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Foto: handwerk.com

Mal so richtig aufs Handwerk einschlagen, Folge 2

Unzuverlässig und unpünktlich? Typisch Meister!

Gebührenpflichtige Klischeeschleuder: In einer aktuellen Folge der ZDF-Krimireihe Soko-Köln zeigen Polizisten einem dusseligen Handwerksmeister, wo der Hammer hängt.

Einmal mehr arbeitet sich ein Fernsehsender am Image des Wirtschaftszweiges ab, die folgenden beiden Szenen durfte sich der geneigte Gebührenzahler jetzt zur besten Sendezeit (Dienstag, 18 Uhr) ansehen (die Folge mit dem Titel "Liebesverrat" ist auch in der ZDF-Mediathek zu sehen, die erste Szene beginnt ab 1:47):

Ermittler A und Ermittlerin B warten in der Kaffeecke auf den jungen Kollegen Daniel Winter. Letzterer betritt die Szene mit einer elektrischen Zahnbürste und einer Tube Zahnpasta in den Händen, offenbar ist Winter wahnsinnig entrüstet (übrigens ganz toll gespielt).
Winter: "Ich habe eine Stunde gewartet. Eine Stunde habe ich gewartet und keiner ist gekommen."
Ermittler A: (leichte Verwunderung): "Worum geht’s so ungefähr?"
Winter: "Rohrbruch, bei uns in der Wohnung. Die Installationsfirma hat gesagt, in 15 Minuten würde jemand vorbeikommen. Ich habe eine Stunde gewartet …"
Ermittlerin B: "… und keiner ist gekommen."
Winter: "Richtig."
B: "War das eine Kölner Firma?"
Winter: "Ja, wieso?"
B (ganz die Fachfrau): "Selber schuld, Handwerker nimmt man sich von außerhalb."
Kollegin D. tritt hinzu: "Wir haben einen Mord!"
Winter (den alle ansehen): "Ja, ich war’s nicht."

Schön: Der Kommissar hat also seinen Klempner nicht umgebracht. Unschön: Schon diese erste Szene bedient mit zweifelhaftem Humor zweifelhafte Klischees. Und wie ist die Empfehlung "Handwerker nimmt man sich von außerhalb" eigentlich zu verstehen? Wir werden dem ZDF eine Presseanfrage schicken, über die Antwort halten wir Sie auf dem Laufenden.

Wie die ZDF-Fahnder per Amtsmissbrauch den kleinen Handwerksmeister in die Knie zwingen, erfahren Sie auf Seite 2.

Per Amtsmissbrauch den Handwerker vorführen

Und dann kommt die Szene, in der ein mieser Handwerker so richtig vorgeführt wird. Die Ermittler entdecken im Straßenverkehr zufällig SHK-Meister Motzke, stellen ihn neben seinem Transporter zur Rede und zwingen den Handwerker, endlich seinen verdammten Job zu machen (im ZDF-Live-Stream ab Minute 26:42):

Winter: "Herr Motzke?"
Motzke (griesgrämig): "Ja?"
Winter: "Daniel Winter, Steinstraße 16. Erinnnern Sie sich?"
Motzke: "Nö."
Die Fahnder zücken ihre Dienstausweise und halten sie dem Handwerker unter die Nase.
Winter: "Ich habe seit zwei Tagen kein Wasser."
Motzke (wie verwandelt): "Ach, Herr Winter, natürlich. Es tut mir leid, es kam mir wohl was dazwischen. Aber ich habe gute Nachrichten für Sie …"
Winter: "… haben Sie ein Warndreieck bei sich?"
Motzke: "Warndreieck. Wissen Sie, mir ist heute ein Termin ausgefallen. Und da dachte ich mir, ich komme morgen Abend zu Ihnen."
Ermittler A: "Wie sieht’s denn mit ihrem Verbandskasten aus?"
Motzke zeigt den Verbandskasten.
Winter: "Wo sind die sterilen Handschuhe?"
Motzke: "Ich könnte natürlich auch schon morgen vormittag."
Ermittler A: "ASU ist abgelaufen."
Winter zu A: "Der parkt doch in der zweiten Reihe, oder?"
Motzke: "Oder sofort? Warum eigentlich nicht sofort?"

So ähnlich könnte auch ein Lehrvideo zum Thema Amtsmissbrauch aussehen. Oder ist ein Körnchen Wahrheit daran zu entdecken? Müssen die Betriebe quasi zur Termintreue gezwungen werden, sobald die Auftragslage flutscht? Schreiben Sie uns!

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(sfk)

SOKO Köln immer am Dienstag um 18:05 im ZDF.

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