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Foto: handwerk.com

„Pling“ – und fertig!

Wie schlägt sich Feins neuer Oszillierer in der Praxis?

Die Anschlüsse seiner Werkzeuge für Oszillierer hat Fein bereits zu Beginn des Jahres geändert. Anfang April sollen neue Oszillierer folgen. Taugt das was?

Ausgeklügelte Technik:

Fein (8)

Neu erfinden muss den Oszillierer nun wirklich niemand. Er ist im Handwerk akzeptiert, in beinahe jedem Gewerk etabliert und hat etwa einen Stellenwert wie der Korkenzieher für den Kellner: Unverzichtbar, aber wenig beachtet. Dann kommt der Werkzeugspezialist Fein daher und will alles noch besser machen? Tut das not? Ist das nicht eher der Versuch, neues Werkzeug und Zubehör zu verkaufen, weil eins dann zum anderen nicht mehr passt?

In dieser Angelegenheit können wir Entwarnung geben: Fein hat zwar gleich zu Beginn des Jahres in Kooperation mit Bosch die neue Werkzeug-Aufnahme Starlock für Oszillierer auf den Markt gebracht, aber sämtliches Zubehör ist rückwärts kompatibel. Das heißt, es passt problemlos auch für ältere Geräte. Anfang April soll eine völlig neue Generation an Oszillierern folgen. Wir hatten schon jetzt die Gelegenheit, mit den neuen Geräten zu arbeiten.

MultiTalent, MultiMaster und SuperCut heißen die Mitglieder der neuen Fein-Gerätefamilie. Die Abstufung ist klar: Das MultiTalent mit 250 Watt Leistung ist das Einstiegsgerät, aber durchaus – wie immer bei Fein – für professionelle Ansprüche. Der MultiMaster ist mit seinen 350 Watt schon für schwerere Aufgaben gebaut, der SuperCut mit 450 Watt ist sozusagen die „High-End-Lösung“. Alle drei Geräte sind entweder mit Kabel oder akkubetrieben erhältlich und mit der neuen Starlock-Aufnahme ausgerüstet.
Und zack, schon ist es passiert: Das Zubehör passt nicht überall. Das wirkt auf den ersten Blick befremdlich, hat aber seinen Sinn. Denn nicht jedes Werkzeug ist für jeden Oszillierer geeignet. Der Praktiker mutet beispielsweise der Säge auf dem SuperCut mehr zu als auf dem MultiTalent. Deswegen passt auch die große Säge nicht auf den leistungsschwächeren Oszillierer. Das schont das Gerät und die Nerven. Tatsächlich aber passt das neue Starlock-Zubehör auf ältere Geräte, sogar auf einen etwa fünf Jahre alten Oszillierer von Bosch. Wir haben es ausprobiert.

Das Werkzeug zu wechseln ist mit der Starlock-Aufnahme, die optisch an einen Kronkorken erinnert, die reine Freude. Mit einem Zug am Hebel springt das Werkzeug mit einem leisen „Pling“ aus der Halterung. Allein das Geräusch macht so viel Spaß, dass man glaubt, Akustiker hätten daran gearbeitet. Ebenso schnell ist ein neues Werkzeug wieder eingespannt, ein leichter Druck reicht und es klickt sicher in die Aufnahme. Fein verspricht für den Werkzeugwechsel eine Zeit von lediglich drei Sekunden. Das ist durchaus realistisch. Letztlich ist es aber völlig egal, ob der Werkzeugwechsel in drei, fünf oder sieben Sekunden erledigt ist. Wichtig ist, dass kein Wechselschlüssel erforderlich ist und keine Kleinteile verloren gehen können.

Was die Leistungsfähigkeit der Geräte angeht, hat Fein den Mund recht voll genommen. Zu Recht? Lesen Sie weiter auf Seite 2.

Alt gegen neu – ein Kampf mit ungleichen Mitteln

So verspricht der Werkzeugspezialist für das MultiTalent und für den MultiMaster einen um 35 Prozent höheren Arbeitsfortschritt. Für den SuperCut sogar 45 Prozent. Aber ist das tatsächlich so? Deswegen lassen wir die alten Geräte – noch mit Quick-in-Aufnahme – und die neuen Geräte mit Starlock-Aufnahme gegeneinander antreten. Die Aufgabe: ein Kantholz durchsägen. Tatsächlich haben die Starlock-Geräte stets mit Abstand die Nase vorn. Und das Ergebnis ist durchaus präziser als bei den älteren Geräten. Ein Grund dafür ist, dass das Zubehör mit einem Spiel von null in der Aufnahme sitzt. Und das ist gut so, weil sich das geringste Spiel bei einem Oszillierer konstruktionsbedingt deutlich auf das Ergebnis auswirkt. Denn eine oszillierende Bewegung kann nichts ausrichten, wenn die Werkzeugaufnahme sie „schluckt“.

Laut eigener Aussage sind die Geräte von Fein den Wettbewerbern in der Leistung überlegen. Ein Grund dafür ist sicherlich das Anti-Vibrationssys­tem, das sich Fein bereits 2014 patentieren lassen hat. Der selbsttragende Motor ist über elastische Dämpfungselemente mit dem Motorgehäuse verbunden. Die Vibration überträgt sich kaum mehr auf den Anwender. So erreicht Fein die Vibrationsklasse eins, das bedeutet, es ist ein Dauerbetrieb von acht Stunden am Tag zulässig.

Tatsächlich hat Fein den Oszillierer erfunden. Er kam 1967 im medizinischen Bereich auf den Markt und war dafür geschaffen, Gipsverbände aufzutrennen, ohne den Patienten zu verletzen. Neu erfunden hat das Unternehmen aus Schwäbisch Gmünd den Oszillierer 49 Jahre später nicht – aber doch noch einmal ganz deutlich verbessert.

(tv)

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