worum geht’s hier eigentlich? Nur ums Geld? Worum denn sonst!

Familiäre Struktur versus Finanzkraft

In der Südwest-Presse (SWP) wird ein Handwerksunternehmer so zitiert: "Es ist wirklich schon die Regel: Das Handwerk bildet aus, und die Industrie stellt ein. Den jungen Leuten steht heute einfach das Geld näher."

Automechaniker? Ab zu Daimler. SHK-Gesellen? Ab zu Liebherr.

Die Formel zum Dilemma: Traumgehalt statt Traumberuf. Ein anderer Handwerksunternehmer hat aktuell einen Gesellen an die Industrie verloren, weil die dem jungen Mann schon "in der Anlernung" deutlich mehr zahlt als den Gesellenlohn.

Also nicht mehr ausbilden? Auch keine Lösung. Aber was können die Betriebe der Finanzkraft der Industrie entgegen setzen? Dass die Arbeit im Handwerk komplex und befriedigend sein kann? Dass die Gesellen Verantwortung übernehmen können und ihre Leistung direkt anerkannt wird? Dass sie in der Industrie nur eine Nummer sind?

Wie lösen Sie das Problem? Wir sind auf Ihre Vorschläge (und ihre Erfahrungen) gespannt, schreiben Sie uns!

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(sfk)

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