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Kritische Diskussion im Netz

Wie sicher ist die Balkon-Solaranlage?

Installieren, einstöpseln, fertig: So einfach soll sie funktionieren, die Solaranlage von Unternehmer Holger Laudeley. Jetzt werden kritische Stimmen laut. Die Anlage sei weder sicher, noch regelkonform. Die Diskussion im Überblick.

Eine Solaranlage für den Balkon: Die Idee von dem Techniker der Firma Sun Invention aus Ritterhude klingt verlockend. Anlage aufhängen, Stecker in die Steckdose und los geht’s. (wir berichteten)

Doch offenbar zu einfach und zu unsicher für Kritiker. Der Zentralverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) schreibt, diese Art von Anlagen bergen höchste Personen- und Brandgefahr.

In einem Brief an die Redaktion heißt es: „Wir verweisen darauf, dass derzeit ein Gerichtsverfahren am Landgericht München II anhängig ist, bei dem darüber verhandelt wird, ob die Bewerbung dieser Produkte verboten werden soll. Auf Grund des schwebenden Verfahrens raten wir dringend an, eine weitere Bekanntmachung durch die Veröffentlichung eines Berichts über dieses zweifelhafte System zum jetzigen Zeitpunkt zu überdenken.“

Kritik kommt auch von Elektromeister und handwerk.com-Leser Klaus Wolf.

Seine Einschätzung lesen Sie auf der nächsten Seite.

Sicherheit lässt zu wünschen übrig


Auch Wolf hat Sicherheitsbedenken: „Es ist definitiv nicht erlaubt, so ein Teil zu betreiben. Ein Einspeisen an einer Steckdose führt in vielen Fällen zu einer Leitungsüberlastung und ist keinesfalls VDE-konform.“

Jede PV-Anlage sei genehmigungspflichtig und müsse bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Wolf weist darauf hin, dass man eine Anlage dieser Art zwar vertreiben dürfe, aber der Betrieb illegal sei und je nach Leitungsauslegung auch gefährlich.

Das bekräftigt der Verband der Elektrotechnik (VDE). In einem Merkblatt des Forums Netztechnik des Verbandes heißt es: „Finger weg von Photovoltaik-Anlagen mit Stecker! Das Einstecken einer Photovoltaik-Anlage in die Steckdose ist nicht mit dem Einstecken eines elektrischen Verbrauchsgerätes zu vergleichen. Der vertraute Schutzkontakt-Stecker verführt den elektrotechnischen Laien dazu, die Photovoltaik-Anlage selbst einzustecken und vorhandene Schutzorgane, wie Sicherungen, unwissentlich in ihrer Funktion negativ zu beeinflussen.“

Es könne bereits kurz nach dem Einstecken des PV-Moduls zum verheerenden Brand durch Überlastung des Stromkreises kommen. Der VDE weist darauf hin, dass jeder, der eine Anlage dieser Art betreibe, für seine Sicherheit selbst verantwortlich ist. Für Schäden müsste jeder selbst haften.

Und die Firma Sun Invention, was hat sie zu den Vorwürfen zu sagen?

Die Stellungnahme von Laudeley und seinen Mitstreitern lesen Sie auf Seite 3.

Argumente entkräftet?


Für die Firma schreibt Martin Jendrischik: „Sun Invention weiß sehr genau um die Vorschriften, die Sicherheit und Netzanschluss betreffen. Daher hat die Technikabteilung bei der Entwicklung der Plug amp; Save-Solarmodule ein System – das Erste am Markt – entwickelt, das allen Anforderungen gerecht wird. Dabei entscheidet schlussendlich der Kunde, wie sein persönliches Plug amp; Save-System aussehen soll.“

Er weist auch daraufhin, dass das System Plug amp; Save weder an den Netzanschluss noch an das Niederspannungsnetz des Netzbetreibers angeschlossen wird, sondern an den Hausanschluss. Daher bedürfe es keiner Anmeldung oder Anzeige an den Netzbetreiber. Plug amp; Save dürfe mittels Stecker und einer Steckdose mit dem Hausnetz verbunden werden.

Weitere Punkte seiner Stellungnahme und mehr zur Diskussion lesen Sie hier.


(ja)


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