Foto: Denny Gille

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Wiha Speede

E-Schraubendreher im Test: schneller schrauben mit Gefühl

Entspannter Schrauben dank Motorkraft – das verspricht der E-Schraubendreher Speede von Wiha. Kann diese Entwicklung den Schraubendrehermarkt umkrempeln?

Auf einen Blick:

  • Mit dem Speede hat Wiha den weltweit ersten E-Schraubendreher im Programm.

  • Das kann der E-Schraubendreher: Statt mühsam per Hand Windung für Windung die Schrauben einzudrehen, übernimmt das Maschinchen diese Arbeit – bis der Anschlagpunkt erreicht ist. Dort drehen Sie materialschonend von Hand ein.

  • In diesem Einsatzgebiet ist der Speede zu Haus: Überall dort, wo schon ein Loch existiert, verrichtet er schnell und komfortabel seine Arbeit. Seine Drehmomentgrenze liegt bei 0,4 Newtonmeter.

Ergonomische Griffe, Bitwechselsysteme, Drehmomentaufsätze – viele Weiterentwicklungen am klassischen Schrauben­dreher haben wir miterlebt und zu schätzen gelernt. Wie viel Luft nach oben gibt es da überhaupt noch für echte Innovationen?

Werkzeughersteller Wiha hat sich an eine herangewagt und den klassischen Schraubendreher mit einem Elektromotor ausgestattet. Das Versprechen: Mit dem Speede soll man so präzise arbeiten können wie mit der muskelkraftgeführten Konkurrenz, den Job aber schneller und müheloser erledigen. Zwischen kräftezehrendem Handbetrieb und der groben Drehmomentgewalt des Akkuschraubers soll er die Lücke schließen. So reden die Schwarzwälder beim Speede nicht einfach nur von einer Weiterentwicklung. Er sei eine „echte Revolution“ im Schraubendrehermarkt.

Der erste Eindruck vom E-Schraubendreher

Dass Wiha von seiner Entwicklung überzeugt ist, zeigt neben TV-Werbespots auch die aufwendige Verpackung. Der Karton ist so raffiniert geklebt, dass sich der Speede schon beim Öffnen in Szene setzt: Eingesteckt in eine Zwischendecke streckt er sich seinem neuen Besitzer entgegen, sobald der den Deckel hebt. Für den Alltagsgebrauch steckt das Maschinchen in einer Sortimo L-Boxx, zusammen mit Zweitakku, Ladegerät, einer Grundausstattung von Slimbits und einem Drehmomentadapter.

Der erste Eindruck: Die aufwendige Technik des Speede ist gut versteckt. Das Gerät spielt in der Größenliga herkömmlicher Schraubendreher mit Wechselbit-System. Der Griff liegt gut in der Hand und ist griffig.

Zeit für die ersten Schraubversuche: Die Benutzung des Speede ist selbsterklärend. Der untere Teil des Griffs hat eine Drehschalterfunktion – ähnlich wie man sie von Freilauf-Schraubendrehern kennt. Wird dieser Teil nach rechts gedreht, dreht sich der Bit in Eindreh-Richtung. Linksherum ist es umgekehrt. Eine LED-Leuchte erhöht die Treffsicherheit in dunklen Ecken.

Beim Trockenversuch ohne Werkstück wirkt die Drehzahl des Speede ziemlich zurückhaltend. Beim Eindrehen der ersten Schraube aber stellt sich ein ganz anderer Eindruck ein: In dieser Geschwindigkeit hätte ich das per Hand niemals hinbekommen!

Testvideo: Speede gegen Standardschrauber

Sollte Ihnen das Video nicht angezeigt werden, klicken Sie hier um zum Speede-Testvideo zu gelangen.

An die Arbeit! Der Speede in Aktion

Ungewohnt ist der Umgang mit dem Speede nur in den ersten zwei Sekunden – wenn man wie mit einem gewöhnlichen Schraubendreher auf der Schraube ansetzt, dann aber nicht das Handgelenk zum Arbeitseinsatz zitiert, sondern einfach am Griff dreht. Die Maschine macht die Arbeit, daran gewöhnt man sich schnell.

Die eingebaute Materialschutzfunktion sorgt dafür, dass das Gerät nur 0,4 Newtonmeter Drehmoment aufbringt. Das passende Anzugsmoment wird per Hand eingebracht. Sobald die Schraube auf größeren Widerstand trifft, pausiert der Motor und man kann die letzte Umdrehung gefühlvoll per Hand ausführen. Bis acht Newtonmeter soll das laut Wiha gehen.

Der Übergang vom Motor- zum Handbetrieb fühlt sich dabei erstaunlich natürlich an. Ebenso das Herausdrehen: Schalterstellung auf links, eine halbe Umdrehung per Hand, dann übernimmt automatisch der Motor. So waren im Testversuch oft nur sehr wenige manuelle Drehungen pro Schraube nötig.

Die Drehmomentbegrenzung schränkt den Nutzbereich des Speede allerdings auch ein: Wo keine oder keine ausreichend große Vorbohrung vorhanden ist, hilft der Motorantrieb nicht weiter. Dann ist Handbetrieb oder doch der Wechsel zum Akkuschrauber gefragt.

Wiha empfiehlt den Speede daher ausdrücklich für Schraubanwendungen, bei denen schon ein Loch existiert. Ist diese Voraussetzung gegeben, schraubt man mit dem Speede ohne Anstrengung bis ans Ende der Akkulaufzeit. Die erreicht der E-Schraubendreher nach Angaben des Herstellers nach rund 800 Schrauben.

Ist der Speede eine Revolution?

Bei den Aufbauarbeiten für unseren kleinen Vergleichstests waren diverse Verschraubungen vorzubereiten, immer wieder festzuschrauben, zu lösen etc. Und der Griff ging dabei ganz automatisch zum Speede. Grund: In Sachen Komfort und Geschwindigkeit ist er normalen Schraubendrehern einfach überlegen – auch wenn der Wechsel der Bits Genauigkeit erfordert, damit er gelingt. Insofern hat der E-Schraubendreher tatsächlich das Zeug zur Revolution. Beim Preis ab 219 Euro plus Umsatzsteuer allerdings nur dort, wo man das nötige Kleingeld für den Komfortgewinn übrig hat.

Technische Daten

Name: Wiha Speede

Elektr. Unterstützung bis: 0,4 Newtonmeter

Verschraubungen pro Akkuladung: 800

Testausstattung: E-Schraubendreher Set 2 Speede

Austattungsumfang: E-Schraubendreher, Ersatzakku, Akku-Ladegerät, L-Boxx Mini, Drehmomentadaptert Easytorque electric, 8 Slimbits Electric

Preis ab: 219 Euro zzgl. MwSt.

Preis Set 2: 251 Euro zzgl. MwSt.

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