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Eine Frau sitzt am Schreibtisch und trägt etwas in ihren Terminkalender ein.

Inhaltsverzeichnis

Strategie

Trotz Wartezeiten: Meisterin schafft Luft für dringende Fälle

Zehn Wochen im Voraus ist Sibille Druschke derzeit ausgebucht. Trotzdem schafft sie Freiräume für dringende Fälle – Stammkunden profitieren.

Auf einen Blick:

  • In den Sommermonaten ballen sich die Aufträge bei der Braunschweiger Unternehmerin Sibille Druschke. Momentan liegt die Vorlaufzeit bei zehn Wochen.
  • Damit die Malermeisterin in dringenden Fällen bei Stammkunden trotzdem kleine Aufträge übernehmen kann, lässt sie in ihrem Terminkalender bewusst kleine Lücken.
  • Wer bei Druschke eine größere Sanierung in Auftrag geben will, muss Wartezeit mitbringen. Das kommuniziert die Unternehmerin offen. Die meisten Kunden reagieren mit Verständnis.

Hochsommer ist für die allermeisten Urlaubszeit. Für Malermeisterin Sibille Druschke ist es die Jahreszeit, zu der sie am meisten zu tun hat. „Momentan haben wir bei Aufträgen eine Vorlaufzeit von acht bis zehn Wochen“, sagt die Unternehmerin, die in Braunschweig den Malerbetrieb Lange führt. Mit ihrem Betrieb hat sie sich auf Sanierung und Renovierung im privaten Wohnbereich spezialisiert. „Außenarbeiten sind nur in den warmen Monaten möglich“, so Druschke. Daher sei sie im Sommer erfahrungsgemäß besonders gut ausgelastet. Kunden, die kurzfristig einen Auftrag vergeben wollen, haben bei ihr daher schlechte Karten – zumindest die meisten.

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Kleine Lücken für dringende Fälle

„Ich lasse im Terminkalender bewusst kleine Lücken für dringende Fälle“, sagt Sibille Druschke. Von sich selbst wisse sie, dass sie gerade bei Stammkunden schlecht nein sagen kann. „Wenn dort kurzfristig kleinere Arbeiten notwendig sind, will ich das möglich machen können“, sagt die Malermeisterin. Das könne zum Beispiel ein neuer Anstrich von ein paar Wänden sein.

Wer im Sommer kurzfristig einen größeren Auftrag an die Unternehmerin vergeben will, hat kaum Chancen, dass der zeitnah realisiert wird. Druschke lehnt Aufträge dabei aber nicht einfach ab: „Ich nenne immer den nächst möglichen Termin, auch wenn die Wartezeit lang ist“, so die Unternehmerin. Zudem erläutere sie stets die Gründe, warum die Vorlaufzeit so lang ist. „Die meisten Kunden reagieren mit Verständnis“, so die Erfahrung der Meisterin.

Bei Anfragen von potenziellen Neukunden geht Druschke anders vor: „Denen sage ich immer, dass sie sich auch an einen anderen Betrieb wenden können, wenn sie nicht so lange warten wollen.“ Damit hat sie gute Erfahrungen gemacht, denn viele meldeten sich nach einiger Zeit wieder bei ihr.

Terminvergabe auf der Baustelle?

Anfragen von Kunden erreichen Sibille Druschke oft unterwegs. Denn die Meisterin ist ebenso wie ihre drei Gesellen auf Baustellen im Einsatz. Das Büro des Betriebs ist dann nicht besetzt. Doch trotz der vielen Arbeit bleibt die Unternehmerin für ihre Kunden in der Regel gut erreichbar: „Ich habe eine permanente Rufumleitung auf mein Handy“, berichtet sie.

Des Öfteren müsse sie daher Pinsel und Farbe beiseitelegen, um auf der Baustelle Anrufe von Kunden entgegenzunehmen. Doch damit geht sie entspannt um: „Wenn jemand einen Termin vereinbaren will, gucke ich sofort, was ich möglich machen kann“, sagt Druschke. Schließlich habe sie ihren Terminblock immer dabei.

Doch ihrer Erreichbarkeit setzt die Unternehmerin Grenzen: „Ab 17 Uhr versuche ich, keine Telefonate mehr anzunehmen.“ Denn dann sei sie meist im Büro, um sich um den Papierkram zu kümmern. Und dazu gehört auch, die E-Mails zu beantworten, die im Laufe des Tages in ihrem Postfach landen.

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