Foto: Martina Göres

Inhaltsverzeichnis

Kleiner Trainsporter

Unterwegs mit dem neuen Caddy von VW

Der VW Caddy ist so vielseitig wie seine Kunden. Auch die fünfte Generation des Allrounders will Transporter- wie Pkw-Kunden überzeugen. Ob das gelingt?

Auf einen Blick:

  • Hausaufgaben gemacht: VW hat den Caddy praktisch neu erfunden. Neun Zentimeter mehr in der Länge, sechs Zentimeter mehr in der Breite, sieben Zentimeter mehr Radstand – all das kommt dem Raumangebot des kleinen Transporters zu Gute. Bis zu 3,7 Kubikmeter Material und Maschinen können Nutzer bei Bedarf mit zum Kunden nehmen.
  • Nüchterner Charme eines Nutzfahrzeugs? Fehlanzeige! VW hat sich die Kritik der Caddy-Kundschaft zu Herzen genommen und die magere Innenausstattung im neuen Modell deutlich ausgeweitet. Außerdem sorgen bis zu 19 Fahrassistenten für mehr Sicherheit und Fahrkomfort.
  • Sparsamer Antrieb: Unterwegs auf einer ersten Testfahrt begnügte sich der neue Caddy mit ausreichend sparsamen 5,8 Liter Diesel. Doch damit nicht genug: Geplant hat VW auch eine Erdgasversion, einen Allradler und für 2023 einen Plug-in-Hybrid-Version.

Wer beim neuen VW Caddy an ein nüchternes Nutzfahrzeug ohne jeden Charme denkt, liegt falsch. Denn der komplett neu entwickelte Praktiker wurde in ein ansprechendes Design mit großzügigen, glatten Flächen verpackt. Als zweisitziger Stadtlieferwagen Cargo, als Kombi oder Shuttle mit verglastem Fahrgastraum sowie als Pkw-Variante mit fünf oder sieben Sitzen, mit großer Heckklappe oder mit Flügeltüren geht der 4,50 Meter lange Hochdachkombi Ende November in vielen Varianten an den Start. Die 4,85 Meter langen Maxi-Versionen des kompakten Transporters reicht VW Nutzfahrzeuge Anfang nächsten Jahres nach.

Neue Hinterachse für mehr Agilität

Dank des Modularen Querbaukastens (MQB), auf dem auch der neue Golf VIII aufbaut, wartet der Caddy mit moderner Technik und mehr Assistenzsystemen auf. Und weil an der neu konstruierten starren Hinterachse erstmals Schrauben- statt Blattfedern zum Einsatz kommen, wurde das Fahrverhalten selbst in der Transporterversion Cargo spürbar agiler – und komfortabler. Gleichzeitig bleiben die Grundtugenden des Arbeits- und Freizeitfahrzeugs unverändert, nämlich seine Geräumigkeit, Variabilität und Zuverlässigkeit.

Caddy wächst in Länge und Breite

Die Normalversion vom Caddy ist neun Zentimeter länger und sechs Zentimeter breiter als der Vorgänger. Weil auch der Radstand um sieben Zentimeter auf 2,76 Meter verlängert wurde, gibt es deutlich mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Bis zu 1.213 Liter passen hinter die zweite Sitzreihe des Kompaktvans, die sich übrigens komplett ausbauen lässt. Dann schluckt der Caddy sogar 2.556 Liter. Neu sind die optionalen beiden Einzelsitze für die dritte Sitzreihe. Am optionalen Haken zieht der VW Caddy bis zu 1,5 Tonnen.

Der Caddy Cargo wartet mit 3,1 Kubikmeter großem Laderaum und 1,80 Meter Ladelänge auf, im Cargo Maxi mit 2,15 Meter Ladelänge beträgt das Volumen 3,7 Kubikmeter. Wichtige Neuheit: aufgrund der breiteren Spur und der von 70 auf 84 Zentimeter verbreiterten Schiebetüren kann jetzt auch eine zweite Europalette quer durch die Seitentür in den Kompakt-Transporter eingeladen werden.

Bis zu 19 Fahrassistenten im VW Caddy

Solide präsentiert sich der Innenraum. Natürlich sind die Oberflächen aus Hartplastik, aber mit angenehmer Struktur und in guter Verarbeitung. Auf Wunsch kann der Caddy mit digitalem Cockpit mit zwei bis zu zehn Zoll großen Displays ausgestattet werden. Fünf von 19 möglichen elektronischen Helferlein sind erstmals im Caddy zu haben, darunter der Travel Assist für teilautonomes Fahren. Premiere feiern auch Anhängerrangier-, Spurhalte- und Ausparkassistent.

VW hat auf Kritik von Kunden reagiert

Ein Kritikpunkt beim Vorgänger war die magere Basisausstattung. Hier hat VW nachgebessert. Bei der Nutzfahrzeugversion des Caddy gehören jetzt elektrische Fensterheber vorn, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektronische Parkbremse und neue H7-Frontscheinwerfer zum Serienumfang. In der Pkw-Version sind zwei Schiebetüren, Multifunktionslenkrad, Radio mit 6,5-Zoll-Display und Müdigkeitserkennung immer an Bord. Elektrische Zuziehhilfen für Türen und Heckklappe, LED-Scheinwerfer, 18-Zoll-Räder oder ein großes Panoramaglasdach stehen in der Aufpreisliste.

Langfristig ein Plug-in-Hybrid

Zunächst ist ein Zweiliter-TDI mit 102 und 122 PS im Angebot. Der Diesel nutzt das Twindosing-Verfahren, bei dem zwei SCR-Katalysatoren mit Adblue-Einspritzung für eine drastische Reduzierung der Stickoxid-Emissionen sorgen sollen. Der schwächere Selbstzünder wird den Volkswagen-
Strategen zufolge der am meisten nachgefragte Motor sein, die Preise beginnen für den Cargo bei 19.690 Euro, für die Pkw-Version bei 23.870 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.).

Ausreichend sparsamer Caddy-Motor

Die Leistungen des Turbodiesels sind für den Alltag absolut ausreichend, der Motor bringt den Fronttriebler zügig auf Trab, er ist im Innenraum aber deutlich vernehmbar. Auf einer ersten Testfahrt erwies sich der so motorisierte Caddy mit einem Verbrauch von 5,8 Liter als ausreichend sparsam. Kurz nach dem Marktstart ist der 75 PS starke Basisdiesel zu haben, mit ihm kostet der Caddy Cargo 17.985 Euro. Ein 1,5 Liter-TSI mit 114 PS und ein 130 PS starker, aufgeladener Erdgasmotor sind das kommende Jahr angekündigt, ebenso eine 4x4-Version des 122 PS starken TDI. Eine Plug-in-Hybrid-Version ist in Vorbereitung, soll aber nicht vor 2023 marktreif sein.

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