Diese Mitarbeiter der Tischlerei Menne sind in der zweiten und dritten Staffel der WDR-Serie „Passt, wackelt und hat Luft“ zu sehen (v.l.): Niklas Habrock, Gina Schmitz und Heather Blom.
Foto: WDR / Ben Knabe
Diese Mitarbeiter der Tischlerei Menne sind in der zweiten und dritten Staffel der WDR-Serie „Passt, wackelt und hat Luft“ zu sehen (v.l.): Niklas Habrock, Gina Schmitz und Heather Blom.

„Passt, wackelt und hat Luft“

TV-Serie bringt Handwerk ins Rampenlicht: Diese Tischler waren dabei

„Passt, wackelt und hat Luft“ zeigt hautnah den Arbeitsalltag von Azubis im Handwerk. Dieser Betrieb hat teilgenommen – und einen tollen Fang gemacht.

  • Die Doku-Serie „Passt, wackelt und hat Luft“ begleitet Handwerksazubis im Arbeitsalltag. Die Tischlerei Menne stand beim Dreh von zwei Staffeln selbst vor der Kamera.
  • Hauptprotagonisten des Betriebs sind die Auszubildenden Heather Blom, Gina Schmitz und der Tischlergeselle Niklas Habrock.
  • „Der Dreh hat uns sehr viel Spaß gemacht“, sagt Torsten Menne, Geschäftsführer der Tischlerei. Zugleich sei es viel Arbeit – da müsse jeder im Team mit anpacken.
  • Der Unternehmer glaubt, dass TV-Formate wie die Doku-Serie helfen können, den Fachkräftemangel im Handwerk zu bekämpfen. Bei ihm selbst hat das inzwischen sogar schon funktioniert.

 

Der Fachkräftemangel im Handwerk ist noch immer ein Problem. Die Lösungsansätze dafür sind vielfältig und reichen von bundesweiten Imagekampagnen bis zu den vielen starken Social-Media-Auftritten der Handwerksbetriebe . Auch mancher TV-Sender steuert Formate bei, die auf den Berufszweig aufmerksam machen. Ein Beispiel: Der WDR zeigt in der Doku-Serie „Passt, wackelt und hat Luft“ Azubis im Handwerk bei der Bewältigung ihrer täglichen Herausforderungen. Kann so eine Sendung die Branche bei der Überwindung des Fachkräftemangels unterstützen? „Ja, ich glaube, dass sie Menschen für das Handwerk begeistern kann“, sagt Torsten Menne, Geschäftsführer der Tischlerei Menne aus dem nordrhein-westfälischen Lienen-Kattenvenne.

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Tischler im TV: So kam es zur Teilnahme

Der Unternehmer hatte schon die erste Staffel der Sendung vor dem heimischen Fernseher mit seiner Frau verfolgt und war von dem Format angetan. Das führte letztlich dazu, dass sein Betrieb in der zweiten und der aktuellen dritten Staffel der Sendung selbst zu sehen ist.

Die Tischlerei aus Lienen-Kattenvenne gehört zu den Betrieben, die in der Doku-Serie begleitet werden. „Die Teilnahme ging auf eine Rundmail unserer Kreishandwerkerschaft zurück“, erklärt Menne. Als die Produktionsfirma Betriebe für die zweite Staffel suchte, bewarb sich der Betrieb. Es folgte ein mehrmonatiges Auswahlverfahren, indem sich die Mitarbeiter der Tischlerei zunächst mit einem Handyvideo bewarben, bevor es zum Casting kam und schließlich die Zusage des Senders folgte.

Hauptprotagonisten der Tischler sind die beiden Auszubildenden Heather Blom, und Gina Schmitz und der Tischlergeselle Niklas Habrock. Die Sendung zeigt das Team beim Arbeiten, Lachen und Probleme lösen; anders gesagt: bei allem, was einen abwechslungsreichen Arbeitstag im Leben von Auszubildenden im Handwerk ausmacht.  

„Das müssen alle im Team mittragen“

Bekanntheit durch TV-Format: „Aus dem Kollegenkreis oder von Kunden wird man immer wieder darauf angesprochen“, sagt Tischlermeister Thorsten Menne.
Foto: Holger Bulk Photography
Bekanntheit durch TV-Format: „Aus dem Kollegenkreis oder von Kunden wird man immer wieder darauf angesprochen“, sagt Tischlermeister Thorsten Menne.

Wie ist das Fazit des Unternehmers nachdem alle Dreharbeiten abgeschlossen waren? „Der Dreh hat uns sehr viel Spaß gemacht“, sagt Menne. „Nach den zwei Jahren Begleitung durch den WDR sind wir aber auch erstmal satt.“ Der Aufwand, den die Dreharbeiten für den gesamten Betrieb bedeutete, sei nicht zu unterschätzen. Beispielsweise könne bei längeren Drehs in der Werkstatt nicht ständig irgendeine laute Maschine laufen.

Im Hintergrund müsse jeder Rücksicht nehmen und mit anpacken, auch wenn in der Sendung am Ende nur wenige Protagonisten und ein kleiner Ausschnitt der Arbeit sichtbar sind. „Das müssen alle im Team mittragen, sonst funktioniert das nicht“, sagt Torsten Menne. Im Gegenzug bekomme man einmalige Einblicke in den Ablauf von Medienproduktionen. „Es war interessant zu erleben, wie Fernsehen gemacht wird und was für ein Aufwand in ein paar Minuten TV-Beitrag steckt“, sagt Menne.

Doku-Serie gegen Fachkräftemangel?

Beachtlich sei auch die Bekanntheit, die man als Tischlerei mit so einer Teilnahme bekommt. „Aus dem Kollegenkreis oder von Kunden wird man immer wieder darauf angesprochen“, sagt Menne. Dabei hat der Betrieb nicht teilgenommen, um neue Kunden anzulocken. „Wir hatten eher gehofft, als guter Arbeitgeber in die Köpfe potenzieller Fachkräfte zu kommen“, sagt Menne.

Tatsächlich hat sich da einiges seit den ersten Folgen getan. „Wir haben letztes Jahr einen tollen Meister bekommen, der uns in der Sendung gesehen hat. Und dieses Jahr gab es besonders viele Interessenten für unsere neue Lehrstelle.“ Torsten Menne hofft, dass die TV-Sendung dem Handwerk insgesamt mehr Fachkräftezulauf einbringt. „Handwerk ist etwas Tolles. Und in Corona-Zeiten haben wir alle gemerkt: es ist auch relativ krisensicher.“

Sie wollen sich selbst ein Bild von der Sendung machen? Hier können Sie eine Folge schauen: 

Passt, wackelt und hat Luft: Folge 1: Wie Azubis Heizkessel erneuern, Tische bauen und Schweißbrenner quälen (S02/E01) | ARD Mediathek

Folge 1: Wie Azubis Heizkessel erneuern, Tische bauen und Schweißbrenner quälen (S02/E01) | Video | Sechs Handwerker-Azubis und ihr neuer Lebensabschnitt als Dachdecker, Heizungsbauer, Tischlerinnen und Maurer. Nick soll heute mit einem Schweißbrenner Bitumenbahnen verkleben. Nick und Arlind bauen einen Heizkessel in einen Altbau ein. Heather und Gina fertigen einen Beistelltisch aus Baumscheiben. Und Gordon mauert zum ersten Mal eine Hohlblockwand.
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