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Inhaltsverzeichnis

Sex am Arbeitsplatz

Was tun, wenn Kundinnen nicht nur flirten?

Gerichtsurteile zeigen immer wieder: Auch Handwerker sind Objekte sexuellen Interesses. Das komme durchaus häufiger vor, berichtet ein Dachdeckermeister. Und erzählt, wie er sich in solchen Fällen „aus der Affäre“ zieht.

Auf einen Blick:

  • Es gibt immer wieder Klagen, bei denen sexuelle Anliegen von Handwerker-Kundinnen im Mittelpunkt stehen
  • Auch Dachdecker Holger Struck bekam schon eindeutige Angebote und lässt die Finger davon. Nicht nur, weil er in einer festen Beziehung lebt, sondern auch, weil es dem Geschäft schadet
  • Sein Tipp: Der indirekte Weg, eine Kundin abzuwimmeln, ist der beste, damit die Geschäftsbeziehung erhalten bleibt

Was tun, wenn eine Kundin einen Handwerker anbaggert? Weist er sie zu harsch zurück, steht die Geschäftsbeziehung auf dem Spiel. Lässt er sich darauf ein, riskiert er mindestens seinen guten Ruf.

Der Steinhagener Dachdeckermeister Holger Struck (51) kennt „heiße“ Situationen. Er sagt, warum ein kühler Kopf besser ist und was man(n) tun kann, damit die Liebesfalle gar nicht erst zuschnappt.

Holger Struck sollte mit in den Swimming-Pool steigen

Ein heißer Sommertag vor einigen Jahren. Holger Struck hatte das Dach repariert und wurde von der Kundin noch auf einen Kaffee eingeladen. Sommerlich gekleidet, lotste sie ihn auf die Terrasse. Struck: „Die Eheleute hatten einen schicken Swimmingpool hinter dem Haus. Sie schaute mir tief in die Augen, räkelte sich auf ihrem Stuhl herum und forderte mich auf, zusammen mit ihr ins Wasser zu gehen.“

Als er mit der Begründung ablehnte, er müsse noch zu einem anderen Termin, habe sie ihn für später eingeladen. Er räumt ein, neckische Sprüche von Frauen gebe es bei Dachdeckern öfter. „Sie sagen dann zu uns, wir sollten doch mit nacktem Oberkörper aufs Dach steigen, damit sie etwas zu sehen haben.“ Struck grinst: „Das ist aber alles im grünen Bereich. Wir pfeifen ja auch hübschen Frauen hinterher, wenn sie die Straße entlanggehen.“ Doch die Swimmingpool-Dame sei ein anderes Kaliber gewesen: „Die meinte es ernst.“

Er habe sich nach dem Kaffee schnell verabschiedet. „Das war mir zu heiß. Egal, wie attraktiv die Frau ist, ich bin in einer glücklichen Partnerschaft. Ganz abgesehen davon mache ich mir meinen Ruf kaputt, wenn ich mich auf so etwas einlasse.“ Struck lebt und arbeitet in einem kleinen Dorf, in dem „jeder jeden kennt“. Wenn sich herumspräche, er bandele mit Kundinnen an, könnte er seinen „Laden dichtmachen“. Das Gerede gehe schon los, sobald er auf einem Volksfest ein Bierchen mit einer Frau trinke.

Achtung, Eifersucht!

Struck berichtet von einem weiteren Vorfall, der sich bei einem Gespräch mit zwei Eheleuten zutrug. Die Frau habe mit am Tisch gesessen. Es sei um die Projektabwicklung gegangen. „Sie suchte häufig Blickkontakt, lachte viel und strich sich immer wieder durch die Haare.“ Auch der Mann habe das Verhalten seiner Frau registriert. „Er guckte sie böse an. Das lief alles ohne Worte.“ Der Dachdecker gibt zu, dass er sich geschmeichelt fühlte. „Doch ich habe dann nur noch mit dem Bauherrn geredet.“

Ein „Anstandswauwau“ sorgt für klare Verhältnisse

Eine weit verbreitete Bagger-Strategie interessierter Kundinnen ist das Bestellen des Handwerkers zu Nacharbeiten oder weiteren Gesprächen – oft verbunden mit vielsagenden Andeutungen. Insbesondere, wenn der Auftrag noch länger laufen soll, muss der Handwerker einen diplomatischen Weg aus der Falle finden. Struck: „Das direkte Ansprechen des Themas ist gefährlich, denn häufig läuft alles nur durch Körpersprache ab.“ Die Kundin könne sich in einem solchem Fall schämen und den Annäherungsversuch abstreiten.

Struck erinnert sich: „Eine Kundin hatte mich zu einem Gespräch gebeten, weil angeblich noch etwas nachzubessern sei.“ Er habe dies für einen Vorwand gehalten. „Ich bin trotzdem hingefahren und nahm einen Gesellen mit. Da hat sie ganz schön dumm geguckt und auch einen Spruch gemacht.“ Doch er sei dickfellig geblieben. „Das war auch im Nachhinein die beste Lösung. Zum Glück hat sie sich beruhigt und mir den indirekten Korb nicht lange nachgetragen.“

Der schlimmste Fall: Sexversuche landen vor Gericht

Wie heikel der Umgang mit erotischen Angeboten der Kundinnen sein kann, zeigten zwei Gerichtsprozesse im vergangenen Jahr. In einem Fall mündete das Ganze in einem Erpressungsversuch: Zwei Handwerks-Kundinnen hatten versucht, gegen Sex eine kostenlose Wäschetrockner-Reparatur zu erwirken. Auch Nacktfotos waren dabei im Spiel. Der Handwerker klagte die beiden wegen Erpressung an – erfolgreich. Doch seine Freundin war er trotzdem los. In dem anderen Fall rächte eine Zahnarzt-Gattin sich bei einem Malermeister für einen Korb: Der Handwerker wurde wegen angeblich mangelhafter Arbeiten angezeigt.

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