Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Zeigen, was man kann

Vorher-Nachher-Bilder überzeugen Neukunden

Der Verwandlungseffekt von Vorher-Nachher-Bildern zieht. Darum greifen nicht nur Zeitschriften immer wieder in diese Trickkiste. Handwerksbetriebe überzeugen ihre Kunden damit ganz konkret von ihrer Arbeit.

Friseur Werner Crößmann stellt auf seiner Website geradezu Schocker neben Beauty-Fotos. Am Beispiel leidgeplagter Frauen sieht die Besucherin seiner Seite, wie aus dünnen Strähnen und Glatzenansatz eine füllige Haarpracht wird. Crößmann verdient sein Geld unter anderem mit Haarverdichtungen. Immer wieder erlebt er, dass Kundinnen ihn auf die Bilder ansprechen, wenn sie seinen Salon betreten.

Dabei bezahlt er für die schrecklichen, die schönen und immer hochprofessionellen Fotos keinen Cent extra. Weder, wenn er sie online nutzt, noch wenn er sie in einer Werbebroschüre abbildet. Die Fotos stammen von der Firma Hairdreams, einem Lieferanten des Salons. Auch dort gelten die Fotos als erfolgreiches Marketinginstrument. Einige Friseursalons machen auf Kundenwunsch inzwischen sogar eigene Vorher-Nachher-Bilder, heißt es von der Marketing-Abteilung.

Das Konzept "aus alt mach neu" geht auch in anderen Gewerken voll auf. Dachdecker, Goldschmiede und Maler profitieren davon, ihren Kunden konkret zeigen zu können, was ihre Arbeit auszeichnet.

Spezialisten zeigen ihr Können

Vom Erfolg überzeugt, plant Unternehmerin Tanja Hense sogar, die Website von Antik-Hense in Zukunft ganz auf Vorher-Nachher-Fotos auszurichten. Ihr Betrieb konnte sich mithilfe der Bilder immer weiter auf das spezialisieren, was die Tischler und Restauratoren am liebsten machen. Sie restaurieren alte Möbel. Nachdem die Spezialisten Hand angelegt haben, glänzen Unikate, mit denen im Ursprungszustand niemand gerechnet hätte. Genau diese Leistungen werden verstärkt nachgefragt.

Anfangs fotografierte Tanja Hense vor allem, um sich abzusichern. Heute fragen manche Kunden sogar ausdrücklich nach Fotodokumentationen, wenn sie Restaurationen in Auftrag geben. Diese Posten haben dann ihren eigenen Platz auf der Rechnung.

Handwerksleistung anschaulich gemacht

Auch in der Zimmerei Lühmann greift grundsätzlich einer zur Kamera und hält fest, was alles kaputt ist, bevor es losgeht auf der Baustelle. Inzwischen ist die Firma stolz auf ihre Vorher-Nachher-Sammlung auf der Website. "Das Internet wird völlig unterschätzt, es wird sich da inzwischen viel mehr informiert", sagt Ilona Lühmann. Die Bilder machen ihrer Meinung nach wett, dass Leute, die nicht vom Fach sind, häufig keine genauen Vorstellungen haben.

Kleines Extra für die Kunden

So sieht es auch Wolfram Keul, der immer wieder grüne und rosa Bäder aus den 1970er Jahren in die Zukunft überführt. Wenn der Innenausbauer und Monteur eine Reihe von Fertighäuser renoviert, kann er seinen Kunden 1:1 zeigen, wohin die Reise geht. Gerade älteren Kunden macht er mit Fotos eine Extra-Freude. Auf Wunsch bringt er Fotoabzüge mit, weil viele einfach vergessen, vorher Bilder zu machen. Erstrahlt das Badezimmer erst in neuem Glanz, können viele sich kaum mehr vorstellen, wie es früher war.

Damit aus dem Wow-Effekt kein teurer Flop wird, beachten Sie unsere Tipps auf der nächsten Seite.


Vorher-Nachher-Fotos: Stolperfallen vermeiden

Sie arbeiten professionell und darum sollten auch ihre Fotos von Sachverstand zeugen.

Professionalität zahlt sich aus
Schlechte Fotos zerstören den positiven Effekt des Vorher-Nachher-Vergleichs. Gerade bei den Nachher-Fotos sollte jemand fotografieren, der auch etwas davon versteht.

Je umfangreicher Sie Fotos einsetzen wollen (Broschüren, Anzeigen, Webseite) desto eher lohnt es sich, einen Fotografen zu beauftragen.

Rechte beachten
Eine unerlaubte Veröffentlichung könnte teuer werden. Fragen Sie Ihre Kunden, ob es ihnen recht ist, wenn Sie mit den Innen- und Außenansichten ihres Eigentums an die Öffentlichkeit gehen wollen.

Lassen Sie sich das Einverständnis schriftlich geben. Alle möglichen Veröffentlichungsformen, die für Sie infrage kommen, sollten in der Einverständniserklärung genannt sein. Formulieren Sie das allgemein, zum Beispiel

"Ich bin damit einverstanden, dass die zwei von Firma Mustermann erstellten Fotos meines Hauses (Vorher-Nachher-Fotos) von der Firma Muster für werbliche Zwecke genutzt werden dürfen. Das gilt für Veröffentlichungen in gedruckten Werbematerialien, Internet, Zeitungsanzeigen, PR-Arbeit und Presse-Artikel."

Das gilt auch dann, wenn Ihnen der Kunde eigene Bilder zur Verfügung stellt.

Vorsicht: Menschen im Bild?
Wenn Sie Fotos selbst machen, sollten Sie darauf achten, dass nicht versehentlich Menschen irgendwo am Rande im Bild sind. Es sei denn, Sie wollen das so. Der Grund: In diesem Fall bräuchten Sie auch von den abgebildeten Personen eine Einverständniserklärung. Und zwar von jeder!

Erklärungen: Bilder sprechen nicht immer für sich
Wuchern Sie mit Ihren Pfunden und erklären Sie in einem kleinen Text, wie Sie die große Verwandlung erzielt haben.

(kö)

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Fuhrparkleiter müssen regelmäßig die Firmenwagen auf ihre Verkehrssicherheit überprüfen und die Kontrolle dokumentieren.

Fuhrparkrecht

Halterhaftung: Vertrauen ist gut – Kontrolle rettet die Existenz

Wer für einen Fuhrpark verantwortlich ist, muss sich persönlich vom verkehrssicheren Zustand jedes Firmenwagens überzeugen. Wer sich auf die Fahrer verlässt, riskiert den Entzug der Gewerbeerlaubnis.

    • Fuhrpark
Spezialisiert auf das Fräsen von Nuten für das P-System: die Zeta P2 Akku von Lamello.

Holzhelden

Fräsen, stecken, klicken – fertig

Lamello hat die Zeta P2 mit einem Akku-System ausgestattet. So fräst man Nuten für das P-System noch unabhängiger. Kann die Maschine in der Werkstatt überzeugen?

    • Holzhelden, Werkzeug
Mit Azubis aus der „Generation Z“ kommuniziert Tischlermeister Andreas Marwede auf Augenhöhe und geht auf ihre Wünsche ein. So entsteht Teamwork.

Aus der Praxis

Umgang mit der Generation Z: „Zuhören und Bedürfnisse aufspüren“

Offene Gespräche, konkrete Bedürfnisse: Wer sich auf Mitarbeitende der Generation Z einstellt, kann im Arbeitsalltag von ihnen lernen. Diese Erfahrung hat Andreas Marwede gemacht.

    • Personal
Im Jahr 2000 hat Peter Brümmer sich selbstständig gemacht. Heute zählt sein Unternehmen 40 Mitarbeitende. 

Strategie

Ergonomie aus Überzeugung: Für Gesundheit und Effizienz

Seit der Gründung hat Peter Brümmer seine Tischlerei kontinuierlich weiterentwickelt. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Thema Ergonomie.

    • Strategie