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Kleine Kölner Kante

Unterwegs mit dem Ford Transit Connect

Ford legt nach: Mit dem Transit Connect erblickt das zweite von vier neuen Nutzfahrzeugen die Straßen der Welt. Doch die Konkurrenz rund um den kompakten Handwerkerfreund ist groß. Wir waren mit dem kantigen Kölner unterwegs.

von Lutz Odewald

Starker Auftritt

Ford Connect 07

Drei Zylinder für knapp eine Tonne Last. Ob das gut geht? In seiner kleinsten Ausbaustufe will der brandneue Ford Transit Connect mit einem winzigen Motörchen und Geizkragen-Verbrauch den etablierten Größen wie VW Caddy oder Renault Kangoo die Rücklichter zeigen.

Plattform Focus
Die 900 Kilo, die der kleine Ford demnächst durch die Städte schleppen will, verteilt er auf appetitlich verpackten 3,06 Meter Radstand. Wer will, kann sich auch mit der kurzen Version (mit 2,66 Meter) um die Parkplätze in der Innenstadt balgen. Die Grundlage für derlei automobilen Platzgewinn legt der Focus, der die Plattform für den Lastenträger spendet. Gleiche Teile, weniger Kosten - das Prinzip ist bekannt und erprobt.

Auch der Benzin schluckende Dreizylinder, der sich 1,0-l-Eco Boost nennt und stolze 100 PS auf die Kurbelwelle loslässt, stammt aus dem Teilelager des ­Detroiter Autogiganten. Dank direkter Einspritzung und serienmäßigem Start-Stopp-System will der kleine Motor nur 5,6 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen. Sein größerer Bruder, der mit 1,6 Liter Hubraum, Sechsgang-Automatik und 150 PS aufwartet, gönnt sich dagegen 7,7 bis 8,0 Liter, je nach Radstand.

Für das Handwerk relevanter sind die drei Turbodiesel mit 75, 95 oder 115 PS, die sich mit minimal 4,8 Litern Verbrauch ins Herz der sparsamen Handwerker brummeln wollen. Bis zu 30 Prozent Treibstoff­ersparnis will sich Ford in seinen neuen Modellen ingeniös erhungert haben.

Was der kleine Kölner neben optischen Reizen zu bieten hat? Das lesen Sie auf der nächsten Seite.

In Sachen Optik weit vorn

Schon die aktuelle Version zählt nicht zu den hässlichen Transportern im Lande. Der neue Connect legt in Sachen Optik allerdings noch einen Zahn zu, denn der kantige Kölner präsentiert sich noch moderner. Dagegen sieht Hauptkonkurrent Caddy schon ziemlich bieder aus.

Doch Optik ist nett, aber für den betrieblichen Alltag nicht wirklich relevant. Immerhin verspricht Ford, man habe sich beim neuen Design noch genauer am „Arbeitsalltag von Gewerbetreibenden“ orientiert.

Was zum einen freut, denn beispielsweise ist die eine oder optional beidseitige Schiebetür noch einmal größer geworden und lässt jetzt eine ganze Europalette problemlos ins Innere. Zum anderen fragt man sich ob der Werbetexte, woran man sich denn beim Vorgänger orientierte, wenn nicht am Bedarf seiner Benutzer?

Keine Fragen tauchen auf, wenn es um Raum und Nutzlast geht. Besagte 900 Kilo maximale Zuladung lassen sich auf 3,57 (kurzer Radstand) oder 4,4 Kubikmeter mit langem Radstand verteilen. Und speziell für Handwerker mit sperrigem Transportgut wichtig ist die maximale Länge, die ins Auto passt: 340 Zentimeter darf maximal sein, was bei umgeklapptem Beifahrersitz noch mit soll.

Innen hui und minimal pfui
Der Laderaum, die unendlichen Weiten. Dank des pfiffigen Durchladesystems in der Trennwand und umklappbarer und getrennter Beifahrersitzbank sind Rohre oder Latten nichts, was in der Werkstatt bleiben und auf größere Lasttaxis warten muss. Auch die stabilen und ausreichenden Verzurrösen im Laderaum gefallen.

Und wie sieht es rund um den Fahrersitz aus? Lesen Sie auch die letzte Seite.

Durchdachtes Konzept

Gibt keine Rätsel auf:

Ford Connect 08

Die Fahrerkabine weiß sich mit zahlreichen nützlichen Ablagefächern und großem Stauraum im Kopfraum über den Sitzen in Szene zu setzen. Die Materialien sind für einen Lieferwagen wertig ausgewählt, die Verarbeitung ohne Grund zur Kritik.

Die Sprachsteuerung sollte man sich in seinem Autohaus erklären lassen, denn die Möglichkeiten von „Ford Sync“ sind tatsächlich nützlich und umfassend. So ist etwa ein Notruf-Assistent in die sprachgesteuerte Software integriert. Auch die Musik lässt sich per Stimme dirigieren. Doch das Ganze funktioniert nicht ohne stundenlanges Studieren der Betriebsanleitung oder schnelle Einweisung per kundigem Fachmann.

Einzige echte Kritik verdient das Layout des Beifahrergestühls. Denn laut Ford sollen bis zu drei Personen Platz nehmen können. Können sie aber nicht, denn der mittlere der beiden möglichen Beifahrer müsste entweder keine Beine haben oder zwergenwüchsig sein. Die Sitzposition für Normaleuropäer ist dagegen ähnlich skurril wie etwa auf der Rücksitzbank in einem Porsche 911. Der Wille ist da, der Platz aber nicht.

Das Beste, was man der zweigeteilten Beifahrersitzbank antun kann, ist, die Mitte nach vorn umzuklappen. Dann entsteht eine prima Ablagefläche. Der Ford Transit Connect ist also ein echter Zweisitzer. Und wer alleine fahren will, kann den äußeren Teil des Beifahrersitzes mittels Klappmechanismus im Fußraum verschwinden lassen.

Da gefallen andere Details dank Nutzwert doch viel eher. Stolz verkünden die Ford-Mannen, dass der Connect serienmäßig etwa eine Lastkontrolle namens „LAC“ an Bord hat, die das ESP an den Beladungszustand anpasst.

Optional erhältlich ist ein automatisches Notbremssystem, ein Reifendruck-Kontrollsystem, das Start-Stopp-System für alle Eco-Boost-Modelle sowie LED-Beleuchtung im Laderaum.

Die Ausstattungslinien nennen sich Basis, Trend und Econetic. Und natürlich gibt es den Connect auch als verglastes Familienmobil, das dann auf den Namen Ford Tourneo Connect hört.

Die Preise beginnen bei fairen 17 712 Euro (inkl. MwSt.), dazu wurden die Werkstattintervalle auf 30 000 Kilometer hochgeschraubt.

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