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Weihnachten ohne Weihnachtsgeld?

Weihnachten ohne Weihnachtsgeld?

In einem Interview mit der "Bildzeitung" betonte Handwerkspräsident Dieter Philipp, dass es aus seiner Sicht "in Zeiten schwacher Konjunktur für die Mitarbeiter vorteilhafter ist, ihre Arbeitsplätze zu retten, als auf eine tarifliche Sonderzahlung zu pochen".

Not macht bekanntlich erfinderisch: Angesicht der immer noch anhaltenden konjunkturellen Krise überlegen Experten fieberhaft, wie die Betriebe kostenseitig weiter entlastet werden können. Jüngstes Beispiel: Handwerkspräsident Dieter Philipp. Er sieht bei den tariflichen Zusatzleistungen Ansatzpunkte. In einem Interview mit der "Bildzeitung" betonte er, dass es aus seiner Sicht "in Zeiten schwacher Konjunktur für die Mitarbeiter vorteilhafter ist, ihre Arbeitsplätze zu retten, als auf eine tarifliche Sonderzahlung zu pochen".

Nach Angaben von Kareen Gloede, Pressesprecherin des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), muss man, wenn die Konjunktur schwach ist, alle Möglichkeiten prüfen, um die Betriebe zu entlasten. Angesichts des erwarteten Nullwachstums am Bau - nach jüngsten Konjunkturprognosen werde "bestenfalls" noch eine "schwarze Null" in der Jahresbilanz erwartet - gehe es Philipp darum, den Betrieben so viel Flexibilität an die Hand zu geben wie nur irgend möglich. Dabei gehe es sowohl um den Arbeitsmarkt als auch um die Tarifpolitik, unterstrich Gloede.

Tabus dürfe es angesichts der aktuellen Lage ohnehin keine mehr geben, meinte auch Fritz Pakleppa vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB). Gerade beim Weihnachtsgeld handele es sich ohnehin um ein Tabu, an dem zumindest am Bau schon längst gerüttelt wurde. So habe man sich bereits 1998 mit den Gewerkschaften auf eine Absenkung des so genannten 13. Monatsgehalts von 100 auf 38 bis 55 Prozent verständigt. Wie hoch das Weihnachtsgeld seitdem ausfällt, richtet sich nach Pakleppas Worten vor allem nach den Fehlzeiten der Mitarbeiter. Damit seien die Betriebe seinerzeit schon "wesentlich" entlastet worden. Jetzt ist nach Ansicht des ZDB zunächst einmal der Gesetzgeber gefordert. Spielräume könne dabei vor allem durch eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten erreicht werden. Die Betriebe könnten beispielsweise die Möglichkeit eingeräumt bekommen, mit Freisetzungen zu arbeiten, also Angestellte in Zeiten knapper Aufträge nach Hause zu schicken.

Auf heftige Kritik ist der Vorstoß beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) gestoßen. DGB-Tarifexperte Reinhard Dombré vertrat im Gespräch mit handwerk.com die Auffassung, dass mit einer Streichung des Weihnachts- oder des Urlaubsgeldes die Unternehmen nicht entlastet würden. Wenn überhaupt, müsse man an die übertariflichen Leistungen ins Visier nehmen.

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