Wie viel verdienen Solo-Selbstständige im Handwerk – und wie sorgen sie für das Alter vor? Für die zulassungspflichtigen Gewerke (Anlage A der Handwerksrolle) und die zulassungsfreien Gewerke (Anlage B1) liegen nun erstmals Zahlen vor. Berechnet hat sie das Volkswirtschaftliche Institut für Handwerk und Mittelstand an der Universität Göttingen (ifh) anhand der Daten des Mikrozensus 2014:
- Solo-Selbstständige verfügen demnach über ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 1.681 Euro – weniger als abhängig Beschäftigte (1.728 Euro) und als Selbstständige mit Beschäftigten (2.678 Euro).
- 20 Prozent der Solo-Selbstständigen würden persönliche Nettoeinkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwellen für einen Ein-Personen-Haushalt (917 Euro) erreichen.
- 12 Prozent würden „hohe persönliche Einkommen“ von mehr als 3.057 Euro im Monat verzeichnen.
- Eine wichtige Ursache für die Einkommensunterschiede sei eine hohe Teilzeitquote der Solo-Selbstständigen (19 Prozent).
- Solo-Selbstständige seien seltener rentenversichert als Selbstständige mit Beschäftigten und verfügten seltener über Wohneigentum.
Das Fazit der Studie: Hinsichtlich „Einkommen und Eigentumsverhältnissen“ ähnelten Solo-Selbstständige „mehr den abhängig Beschäftigten als den etablierten Unternehmern“. Die „Mehrheit der Solo-Selbstständigen“ könne „im mittleren Einkommensbereich verortet werden“. Problematisch sei „weniger die aktuelle Einkommenslage der Solo-Selbstständigen“ als „vielmehr die Ungleichstellung unterschiedlicher Erwerbsformen im Hinblick auf die Pflichten zur sozialen Absicherung.“ Die ganze Studie gibt es hier als Download (PDF).
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