Seltsame Rauchzeichen aus dem hohen Norden: In Schleswig-Holstein sollen streikende Bauarbeiter ihre Kollegen entführt haben. Die IG-Bau bezeichnet die Vorwürfe als Räuberpistole.
Vier Mitarbeiter seien gegen ihren Willen zum Streiklokal der Gewerkschaft in Itzehoe gefahren worden, berichtet der Personalleiter eines Bauunternehmens. Aus seiner Sicht sollte damit suggeriert werden, dass seine Mitarbeiter hinter dem Streik in der schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Bauwirtschaft stehen würden: Was einfach nicht stimmt.
Der Baugewerbeverband Schleswig-Holstein (BGV) verurteilt die Aktion scharf. Wir fordern die Gewerkschaft daher auf, derartige Vorkommnisse zu unterbinden und dafür zu sorgen, dass der Streik in fairen und geordneten Bahnen abläuft, sagt BGV-Justiziar Jan Jacobsen. Schließlich entstehe durch einen Streik kein rechtsfreier Raum: "Die Karl-May-Festspiele haben noch nicht begonnen."
IG-Bau Sprecher Frank Schmidt-Hullmann reagiert gelassen auf die BGV-Vorhaltungen: Das ist doch Unsinn, ich habe davon nichts gehört das klingt für mich nach einer echten Räuberpistole. Natürlich sei es das Ziel der Gewerkschaft, dass die Arbeit auf den Baustellen eingestellt wird: Das versuchen wir durchzusetzen aber nicht mit Gewalt, davon hätten wir auch nichts."
(sfk)