Foto: Dennis Gauert

Inhaltsverzeichnis

Weltpremiere bei VWN

Der Caddy wird zum Riesengolf

VW spendiert dem neuen Caddy einen Radstand von 2,76 Metern. Mit an Bord: Virtuelles Cockpit, autonome Fahrfunktionen und mehr Platz.

Auf einen Blick:

  • Alles neu: VW hat den Caddy neu gebaut. Keine Schraube soll sich das kleinste Nutzfahrzeug von Volkswagen mit seinem Vorgängermodell teilen. Außen will der Neue auch Kunden ansprechen, die bisher noch gar keinen Kompakt-Van im Fokus hatten. Im Inneren setzt VW auf digitale Technik.
  • Unter der Haube: Hier verbauen die Nutzfahrzeugspezialisten TDI-Motoren mit Twindosing-Technologie, Maschinen also, die den Harnstoff Adblue in einem neuartigen Verfahren einspritzen. Alternativ steht ein Turbobenziner sowie ein Erdgasmotor mit Turboaufladung zur Wahl. Eine reine e-Variante ist, wie beim Transporter T6.1, mit Kooperationspartner Abt geplant.
  • Cockpit 2.0: Klassische Rundinstrumente waren gestern. Im neuen Caddy übernehmen digitale Displays die Aufgaben von Tacho, Drehzahlmesser und Co. Sogar einzelne Schalterkombinationen sind durch die digitale Technik ersetzt worden.
  • Schafft was weg: Je nach Modellvariante finden bis zu zwei Europaletten im Laderaum des neuen Caddy Platz.

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat seinen Kleinsten so neu wie möglich gemacht. Keine Schraube soll er sich mit dem Vorgänger teilen und damit zum Klassenprimus avancieren, schwärmt VWN-Chef Thomas Sedran bei der Weltpremiere in Düsseldorf. Das größte Novum ist die Entwicklungsrichtung: Von der Kompaktwagenplattform MQB hin zum Nutzfahrzeug wurde der fünfte Caddy entwickelt, sein direkter Vorgänger inklusive Facelift nicht. Golfig soll der Neue dadurch fahren und – nun auch mit dem virtuellen Cockpit ausgestattet – eine Vielzahl digitaler Funktionen in den Logistik-Alltag, aber auch den Familienurlaub bringen. Denn der Katalog wird für die Personentransportervariante unter anderem abgesteppte Alcantarabezüge, ein Panoramaglasdach und ein intelligentes Sprachsteuerungssystem führen.

Mit MQB an den Nerv der Zeit

Der Modulare Querbaukasten aus Wolfsburg zeichnet den Caddy neu. Bis zum strengen GTI-Blick lässt sich das Gesicht je nach Ausstattung liften und holt gleichzeitig einen Bestwert für die Aerodynamik: Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,30 cw kann kein Transporter dieser Klasse mithalten. Auch die bis zum Fahrzeugdach ragenden, senkrechten LED-Leisten am breiten Heck sind etwas, das an einem VW-Nutzfahrzeug noch nie zu sehen war. Chefdesigner Albert Kierzinger ist sich sicher: „[...]Das sportliche Design des Caddy wird so auch Zielgruppen ansprechen, die bislang noch gar keinen Kompakt-Van im Sinn hatten“. Marketing-Vorstand Heinz-Jürgen Löw sieht mit der Neuentwicklung weltweit die Marktanteile im Segment wachsen.

Digitales Cockpit und autonomes Fahren

Drinnen ist es beim Caddy noch moderner als draußen: Der Tacho wird, wie auch beim Transporter T6.1, durch eine digitale Anzeige ersetzt. Nebenan prangt wahlweise ein 6,5 oder zehn Zoll großes Infotainmentssystem mit Touchscreen-Bedienung. Eine Internetverbindung stellt der Caddy mittels integrierter eSIM her, dadurch steht auch der Konnektivitätsdienst „Volkswagen We“ bereit. Das zum Fahrer ausgerichtete Cockpit mit scharfkantigen Lüftungsschlitzen bringt Dynamik ins Geschehen. Sechs von 19 verfügbaren Assistenzsystemen sind neu: Darunter das aus dem Wolfsburger Kompaktsegment bekannte System „Travel Assist“, das über das gesamte Geschwindigkeitsband autonomes Fahren der Stufe 2 erlaubt. Dafür kam neue Sensorik in das Multifunktionslenkrad, welches über eine elektromechanische Servolenkung mit den Vorderrädern verbunden ist.

Zwei Europaletten im Maxi

Beim Nutzen soll ein neues Packaging Vorteile bringen. Das Ladevolumen das Caddy Cargo wird 3,3 Kubikmeter betragen, im erst später verfügbaren Caddy Maxi sind es dann vier Kubikmeter. 93 Millimeter hat der 4,50 Meter lange Caddy in der Länge zugelegt, 62 in der Breite. Dadurch ist die Laderaumbreite auf 50 Millimeter gewachsen, der Laderaum ist nun maximal 1,78 Meter lang, (Maxi: 2,15 Meter). Trotz niedrigerer Dachhöhe stehen innen sieben Millimeter mehr nach oben bereit. Die Schiebetürbreite wuchs im Caddy Maxi außerdem von 70 auf 84 Zentimer. In der Praxis bedeutet das eine zweite Europallette im Laderaum, denn: Von hinten kann nun eine Europalette quer eingeladen werden.

Neue Ausstattungen und Motoren

Mit neuer Nomenklatur steckt VWN die Ausstattungsvarianten des Caddy ab. Die Nutzfahrzeugvarianten Cargo und Kombi werden vom Van (Pkw-Variante) abgegrenzt, dessen Ausstattungen nun in „Caddy“, „Life“ und „Style“ gegliedert sind. Zum Start des Caddy stehen für alle Varianten TDI-Motoren mit Twindosing-Technologie (75 bis 122 PS), Maschinen also die den Harnstoff Adblue in einem neuartigen Verfahren einspritzen, ebenso zur Verfügung wie ein Turbobenziner (116 PS) und ein Erdgasmotor mit Turboaufladung (116 PS). Der stärkste Diesel sowie der Benziner können mit einem Sieben-Gang-Direktschaltgetriebe gekoppelt werden. Der stärkste Diesel kommt außerdem optional mit dem Allradantrieb 4Motion. Bei Abt wird es, wie beim Transpoter T6.1, eine reine E-Variante geben.

Fazit

Der neue Caddy trifft den Nerv der Zeit und macht den biederen Hochdachkombi und Kleintransporter für Privatkunden und Vielfahrer attraktiver. Dabei ist der Nutzwert sogar noch gestiegen. Gelungen ist zudem das Cockpit, in dem sich der Fahrer – je nach Ausstattung – wie im C-Segment-SUV fühlt. Genau ein solches SUV will VWN-Designchef Kierzinger bei der Vorstellung bereits im allradangetriebenen Caddy „Pan Americana“ erkannt haben. Jetzt muss nur noch der Preis für den in Posen gebauten Hochdachkombi stimmen.

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