
Andreas Ennen setzt auf Weiterbildung. Warum er das macht und wie er darauf achtet, dass ihm nicht zum falschen Zeitpunkt wertvolle Arbeitszeit verloren geht, erklärt der Geschäftsführer der ebm elektro-bau-montage GmbH amp; Co. KG hier.
Herr Ennen, wie viel investieren Sie in die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter – und wie viele Mitarbeiter nutzen das?
Andreas Ennen: „Wir investieren sicher in die Weiterbildung jährlich einen fünfstelligen mittleren Betrag, denn zu den Kurs- und Seminarkosten, die häufig staatlich gefördert oder von Herstellern gesponsert werden, kommen die nicht unerheblichen Personalausfallkosten. Über die Teilnahme unserer Mitarbeiter an den Maßnahmen können wir uns nicht beklagen, das liegt natürlich auch an den angebotenen Themen.“
Sie übernehmen 80 Prozent der Kosten – haben Sie keine Sorge, dass die so qualifizierten Mitarbeiter sich andere Aufgaben suchen?
Andreas Ennen: „Das ist so nicht ganz richtig, wir übernehmen nur für nebenberufliche Weiterbildungen, wie zum Beispiel zum Meister oder staatlich geprüften Techniker, 80 Prozent der Kosten. Im Gegenzug verpflichten sich die Mitarbeiter, noch zwei Jahre im Unternehmen zu verbleiben. Bis heute können wir sagen, seitdem wir diese Regelung eingeführt haben, sehen auch talentierte Mitarbeiter wieder eine Perspektive in unserem Betrieb. Unsere Fluktuation liegt bei weniger als einem Prozent.“
Der Betrieb muss ja weiterlaufen: Wie regeln Sie die Weiterbildung zeitlich?
Andreas Ennen: „Wir haben in unserem Unternehmen eine Jahresarbeitszeit eingeführt. Die Baustellen werden wahlweise entweder von Montag bis Donnerstag oder von Dienstag bis Freitag besucht. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass üblicherweise freitags nicht gearbeitet wird. Dieser Tag bietet sich daher für die betriebsinternen Schulungen an. Die Arbeitszeit wandert in ein Gleitzeitkonto und kann, wenn eine Baustelle nicht so läuft, wie geplant, „abgebummelt“ werden. So kommt es zu wenig Ausfallzeiten auf den Baustellen.“ (jw)
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